Stadtgeschichte Denkmal: Das Eingemeindungsdenkmal von Oberhausen-Alstaden aus dem Jahre 1927.

Das zweite Bild das ich, gefunden habe. General-Anzeiger 1940. Dies zeigt nur die Gedenktafel, aber, nicht das gesamte Eingemeidungsdenkmal.
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  • Das zweite Bild das ich, gefunden habe. General-Anzeiger 1940. Dies zeigt nur die Gedenktafel, aber, nicht das gesamte Eingemeidungsdenkmal.
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Das Eingemeindungsdenkmal von Oberhausen-Alstaden aus dem Jahre 1927.

Das vergessende Denkmal „Zur Erinnerung an die Vereinigung von Alstaden mit Oberhausen 1. April 1910“.

Hallo liebe Leserinnen und Leser, ich fange mal mit der neuen Gedenksäule an, die an die Eingemeindung Alstaden nach Oberhausen erinnert, bevor ich über das historische Eingemeindungsdenkmal von 1927 berichte.
Wenden wir uns der neuen Gedenksäule zu, sie stammt aus dem Jahre 2010. Der Wortlaut auf der Gedenksäule und dem ehemaligen Eingemeindungsdenkmal unterscheiden sich etwas.   

Eingemeindungsdenkmal 1927
Zur Erinnerung an die Vereinigung  
von Alstaden mit Oberhausen, 1. April 1910 

Das Originalbild aus dem General-Anzeiger November 1927.
  • Das Originalbild aus dem General-Anzeiger November 1927.
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Das zweite Bild das ich, gefunden habe. General-Anzeiger 1940. Dies zeigt nur die Gedenktafel, aber, nicht das gesamte Eingemeidungsdenkmal.
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Gedenksäule 2010
Zur Erinnerung Eingemeindung
Alstaden zu Oberhausen 1.4. 1910

Die Gedenksäule von 2010. Spende der Steinmetz- und Bildhauermeister Ernst und Birte Klages. Bürgerring OB-Alstaden 1950 E.V.
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  • Die herrliche Gedenksäule von 2010

Die schöne Basaltsäule, die vor dem damaligen Bürgermeisteramt Alstaden steht, haben bestimmt schon etliche Oberhausener gesehen. Der Standort der Säule befindet sich auf der Bebelstraße damalige Kaiserstraße, eine Idee vom Bürgerring Alstaden E.V. 1950. Durch die großzügige Spende der Steinmetz- und Bildhauermeister Ernst und Birte Klages konnte es verwirklicht werden. Auf der Basaltsäule steht folgender Wortlaut.

Die Gedenksäule von 2010. Spende der Steinmetz- und Bildhauermeister Ernst und Birte Klages. Bürgerring OB-Alstaden 1950 E.V.
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Zur Erinnerung
Eingemeindung Alstaden
zu Oberhausen 1.4. 1910

Bürgermeisteramt Alstaden
Bebelstraße. 258 von 1904- 1910.

Bürgerring OB-Alstaden
1950 E.V. 10.4.2010

  • Tag der Einweihung 10. April 2010

Die Aufstellung der Basaltsäule erfolgte ohne irgendwelche Hürden, da den Spender das ehemalige Bürgermeisteramtshaus, wovor die Gedenksäule steht, ihnen selber gehört.
Die Übergabe der Basaltsäule an die Öffentlichkeit erfolgte am 10. April 2010 auf der Bebelstraße vor dem ehemaligen Bürgermeisteramt.

Der Andrang an diesem Tag war riesig.

