GHH Rand steht vor dem Aus

Foto: Carsten Walden

Ende September wird bei GHH Rand in Sterkrade die Produktion eingestellt. Das bedeutet für rund 250 Beschäftigte in dem Schraubenkompressoren-Werk das Aus. Begründet wird dieser Schritt aus "unternehmerischen Gründen", ließ der US Mutterkonzern Ingersoll Rand am Dienstag verlauten.

Die Produktion soll nach den USA und China verlagert werdenNach einer ganzen Reihe positiver Nachrichten wie der Edeka-Neuansiedlung trifft die Nachricht von der Schließung Oberhausen besonders hart, besonders, da viele der Beschäftigten bereits in einem Alter sind, in dem sie schwer zu vermitteln sind.
"Hier erleben wir zweifellos die hässliche Seite der Globalisierung und erkennen, wie weit die Auswirkungen von „America first“ reichen können", so Oberbürgermeister Daniel Schranz in einer ersten Stellungnahme. "Auch die Art und Weise, wie die Betroffenen über ihr Schicksal informiert wurden, gefällt mir überhaupt nicht. Die angekündigte Schließung trifft natürlich zuvorderst die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien, die meine Solidarität haben. Darüber hinaus läuft sie auch unseren Bemühungen zuwider, Oberhausen als Industriestrandort zu sichern. In den Gesprächen, die ich bereits geführt habe und weiterführen werde, setzen wir alles daran, dass möglichst viele der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell Sicherheit für ihre berufliche Zukunft erlangen."

Keine Fragen zugelassen

Die SPD erklärte ihre Solidarität mit den GHH-Rand-Beschäftigten. „Es ist eine Unverschämtheit, den Kollegen solch eine Nachricht in einer dünnen, 15-minütigen Ansprache beizubringen, ohne danach auch nur Fragen zuzulassen“, erklärt der SPD-Stadtverordnete Helmut Brodrick, Betriebsratsvorsitzender bei MAN Turbo.
Der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Wolfgang Große Brömer, erklärt zu dem Vorgang: „Diese Hiobsbotschaft zeigt, dass trotz aller guten Nachrichten, die wir noch auf dem Stadtempfang hören konnten, der Industriestandort Oberhausen massiv gefährdet ist.“
Der Fraktionschef hofft, dass Oberbürgermeister Daniel Schranz, der nach eigenen Angaben in Kontakt zur Geschäftsleitung steht, alles Erdenkliche tun wird, um für die betroffenen Mitarbeiter von GHH Rand die Konsequenzen dieser Entscheidung zumindest abzufedern.
Dieser Vorgang macht für Oberhausens Sozialdemokraten deutlich, dass bei aller Freude über Neuansiedlungen im Dienstleistungssektor eine Strategie zum Erhalt der qualifizierten Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Industrie dringend geboten ist.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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