Pastor bis zuletzt

Katholiken in Oberhausen trauern um Weihbischof Franz Vorrath

Katholiken im Ruhrgebiet und in Oberhausen trauern um ihren emeritierten Weihbischof Franz Vorrath. Wie das Bistum mitteilt, ist der Geistliche am Montag, 17. Oktober, im Alter von 85 Jahren im Vincenzhaus verstorben.

Bischof Franz-Josef Overbeck würdigte Vorrath als einen 'wahren Pastor des Ruhrgebiets': „Wo Franz Vorrath als Priester und Weihbischof präsent war, da war die Kirche mit ihrem freundlichen, offenen, unkomplizierten und versöhnungsfähigen Gesicht gegenwärtig". Den Weihbischof habe stets eine "unaufgeregte Nähe zu den Menschen und der Sinn für das notwendig Neue" ausgezeichnet.
Vorrath war ein Kind des Essener Nordens. 1937 wurde er in Essen-Stoppenberg geboren und wuchs im Nachbarstadtteil Katernberg auf. Nach dem Abitur am Leibniz-Gymnasium in Essen-Altenessen und dem Studium in Bonn und München wurde er am 26. Juli 1962 von Bischof Franz Hengsbach im Essener Dom zum Priester geweiht. Nach verschiedenen seelsorgerlichen Stationen ernannte ihn Bischof Franz Hengsbach zum Pfarrer der Gemeinde St. Joseph in Oberhausen-Styrum. Ein Jahr später folgte die Ernennung zum Stadtdechanten von Oberhausen.

Am 22. November 1995 wurde Franz Vorrath von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Essen ernannt und am 7. Januar 1996 im Essener Dom geweiht. Kurz darauf übertrug ihm Bischof Dr. Hubert Luthe die Verantwortung für die Caritas im Ruhrbistum.

Nach seiner Entpflichtung kehrte Vorrath zurück nach Oberhausen, um seinen Lebensabend dort zu verbringen, wo er fast zehn Jahre als Pfarrer und Stadtdechant tätig war. Auch als Weihbischof hatte er den Kontakt zum Vincenzhaus nicht abreißen lassen und fand auch eine zu ihm passende Aufgabe: Er konnte sich als Seelsorger um die alten und pflegebedürftigen Menschen, um die Beschäftigen und die Ordensschwestern kümmern. Er konnte Pastor sein, bis zuletzt.