Kosten explodieren

Bert-Brecht-Haus und kein Ende: Nachdem bekannt geworden war, dass Baumängel die Sanierung des ehemaligen Kaufhauses Tietz verzögern und die Kosten dadurch offenbar in unabsehbare Höhen getrieben werden, hat die CDU eine Anfrage mit beiligendem Fragenkatalog an den Vorsitzenden des Planungsausschusses, Volker Wilke mit der Bitte um Beantwortung gestellt. Wilhelm Hausmann, Sprecher der Christdemokraten im Planungsausschuss, wollte beispielsweise wissen, inwieweit bei der Planung und Ausführung der jetzigen Umgestaltung auf die Erfahrungen aus dem Jahr 2003/2004 zurückgegriffen worden war, welche Mängel damals erfasst wurden und ob diese in irgend einer Form schriftlich festgehalten worden seien.
Vor gut sieben Jahren ist bereits ein Teil des Bert-Brecht-Hauses saniert worden. Damals sind schon Mängel in Sachen Brandschutz festgestellt worden, deren Behebung jetzt „selbstverständlich in die neuerliche Umgestaltung mit eingeflossen sind“, wie Horst Kalthoff vom Technischen Gebäudemanagement bei der OGM betont. So seien damals Flucht- und Rettungswege nicht ausreichend gewesen, ebenfalls sei festgestellt worden, dass der Südgiebel des Hauses instabil gewesen sei.
Alle diese Mängel, so habe man angenommen, seien längst behoben. Beim Ausbau eines Treppenhauses sei jetzt allerdings festgestellt worden, dass die brandschutztechnischen Maßnahmen bei weitem nicht ausreichten. Das verursache nun die Mehrkosten, die jetzt auf die Bauausführung aufgeschlagen werden müssten.
Des Weiteren habe man auch noch festgestellt, dass eine Stahlkonstruktion vor sich hinrotte. Neue Gutachten seien nun erstellt worden und eine vorliegende Kostenschätzung sehe deshalb zu erwartende Mehrkosten von 5,6 Millionen Euro vor. Nach Aussagen Horst Kalthoffs die Summe, die alle notwendigen Maßnahmen abdecken wird.
Dennoch blieb Wilhelm Hausmann skeptisch. Er wies darauf hin, dass das Bert-Brecht-Haus in den 20er-, 30er-Jahren in zwei Teilen gebaut worden sei und glaubte deshalb, dass weitere Gefahren drohen könnten bei Teilen, die bautechnisch noch nicht angegangen worden seien. Kalthoff dagegen ist „sicher, den Kostenrahmen einhalten zu können.“
Ebenso bemängelte Hausmann die fehlende Transparenz, mit der über die zu erwartenden Mehrkosten berichtet werde.
Es scheint auch in gewisser Weise Augenwischerei zu sein, mit der die Verwaltung die neuen Zahlen verkündet. Fakt ist, dass der Umbau des Bert-Brecht-Hauses und des Saporoshje-Platzes aus Mitteln des Konjunkturpakets II zunächst mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt war. Für den Saporoshje-Platz werden davon lediglich 700.000 Euro verwendet. Der Rest sollte für den Umbau des Bert-Brecht-Hauses genutzt werden. Mittlerweile stehen knapp zehn Millionen fürs Bert-Brecht-Haus im Raum, von denen etwa 4,3 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II durch Umschichtungen geschultert werden sollen.
Die übrigen Mehrkosten sollen finanziert werden durch „Mittel der Gebäudeunterhaltung“ aus dem städtischen Haushalt 2011. Der Rat der Stadt wird in seinen nächsten Sitzungen darüber befinden.

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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