Es kamen eine Menge Leute zu diesem Ereignis. Enthüllt wurde diese schöne Natursäule unter den Klängen des Spielmannszug-Blau-Weiß unter Leitung von Uwe Giesenar. Unter den vielen Gästen waren eine Abordnung der Stadtsparkasse Filiale Alstaden, unser Alt-Oberbürgermeister Friedhelm Van dem Mond, Planungsdezernent Peter Klunk, Dorfsheriff Axel Pokorny, Stv. Jürgen Grefermann und Kirsten Oberste Kleinbeck; und das Urgewächs Hermann Kuß.
Für das leibliche Wohl an diesem etwas kalten Samstagmorgen kümmerten sich die Restauration „Endstation“ und die Bäckerei Kühnen. Aufwärmen konnten man sich durch einen leckeren heißen Kaffee von Birgit Kühnen oder durch eine leckere warme Erbsensuppe, diese kam von der Gaststätte Endstation.
Zu diesem Anlass hatte die Bäckerei Kühnen extra eine Eingemeindungstorte erschaffen. Diese hielt natürlich nicht lange. Es war ein wundervoller Einweihungstag, den vielen Alstadener und Interessierte noch in Erinnerung haben dürften.

  • Die alte historische Gedenktafel aus dem Jahre 1927 (man kann weiterscrollen)

Hier muss ich wiedermal etwas ausholen. Ich habe von dieser Gedenktafel im Nachhinein 2 Bilder gefunden. Die Recherche Ausbeute war sehr gering. Das erste Bild stammt vom 29. November 1927. Es zeigte die Gedenktafel mit dem wuchtigen, aus massiven Ruhrsandstein erstellten Bildwerk. Wow, habe ich gedacht, was für ein Schmuckstück. Leider, wie ihr euch selber davon überzeugen könnt, ist die Qualität des Bildes sehr, sehr schlecht und man konnte nicht lesen, was dort stand.
Zum Glück war das Bild mit der Unterschrift „Alstadener Eingemeindungsdenkmal“ betitelt. So wusste man wenigstens, worum es geht.
Das war für lange Zeit die einzigen Informationen, die ich finden konnte. Nach und nach schaute ich in alle Oberhausener Bücher, die wir zur Verfügung hatten, speziell über Alstaden rein. Aber bedauerlicherweise wurde dieses Eingemeindungsdenkmal nirgendwo abgebildet oder beschrieben. Auch Herr Uecker, einen sehr belesenen Mitarbeiter des Stadtarchivs, mit dem ich sehr häufig „zusammenarbeite“ bei meinen Recherchen, hatte keine Informationen dazu, das kommt sehr, sehr selten vor und das bedeutet, auf gut Glück zu suchen. Monatelang schaute man in alten Zeitungen und nie wurde man fündig. In den letzten Wochen ließ es mir keine Ruhe mehr und wir gingen dann in akribischer Weise alles durch, was ungefähr zu dem Thema Alstaden passt. Nach wochenlangen Suchen wurde, ich fündig. Es waren alles nur kleine Textzeilen mit nur einem Bild. Es zeigte nur die Gedenktafel, nicht das ganze Eingemeindungsdenkmal. Ich wollte nur mal schildern wir schwer es sein kann einen Artikel zu schreiben. Danke für eure Geduld. Jetzt geht es los.

  • Einweihung ohne Feier. 

Die offizielle Übergabe erfolgte ohne Einweihungsakt, ohne Reporter ganz schlicht im Jahre 1927 In aller Stille wurde am 19. November 1927 das Denkmal der Öffentlichkeit übergeben.

Warum unsere Stadt gerade dieses Datum und den Ort wählte, konnte ich nicht ermitteln, auch blieb es ein Geheimnis, warum keine offizielle Einweihung für diese Eingemeindungsdenkmal gab.

Das erste und einzige Fotos, was ich fand und es als Einheit zeigt, wurde 10 Tage später veröffentlicht (Siehe Foto „Alstadener Eingemeindungsdenkmal“).

  • Stifter war die Stadt Oberhausen, der Entwurf kann von Herrn Jüngerich
  • Beschreibung des Denkmals, was steht darauf, aus welchen Material ist es

Es ist eine Gedenktafel, welche die Stadtverwaltung zur Erinnerung an die Eingemeindung des Stadtteils Alstaden zu Oberhausen erstellen ließ. Ein Schmuckstück an der Uferpromenade der Ruhr.

