Service Betrieb Oberhausen behandelt Bäume
Kampf gegen die Prozessionsspinner

Jens Koschnick (SBO) vor einer behandelten Eiche.
Foto: SBO
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Die Servicebetriebe Oberhausen (SBO) lassen die Eichen auf dem Oberhausener Stadtgebiet vorsorglich auf den Befall durch Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) kontrollieren.

Das Ziel ist, gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Raupen des EPS zu verhindern. Die Anzahl der zu kontrollierenden Bäume war im Laufe der Jahre auf über 600 angestiegen.

Vor diesem Hintergrund werden jetzt auf Oberhausener Stadtgebiet, an den in der Vergangenheit befallenen Bäumen, umfassende und frühzeitige prophylaktische Sprühaktion zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners durchgeführt. 

Diese Maßnahme muss vor dem dritten Larvenstadium der Raupen durchgeführt werden, da hier der beste Wirkungsgrad erzielt werden kann und noch nicht die reizenden Brennhaare ausgebildet sind.

„Die Behandlungslösung wird großzügig auf die Blätter der zu behandelten Bäume aufgesprüht. Für einen Baum mittlerer Größe werden circa 20 Liter Behandlungslösung benötigt“, so Jens Koschnick, Agrarbetriebswirt und Gärtnermeister von den Servicebetrieben Oberhausen.

„Durch Fressen der behandelten Blätter nehmen die Raupen das Biozid auf. Bei den Raupen stellt sich in kürzester Zeit ein Fraß- und Entwicklungsstopp ein. Weitere Eiablagen werden so verhindert, die Raupen sterben erst circa in zwei bis sieben Tage nach der Behandlung“, Koschnick abschließend.

Das Mittel wird an Eichenbäumen in Alleen, öffentlichen Straßen, öffentlichen Park- und Gartenanlagen, Grünanlagen sowie in öffentlich zugänglichen Sportplätzen, Schul- und Kindergartengelände, Spielplätzen, Friedhöfen und an einigen Waldrändern ausgebracht.

Die Behandlung kann nur in einem engen Zeitfenster von wenigen Wochen vorgenommen werden, das abhängig ist vom Laubausbruch der Eichen und dem Erreichen der dritten Generation des EPS.

Während der Sprühaktion, die vom Dienstag, 3. Mai, bis zum Freitag, 13. Mai, geplant ist, sowie bis zum Antrocknen des Spritzbelages, dürfen die Flächen unter den behandelten Bäumen nicht betreten werden. Aufgrund möglicher wetterbedingter Verschiebung kann der Behandlungszeitraum variieren und deshalb vorab zeitlich nicht genau festgelegt werden.

Nistkästen und Fallen gegen die EPS

Es werden insgesamt circa 2000 Bäume besprüht. Die Schwerpunkte bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners liegen erneut in Sterkrade in der Graßhoffstraße, dem Höhenweg, der Kirchhellener und Königshardter Straße, der Lützowstraße, der Weißensteinstraße, der Leibnitzstraße sowie in der Max-Eyth-Straße. Außerdem in der Ruhrorter Straße in Alt-Oberhausen.

In Landschaftsschutzgebieten werden keine vorbeugenden chemischen Maßnahmen gegen den EPS durchgeführt. Bereits in den vergangenen Jahren wurden dort 140 Nistkästen im Revierpark- und Stadtwald Osterfeld, im Volkspark, sowie auf dem Nord- und Westfriedhof angebracht. Mit der Anbringung der Nistkästen kam es zum Anstieg der Meisenpopulation, von denen man weiß, dass sie die Larven des Eichenprozessionsspinners fressen.

In der vergangenen Woche wurden weitere 20 Nisthöhlen für Meisen angebracht. Die Nisthöhlen hängen an ausgesuchten Standorten fachgerecht und verkehrssicher in einer Höhe von circa drei bis vier Metern. Als Standorte dafür wurden der Kaisergarten, die Brusbachstraße und die Grünanlage „An der Schlenke“ auserwählt.

Außerdem wurden im vergangenen Frühjahr durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) 42 Nistkästen am Handbach, am Falkegraben sowie am Spechtgraben und im Bereich der Straßengräben an Hünenbergstraße, der Grabenstraße und der Revierstraße montiert.

Die Kosten für die prophylaktische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners liegen bei rund 35.000 Euro.

Für den Fall, dass Bürger zu einem späteren Zeitpunkt Nester des Eichenprozessionsspinners an städtischen Bäumen entdecken, hat die Stadt Oberhausen eine eigene Mailadresse eingerichtet. Der Befall, kann möglichst mit genauer Ortsangabe und gegebenenfalls einem Bild, der Unteren Naturschutzbehörde unter eps@oberhausen.de gemeldet werden.

Autor:

Lokalkompass Oberhausen aus Oberhausen

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