Kohle für alle

Ein prall gefülltes Portmonnaie und Konto sowie zig Scheine im Keller gestapelt. Wer träumt nicht davon? Diese Thematik wird nun vom Theater Oberhausen in parodiehafter Weise aufgegriffen. Denn eins ist klar: Geld ist knapp und steht den wenigsten in unbegrenzter Menge zur Verfügung.
Mit dem spektakulären Projekt „Schwarzbank“ will das Theater die Finaznot der Stadt aufzeigen. Dabei orientierte sich das Theater an der Frage: „Wäre es nicht am besten, wenn wir einfach unser eigenes Geld drucken könnten?“. Gefragt - getan.
Am Abend des 16. März beginnt das Experiment und am Theater heißt es: „Kohle für alle!“ Bei der feierlichen Eröffnung der „Schwarzbank“ kann man sich Kohle, die neue Währung, abholen und in den folgenden zwei Wochen in der Stadt benutzen.
So kann man beispielsweise am 19. März einen Schnupperkurs „Spanisch“ gegen Bezahlung von fünf Kohle im Weiterbildungsinstitut am Altmarkt buchen.
Aber auch Geschäfte und Institutionen in der Stadt sorgen für eine Kohlezirkulation. In diesen zwei Wochen werden spezielle Produkte, wie beispielsweise Theaterkarten und Frisuren gegen Kohle angeboten.
Für Kohlenachschub ist zudem gesorgt. Nach der Eröffnung der „Schwarzbank“ direkt am Theater wird diese vom 17. bis zum 30. März ihre Filiale in einem eigens aufgestellten Container in der City beziehen, in dem auch weiterhin Kohle gedruckt und ausgeschüttet wird.
In der Filiale gibt es neben der Kohleausschüttung weitere Programmpunkte: Es werden Workshops, Diskussionen und Aufführungen angeboten, in denen praktische Tipps und Tricks zum Thema Geld präsentiert werden.
Am 31. März wird am Theater Bilanz gezogen, aber auch ein Blick in die Zukunft mit der neuen Währung gewagt. Denn was als zweiwöchiges Experiment beginnt, hat durchaus Perspektive. Davon zeugen 5.000 sogenannte Regional- oder Komplementärwährungen, die weltweit, oft in von Armut betroffenen Kommunen, den regionalen Geldkreislaus antreiben und eine Abwanderung der Kaufkraft verhindern.
Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Beispiele ist die Währung Palmas, die schon seit dem Jahr 2000 von der Banco Palmas in einem Stadtteil Fortalezas betrieben wird.
Die „Schwarzbank“ zeigt sich daher erfreut, dass die Banco Palmas als Kooperationspartner gewonnen werden konnte und Experten aus Brasilien bei der Einführung der Kohle vor Ort mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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