Winter - und kein Streusalz

Auf die Piste fertig los, Rodelvergnügen eingefangen von WA-Fotograf Peter Hadasch.
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Der Winter hat Oberhausen fest im Griff, obwohl er gerade erst begonnen hat. Und eigentlich war man aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre gut auf die weiße Pracht vorbereitet. Wie gesagt: eigentlich. Denn Streumaterial - und da vor allen Dingen Salz - ist jetzt Mangelware geworden.
Von den übers Jahr georderten 1.800 Tonnen Salz sind noch knapp 25 bis 30 Tonnen übrig. „Das ist nicht einmal mehr eine Tagesration“, wie der städtische Beigordnete Peter Klunk gestern mitteilte. Und dabei habe man schon erheblich mehr Streumittel eingelagert, als in den vergangenn Jahren. Der Lieferant, die „Esco“, käme jedoch zurzeit mit der Lieferung weiterer Kontingente nicht nach, so dass nun die Prioritäten anders gesetzt werden müssten. Klunk führte dazu aus: „Wir haben ein Straßennetz der so genannten ersten Priorität von circa 230 Kilometern Länge; Bundes-, Land- und Kreisstraßen, die geräumt werden müssen.“ Aufgrund des Engpasses müsste der Räum- und Streudienst nun auf ein Straßennetz von rund 100 Kilometern Länge beschränkt werden. Selbstverständlich würde aber weiterhin in Kreuzungsbereichen und an Steigungen gestreut. Außerdem würde jetzt verstärkt ein Granulat-, Sandgemisch und Splitt gestreut werden, um zumindest glatte Straßenoberflächen griffiger zu halten.
Zuständig für den Winterdienst auf Oberhausens Straßen sind die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). Wilhelm Baumann, Betriebsleiter bei den WBO, nahm dementsprechen dazu Stellung, wie es überhaupt zu einem Streumittel-Engpass kommen konnte: „Bei einem normalen Winter in Oberhausen brauchen wir etwa 800 Tonnen bis 1000 Tonnen Salz und wir hatten im Sommer schon ein Kontingent von 1.200 Tonnen plus 60 Prozent geordert.“ Seit dem 9. Dezember seien diese Mengen nun abgerufen worden. Selbst der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen NRW), der unter anderem die Kommunen mit Streugut beliefere, habe keine großartigen Kapazitäten mehr, auf die man zurück greifen könne. Erschwerend komme außerdem hinzu, dass die Fördermengen der salzverarbeitenden Betriebe pro Tag nur etwa 4.000 Tonnen betrügen. Diese Mengen würden natürlich an die Endverbraucher zur Förderung der Straßensicherheit weiter gegeben. Doch Oberhausen sei eben nicht allein betroffen, alle anderen umliegenden Städte hätten ebenfalls Engpässe im Streugut zu verzeichnen, so dass selbst die Hilfe auf dem „kleinen Dienstweg“ versagt bleiben müsse.
Insgesamt habe die WBO bisher einen zufriedenstellenden Job erledigt, lobte Peter Klunk die Mitarbeiter der WBO. Insgesamt gesehen haben die WBO 63 Mitarbeiter im Einsatz, die mit Räumen und Streuen beschäftigt sind.
Der Müllabfuhr ist es im übrigen selbst überlassen, ob sie in ungeräumte Seitenstraßen einbiegen, um Müll abzufahren. „Der Fahrer“, so Wilhelm Baumann, „trägt die Verantwortung für das Fahrzeug und seine Kollegen.“
Grund zur Freude hatte auch die örtliche Polizei. Wie Polizeisprecher Uwe Weighardt mitteilte, sei die Unfallrate im jetzt laufenden Dezember im Vergleich zum Dezember des vergangenen Jahres gesunken.
Im Dezember 2009 habe es 663 witterungsbedingte Verkehrsunfälle gegeben. Jetzt, 2010, habe man Kenntnis von 549 Verkehrsunfällen. Am Montag habe es in der Zeit von sechs bis 20 Uhr 57 mal gekracht. Es sei ein Sachschaden in Höhe von insgesamt 80.000 Euro entstanden. Weighardt sprach den Autofahrern aber ein großes Lob aus: „Alle passen sich den Straßenverhältnissen an.“
Der Wetterbericht für die kommenden Tage sagt im übrigen erst Tauwetter, dann Schneeregen und ab donnerstags auch wieder Neuschnee voraus. Nur die Menge ist nicht bekannt.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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