Ein massives Postament aus Ruhrsandstein umrahmt eine bronzene Tafel.
Die Tafel trug folgende Inschrift: „Zur Erinnerung an die Vereinigung von Alstaden mit Oberhausen, 1. April 1910“. Oberhalb der Inschrift ist das städtische Wappen angebracht, mit einem Begleitornament, welches symbolisch den Flusslauf der Ruhr darstellte.
Unterhalb dieser, Tafel, die 2 × 1 Meter maß, stand eine sockelartige massive Ruhebank. (Die ganze Einheit hat nach meinen groben Schätzungen eine Breite von ca. 4 Meter und eine Höhe von 3 Meter.

  • Von wem stammte der Entwurf und welche Firmen waren daran beteiligt

Der Entwurf zu diesen, so finde ich herrlichen Denkmal stammt, von den Oberhausener Beigeordneten Jüngerich. Herr Jüngerich war ein Architekt, Stadtplaner und Baubeamter in Oberhausen. Er hat folgende Werke erschaffen Industrieplatz (heute Friedensplatz Oberhausen, 1913). Rathaus 1927–1930 Oberhausen, Schwartzstraße 72 weitere Werke unten im Link. Schon allein der Name Jüngerich hätte doch mehr Interesse erzeugen müssen!

Die Mauer und Steinarbeiten sind von der Firma Sommereisen aus Oberhausen-Alstaden ausgeführt worden.

Die Tafel in Bronze-Galvano wurde von der Fa. Fecht Ornametenfabrik Oberhausen ausgeführt. Eine damals sehr erfolgreiche Firma. Hierüber habe ich einen Artikel geschrieben. Bei Interesse siehe Link.

Hier werden wohl etliche Besucher ihre Pause gemacht haben, denn in unmittelbarer Nähe befand sich die Gaststätte „Zum Ruhrufer“.

  • Wo stand denn dieses Eingemeindungsdenkmal. (Siehe Luftbild-Collage)

Das riesige Kunstwerk stand ungefähr an der Stelle, wo der Bürgerring Alstaden E.V. 1950 das Denkmal für die Alstadener Ruhrfähre im Jahre 2007 aufgestellt hatte. 

Es sind vielleicht 30 Meter Entfernung zur ehemaligen Gaststätte „Zur Ruhrfähre“ von dem Denkmal gewesen.

  • Was ist aus dem Eingemeindungsdenkmal geworden?

Die Gedenktafel ist gestohlen worden. Das war das Ende des herrlichen Denkmals.

Am 12. Februar 1951 verkündet die Ruhrwacht, NRZ und Generalanzeiger, dass die Gedenktafel gestohlen worden ist.
Generalanzeiger 12. Februar 1951 

General-Anzeiger 12. Februar 1951.

Auch abmontiert
Eine Gedenktafel aus Bronze 1 × 2 m groß, die im Mauerwerk am Ruhrufer in der Nähe des Lokals Schroer eingelassen war, wurde von unbekannten Tätern abmontiert und entwendet. Die Tafel war zur Erinnerung an die Eingemeindung Alstadens nach Oberhausen im Jahre 1909 angebracht worden.

Die Nachricht war in den 3 Zeitungen fast gleich. Die Gedenktafel war auf einem massiven Postament  am Ruhrufer aufgestellt. Die Tafel war nicht 1909 angebracht, sondern 1927. Eingemeindung von Alstaden nach Oberhausen erfolgte am 1. April 1910.
Was aus dem riesigen Postament wurde, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Schade, dass unsere Stadt die Gedenktafel nicht erneuert hat.

Monate nach dem Diebstahl der Gedenktafel recherchiert. Keine Erwähnung mehr.

