Zweigeteiltes Festival

Die Kurzfilmtage starten mit ihrer 68. Auflage zum ersten Mal hybrid im Internet und im Kino

Nach zweijähriger ausschließlicher pandemiebedingter "Verbannung" ins Internet, kehren die Kurzfilmtage in die reale Welt zurück. Allerdings doch anders, als in den Jahren vor Corona. Denn zum ersten Mal wird sich das älteste Kurzfilmfestival der Welt mit seiner 68. Ausgabe hybrid präsentieren.

Geplant sind die Festspieltage insgesamt von Samstag, 30. April, bis Montag, 9. Mai. In dieser Zeit, genauer vom 30. April, bis 3. Mai, gibt's kurze Filme im Online-Format, danach, ab 4. Mai, im Lichtburg Filmpalast. Mit feierlicher Eröffnung und allem drum und dran.
Doch auch wenn sich das Festival in mehr oder weniger neuer Aufmachung präsentiert, so gibt's doch altbewährtes. Es gibt das Kino für Wiedereinsteiger, ein Kinderkino, den NRW-, den deutschen und den internationalen Wettbewerb und selbstverständlich gibt's auch wieder den Muvi-Wettbewerb fürs beste Musikvideo. Im Übrigen können Interessierte noch bis Donnerstag, 5. Mai, über das beste Musikvideo abstimmen. Zur Auswahl stehen elf Musikvideos, die online unter www.muvipreis.de zu finden sind. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.
Alle Clips werden am Samstag, 7. Mai, während der 68. Kurzfilmtage vor einer internationalen Jury gezeigt, die die Preise vergibt und den Publikumspreis überreicht.
Sprecherin Sabine Niewalda legt den Zuschauern aber ganz besonders zwei Einreichungen für den NRW-Wettbewerb ans Herz: "Es wird zwei Filme geben, die mit Oberhausen zu tun haben", freut sie sich. Der eine, "Cruiser", sei ein "subkulturelles Portrait über die Stadt Oberhausen", der andere, "Aquateque", eine Einreichung von Einar Fehrholz, einem Filmemacher aus Oberhausen.

SchwerpunktAfrika

Wie schon in der Vergangenheit, haben die Kurzfilmtage auch in diesem Jahr wieder einen Schwerpunkt gewählt. Gezeigt wird ein großes Themenprogramm zum afrikanischen Kino. Denn Filmemachen auf dem afrikanischen Kontinent geht wie überall auf der Welt nur unter verschärften Bedingungen. "Jeder fertige Film kommt einem Wunder gleich", kommentierte der mittlerweile verstorbene burkinische Filmemacher Idrissa Ouédraogo einmal. Doch gerade diese Bedingungen führen zu einem unternehmerischen und künstlerischen Erfindungsreichtum, der auch für westliche Länder wegweisend sein kann. Im Themenprogramm „Synchronisieren! Pan-afrikanische Filmnetzwerke“ geht es um genau solche Prozesse. Die Kurzfilmtage zeigen kein „Best of“ des pan-afrikanischen Kinos. Vielmehr führen sie mit zahlreichen Gästen dessen Vielfalt, Besonderheiten und Eigenständigkeit als Produktionsweise vor Augen. Das Programm wird zwischen dem 4. und 9. Mai gezeigt und umfasst 35 Filme aus 15 Ländern, unter anderem Algerien, Ghana, Kamerun oder Senegal.
Insgesamt sind's wohl über 500 Filme, die es in die Endauswahl und damit in die Wettbewerbe geschafft haben und damit um insgesamt knapp 50.000 Euro an Preisgeldern konkurrieren. Die Preisverleihungen sind am Samstag, 7. Mai, fürs beste Musikvideo, am Sonntag, 8. Mai, fürs beste Kinderkino und dann am Montag, 9. Mai, zum krönenden Abschluss, für alle anderen Wettbewerbssparten.
Die Macher der Kurzfilmtage rechnen zurzeit mit einer Kinoauslastung von 60 Prozent - und sind sich auch sicher, diese zu erreichen. Sie hoffen sogar darauf, dass sich die Vorschriften bis dahin auch nochmal positiv verändern könnten, dass sich mehr Zuschauer in die Kinosessel setzen dürfen.
Der Ticketverkauf ist gestartet. Diese gibt's ebenso wie mehr Informationen zum Festival online unter www.kurzfilmtage.de oder www.lichtburg-ob.de.