Helft Lena zu leben!

Marc und Lena Oberdörster hoffen, schnell einen passenden Knochenmarkspender zu finden. Foto: privat
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Spender für leukämiekranke Schülerin gesucht - Gymnasium Heißen organisiert Typisierung

Lena ist schon immer eine begeisterte Sportlerin. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Mara schwimmt die Schülerin des Gymnasiums Heißen seit frühester Kindheit erfolgreich für die SG Mülheim. Ihren vorläufig letzten Wettkampf bestritt sie am 22. Januar. Nur drei Wochen später erhalten Lena und ihre Familie eine Nachricht, die ihre Welt erschüttert: Lena leidet an einer akuten Leukämie (AML). Sie kommt sofort ins Krankenhaus.

„Für unsere Familie ist eine Welt zusammengebrochen. Lenas und unser Leben änderte sich von heute auf morgen schlagartig“, erinnert sich Lenas Vater Marc Oberdörster. Auch für die ältere Schwester, die 17-jährige Sonja, die kurz vor dem Abitur steht, und Zwillingsschwester Mara sei die psychische Belastung extrem: „Die beiden müssen das auch erstmal verkraften“, so der Vater.

Knochenmarkspende notwendig

Leider wurden bei Lena zwei Leukämiemutationen entdeckt, was dazu führte, dass sie in die Hochrisiko-Gruppe eingestuft wurde. Das bedeutet, dass sich die Zehntklässlerin erst einer Chemotherapie mit bis zu vier Blöcken unterziehen muss, anschließend benötigt sie eine Knochenmark- oder Stammzellentransplantation.

„Durch die erste, achttägige Chemo haben wir uns durchgekämpft“, berichtet der Vater: „Dabei hat Lena elf Kilo abgenommen.“ Jetzt hat sie gerade den zweiten Chemoblock hinter sich, den sie deutlich besser überstanden hat. „Als Vater würde ich meiner Tochter am liebsten Sprühsahne in den Mund sprühen und sie ohne Ende mit Schokolade füttern, damit sie wieder zunimmt“, schildert Marc Oberdörster, der sich sehr über den großen Zuspruch aus vielen verschiedenen Richtungen freut.

Dank für Unterstützung

Seit sich die Familie entschieden hat, mit der Suche nach einem Knochenmarkspender an die Öffentlichkeit zu gehen, kommt von Freunden, Lenas Schwimmverein und ihren Mitschülern viel Zuspruch. Auch im Internet versuchen wildfremde Menschen, Lena in ihrem Kampf zu unterstützen.
Die Welle der Unterstützung, die die Familie derzeit erreiche, baue auf und mache Mut, bedankt sich die Familie.

Und auch Lena hat ihren Lebensmut nicht verloren, sie kämpft mit voller Kraft gegen die tückische Krankheit an und hofft darauf, dass sich ein geeigneter Spender finden lässt. „Die Heilungschancen sind gut, wenn ein passender Spender gefunden wird“, erklärt der Vater. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Freunde der Familie gemeinsam mit der Schulpflegschaft des Gymnasiums Heißen eine Typisierungsaktion organisiert, die am Donnerstag, 6. April, von 16 bis 20 Uhr im Konferenzraum der Schule, Kleiststraße 50-52, stattfindet.

Die Registrierung wird von der Knochenmarkspendezentrale (KMSZ) des Universitätsklinikums Düsseldorf über einen schmerzfreien Wangenabstrich durchgeführt. Als freiwillige Spender von Blutstammzellen oder Knochenmark können sich alle gesunden Personen zwischen 17 und 55 Jahren an diesem Tag registrieren lassen.

Die Familie hofft auf eine möglichst große Resonanz: „Wir bitten alle: Lasst euch typisieren! Die Aufnahme in die Spenderkartei hilft nicht nur Lena, sondern allen Menschen, die durch eine Knochenmark- oder Stammzellentransplantation die Chance haben, weiterleben zu dürfen“, appelliert Marc Oberdörster.

Mitschüler wollen helfen

Die Zwillingsschwester Mara kommt als Spenderin voraussichtlich nicht in Frage, da ihr Genmaterial dem von Lena zu ähnlich ist. Die Ursache der Krankheit könnte sich auch in Maras Genen verstecken. Allerdings werden sich die Familie der Erkrankten ebenso wie zahlreiche Freunde, Vereinskollegen, Eltern und Lehrer des Gymnasiums am Donnerstag ebenfalls typisieren lassen. Mit gutem Beispiel sind bereits 100 ältere Schüler aus Heißen vorangegangen: Auf Initiative von Schülersprecherin Celine Weßeling haben sie sich vorab in dieser Woche typisieren lassen.

Wer am 6. April keine Zeit hat, an der Aktion teilzunehmen, kann sich unkompliziert und kostenlos übers Internet ein Typisierungsset bestellen, beispielsweise bei der KMSZ unter www.kmsz.de oder der DKMS unter www.dkms.de. Da die Typisierung allerdings noch immer recht teuer ist, sind die helfenden Organisationen auch auf Spenden angewiesen.

So kann man helfen:

>> Wer helfen möchte, ohne sich als Knochenmarkspender registrieren zu lassen, kann dies mit einer Geldspende an die organisierende KMSZ tun: Stammzellspende Rheinland e.V./STAR e.V., IBAN DE 04 3005 0110 1004 8752 31, BIC DUSSDEDDXXX, Verwendungszweck: Lena
Die Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf (KMSZ) ist genau wie die DKMS eine von rund 30 Spenderdateien in Deutschland. Als Bestandteil des Universitätsklinikums Düsseldorf arbeitet die KMSZ regional. Von der Typisierung bis zur Spende wird alles aus einer Hand im Universitätsklinikum Düsseldorf durchgeführt und so der hiesige Standort gestärkt. Bei der KMSZ werden - wie in vielen anderen deutschen Dateien - die sogenanten Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) der freiwilligen Stammzellspender erfasst und verwaltet und in anonymisierter Form an das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschland (ZKRD.de) in Ulm weitergeleitet.

>> Die Typisierung erfolgt durch einen Abstrich an der Wangenschleimhaut. Danach untersucht ein Labor die Gewebemerkmale und trägt sie in die weltweite Spenderkartei ein. Der Spender erhält einen Ausweis und eine Nummer, unter der beispielsweise Adressänderungen gemeldet werden können.

>> Wenn man als Spender infrage kommt, meldet sich der KMSZ. Es gibt zwei verschiedene Arten Stammzellen zu spenden. In den meisten Fällen (80 Prozent) werden Stammzellen über die sogenannte "periphere Stammzellspende" der Blutbahn entnommen. In wenigen Fällen (20 Prozent) werden die Stammzellen direkt dem Knochenmark entnommen. So wird geholfen.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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