Habe noch 3 Monate nach dem Diebstahl in den Zeitungen recherchiert, ob diesbezüglich noch etwas dazu veröffentlicht wurde. Leider wurde nichts mehr berichtet über den Diebstahl oder was aus dem riesigen noch übriggebliebenen Denkmal wurde. Man muss auch aufhören nach einer gewissen Zeit, denn es kann ja sein, dass es nicht mehr von Interesse war und darüber nicht mehr geschrieben wurde. Auf der Luftbild-Collage habe ich die Standorte markiert. Ich denke mal, dass sie das Eingemeindungsdenkmal zeigen Luftbild 1951-55. Sie haben ja die Gedenktafel gestohlen, nicht das massive Postament. Auf den Luftbildern 1963, 1969 kann man es nicht mehr erkennen. Vielleicht kann eine Leserin oder Leser einige Informationen oder was schön wäre ein Foto dazu liefern.

Ja, die Diebstähle des Buntmetalls sind in jedem Jahrzehnt nicht nur heute ein Übel. Ich hatte am Anfang erst gedacht, dass es im 2. Weltkrieg eingeschmolzen worden ist und deshalb nicht mehr da war. Die Gedenktafel bestand aus Bronze und hatte etliche Kilos an Gewicht. Warum die Gedenktafel nicht eingeschmolzen wurde, weiß ich nicht.

Damals stieg der Kupferpreis um das 8-fache durch den Korea-Krieg 1950-53. Aus der Überschrift im General Anzeiger kann man ja auch entnehmen, dass es kein Einzelfall war. Auch abmontiert. Es wurde an Buntmetall gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war. Auch wenn man es nicht wahrhaben will, es war und ist halt so.

  • Etwas Geschichtliches zur Eingemeindung

Mit der französischen Besatzung des Rheinlands wurden die alten Verwaltungsstrukturen aufgelöst, weswegen auf Dekret Napoleons vom 14. November 1808 das Arrondissement Essen innerhalb des Departements Rhein gegründet wurde, das bis 1813 bestand. Nach dem Wiener Kongress wurde Alstaden als Teil der Bürgermeisterei Mülheim an der Ruhr am 23. April 1816 dem Kreis Essen zugeordnet, der am 27. September 1823 mit dem Kreis Dinslaken zum neuen Kreis Duisburg vereinigt wurde. Gemäß der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz erhielt Alstaden zusammen mit Heiderhöfen 1845 den Status einer eigenen Gemeinde.
Im Jahre 1857 wurden die Landgemeinden, darunter auch Alstaden, von der Bürgermeisterei Mülheim abgetrennt und Teil der Bürgermeisterei Mülheim-Land. Im Zusammenhang mit der Gründung der Bürgermeisterei Oberhausen im Jahre 1862 musste Alstaden ebenso wie die Gemeinden Styrum und Dümpten einen etwa einen Kilometer breiten nördlichen Randstreifen, der aus Heidegebiet bestand, an Oberhausen abtreten. Diese drei Gemeinden, Alstaden, Styrum und Dümpten bildeten ab 1878 die Bürgermeisterei Styrum. Als gemäß Verfügung des preußischen Königs vom 14. Juli 1903 die Stadtgemeinde Mülheim und mehrere Landgemeinden zum Stadtkreis Mülheim an der Ruhr zusammengefasst wurden, blieb Alstaden neben Heißen und Dümpten Teil des nunmehr stark geschrumpften Landkreises Mülheim an der Ruhr.
In diesem Zusammenhang wurde Alstaden, das bis dahin zur Bürgermeisterei Styrum gehört hatte, eine eigene Bürgermeisterei, und am 6. Januar 1904 wurde Ludolf Kewer der erste und einzige Bürgermeister Alstadens (1904–1910). Nach der Eingemeindung Alstadens in die Stadt Oberhausen am 1. April 1910 bekleidete Kewer das Amt des ersten Beigeordneten der Stadt Oberhausen, aber bereits am 1. Januar 1911 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er verstarb 66-jährig am 18. November 1923 in Münster. Um ihn zu ehren, wurde in Oberhausen-Alstaden eine Straße, die bis 1910 Wilhelmstraße hieß, in Kewerstraße umbenannt.
1929 wurden – parallel zur Zusammenlegung von Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld zum Stadtkreis Groß-Oberhausen und parallel zur Abgemeindung von Teilen der Sterkrader Stadtteile Biefang und Holten nach Hamborn – Teile des Duisburger Stadtteils Meiderich abgetrennt und mit Oberhausen vereinigt. Es handelte sich um Häuser der östlichen Seite der Obermeidericher Straße, die fortan zum Stadtteil Alstaden gehörten. Ebenfalls seit 1929 gehört auch ein Teil der 1862 abgemeindeten Alstadener Heide wieder zum Stadtteil Alstaden, nämlich das Stück zwischen Alstadener Straße und der Bahnstrecke Oberhausen–Duisburg-Ruhrort.

Die Eingemeindung von Alstaden erfolgte am 1. April 1910. Hier wurde die Bürgermeisterei Alstaden von Styrum nach Dümpten nach Oberhausen eingemeindet. Oberhausen erhielt dadurch einen Zuwachs von 28796 Personen. Damit wuchs auf 90287 Einwohner an. Durch den Gebietszuwachs gewann man auch gleichzeitig Zeche Roland und Zeche Alstaden. Oberhausen wurde am 1. April 1915 Großstadt durch die Auflösung der Gemeinde Borbeck am 100 Geburtstag Bismarck. Sie wurde aufgeteilt zwischen Essen und Oberhausen. Durch diesen Zuwachs erreichte die Stadt Oberhausen eine Einwohnerzahl von 103445 Personen.

Ab 1910 könnte sich auch Oberhausen an der Ruhr nennen

  • Etwas zur Gaststätte Zum Ruhrufer
Ruhrwacht 1949

Eigentlich hat diese Gaststätte überhaupt nichts mit dem Denkmal zu tun, außer dass es in unmittelbarer Nähe vom Eingemeindungsdenkmal stand. Es wäre aber zu schade, wenn sie unerwähnt bleiben würde.
Mathes von der Ruhrfähre der Wirt dieser ehemaligen Gaststätte. Mathes war ein Mensch, den die Leute damals ein Original nannten. Bevor man in die Gaststätte eintrat, hing dort ein großes gedrucktes Schild, mit mächtigen Buchstaben der folgenden Weisheit von Mathes darauf stand.
Ansprüche berühmter Männer: NUR NICHT WEICH WERDEN!
Mathes von der Ruhrfähre.

Mathes war der letzte Fährmann und Fährbesitzer, bevor der Dienst 1926 eingestellt worden ist.
Die Geschichte dieses Hauses geht zurück bis zum Jahre 1800. Die erste Genehmigung zum Betreiben einer Fähre wurde 1805 erstellt vom Grafen Berg auf Schloss Broich.
1870 benannte der damalige Besitzer Veilhaber seine Schankwirtschaft um in „Gasthaus zur Linde“. Die Natur selber zerstörte den Namensgeber durch einen Blitzschlag. Die Linde wurde 1913 zerstört. Von nun an hieß das Gasthaus „Zur Ruhrfähre“.

1918 kostete das Übersetzen mit der Fähre 2 Pfennig, mit dem Rad 5 Pfennig. Durch den Bau der Raffelbergbrücke über die Ruhr wurde die Kundschaft immer weniger, bis es im Jahre 1926 zum Erliegen kam. Der letzte Fährmann war Matthias Schroer. Nach Matthes führte sein Schwiegersohn Hermann Idel die Gaststätte. Ein war ein „Pfundskerl“. Im Jahre 1973 wurde Oberhausen ein Stück Geschichte genommen, das Haus wurde abgerissen und alle seine Geschichten werden auch bald verschwunden sein, wenn wir sie nicht erwähnen würden.

Für 3000 Goldmark wurde am 9. Dezember 1924 die Alstadener Koppelfischerei an die Stadt Mülheim verkauft, sodass Oberhausen keinerlei Fischereirechte mehr hatte. Lediglich Matthes Schroer konnte bis zu seinem Ableben die Fischerei in der Ruhr ausüben. Er schmunzelte bei dieser Aussage und erzählte, dass er so manchen Zentner Rotaugen, Alven oder Mohnen aus der damals noch so fischreichen Ruhr herausgeholt hatte, an manchen Tagen bis zu 10 Zentner. Es gab auch in Styrum und Ruhrort sogenannte Fischtreppchen, die von den die Ruhr auswärts schwimmenden Zugfischen benutzt wurden.
Noch eine kleine Anekdote und dann ist Schluss. Er wurde oft gefragt, was aus dem Verbleib der letzten Fähre wurde? Seine Antwort kam mit dem trockensten Gesichtsausdruck der Welt: "Ein Unterseeboot". In irgendeiner Nacht ist der Ponton abgetrieben und seitdem hat ihn niemand mehr gesehen. Er wird schon, schätze ich, irgendwo auf dem kühlen Grunde des Rheins sein Grab gefunden haben.

Zu Ehren Matthes gibt es folgende Straße.

Fährstraße
Alstaden
Die Straße ist nach der alten Ruhrfähre benannt, die Alstaden mit Speldorf verband. Der letzte Fährbesitzer von Alstaden war Matthias Schrör, der auch die Gastwirtschaft ”Matthes von der Ruhrfähre“, betrieben hatte (abgerissen).

Denkmal für die Alstadener Ruhrfähren
Erinnerungstafel an die alte Ruhrfähre
Am Ruhrufer, 46049 Oberhausen
Das Denkmal bei Google.

Man könnte noch so viel über Alstaden schreiben, aber das würde alles hier sprengen. Alstaden hat eine über 1000-jährige Geschichte. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, schaut bitte mal beim Bürgerring Alstaden E.V. 1950 vorbei. Dort bekommt ihr detaillierte Informationen, historische und neuzeitliche Themen mit wunderbaren Bildern.

Quellen:
Autor Martin Grundmann, Historisches Oberhausen
Ich danke dem Team des Stadtarchivs Oberhausen für die große Unterstützung
Einen besonderen Dank an Herrn Uecker, Mitarbeiter des Stadtarchivs Oberhausen.
Verschiedene Ausgaben Generalanzeiger 1935
Verschiedene Ausgaben Oberhausen Zeitung 1927, 29
Der Neue Tag Ausgaben aus dem Jahre 1935
Verschiedene Ausgaben National Zeitung 1940
Viele Ausgaben aus den Jahren 1950, 1951, 1952, 1955 WAZ, NRZ, General-Anzeiger, Ruhrwacht

Bürgerring Alstaden E.V 1950
https://alstadener-buergerring.de/
https://www.facebook.com/buergerring.alstaden/
Heimatbuch "Alstaden - 1000-jähriger Stadtteil an der Ruhr".
Buch "Alstaden: Geschichten - Historische Erinnerungen - Dönekes"

Eduard Jüngerich, (*13.09.1872; †13.05.1935), Architekt, Regierungsbaumeister, Technischer
Beigeordneter der Stadt Oberhausen von 01.09.1913 bis zum 01.01.1934, seit dem 29.07
1929 ohne Amt, Gestalter der Innenstadt, u.a. Friedensplatz und öffentlicher Gebäude wie Polizeipräsidium

https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_J%C3%BCngerich

http://www.glass-portal.privat.t-online.de/hs/g-l/juengerich_eduard.htm

Etwas über Alstaden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alstaden

Straßen in Alstaden.

Die Alstadener Ruhrfähre setzte vom Mittelalter an bis in die Neuzeit nach Speldorf über. Ein wichtiger Pilgerweg nach Rom, den Albert von Stade beschrieben hat, führte von Lippern nach Duisburg über die Ruhrfähre. Der letzte Fährbesitzer von Alstaden war Matthias Schrör, der auch die Gastwirtschaft Matthes von der Ruhrfähre betrieben hatte.
Die Fährstraße führt von Am Ruhrufer zur Behrensstraße. Die Hönnestraße bildet ihre Verlängerung hinter der Behrensstraße.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fen_in_Alstaden

Fischtreppe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fischtreppe

Autor:

Martin Grundmann aus Oberhausen

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