Rezension: Warum ich mich NICHT für Politik interessiere..

Beatrice von Weizsäcker  Warum ich mich NICHT für Politik interessiere ...  Deckblatt
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  • Beatrice von Weizsäcker Warum ich mich NICHT für Politik interessiere ... Deckblatt
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Bereits die Überschrift zeigt, es ist kein Roman, ein Sachbuch zum Mitdenken. Das NICHT ist ein Stilmittel, es soll provozieren.

Beatrice von Weizsäcker beschreibt aus Ihrer Sicht, einer Juristin, Ihre persönlichen Erfahrungen mit der Politik. Dieser Umstand und Ihre gesellschaftliche Stellung und Privilegien schrecken unter Umständen ab. Wer jedoch ohne Vorurteile das Buch zur Hand nimmt wird überrascht. Die persönlichen Erfahrungen werden auch im Kontext der Geschichte aufgezeigt. Hintergründe und Einschätzungen zeigen die persönlichen Erfahrungen im Machtkreis der Politik.

Der Aufbau gleicht einem Lesebuch. Die Kapitel sind kurz und informativ und sind im politischen Unterricht auch zu nutzen. Ein leichter Einstieg in die Politik und Verständnis des großen Ganzen. „Unser Leben ist die Basis der Gesellschaft, der Demokratie, der Politik. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Unser Leben bestimmt die Politik.“

Seite 166 beginnt: „Alles ist Politik …
Die Vielen und die Einzelnen, sie alle, wir alle bewirken etwas. Auf uns kommt es an. Im eigenen Umfeld wie im großen Ganzen.“
Der zweite Absatz auf der gleichen Seite fährt fort:“ So kann jeder die Gesellschaft verändern – sei es in den eigenen vier Wänden oder in der Nachbarschaft, sei es in der kleinen oder großen Politik. Dass alles ist Leben.“

Ein Muss für die Jugendorganisationen der Parteien. Der Autorin ist es elegant gelungen, ohne Bevormundung ohne Zeigefinger, das NICHT zu eliminieren. Sie fährt fort: „“Denn wer etwas für andere tut, tut auch sich selbst etwas Gutes“.

Es folgt ein Kapitel „Der politische Politikverweigerer“ eine Auseinandersetzung mit dem Für und Wider des Nichtwählens. Leider fehlt der rein mathematische Ansatz, dass der/die Nichtwähler durch geringe Wahlbeteiligung nicht nur die Kleingruppen sondern auch den Machtanspruch der sogenannten Volksparteien stärken und damit das System, welches Sie abstrafen wollen für die nächsten vier Jahre bestätigen.

Dagegen setzt sich die Autorin mit der Möglichkeit des Internets mehrmals auseinander und zeigt Möglichkeiten und Veränderungen auf. Diese Passagen scheinen bei den Parteien in der Breite noch nicht angekommen zu sein. Die Meinungsmacht wird in Fensterreden wahrgenommen in der täglichen Politik ignoriert, wie ist weiterhin die Hinterzimmer und Bastapolitik zu erklären.

Leider fehlen Fußnoten und Hinweise zur Vertiefung zur eigenen Meinungsbildung, wie auch eine Personalliste, die dann die Denkrichtung offenbart.

In jedem Fall zur Wahl gehen. Nichtwähler stärken nicht die Demokratie. Wie lange die Parteiendemokratie noch akzeptiert werden wird, steht auf dem Prüfstand.

Das Buch ist insgesamt lesenswert und hilft vielleicht zur Entscheidungsfindung für die Bundestagswahl 2013.
Der Preis von 8,99€ für 207 Seiten ist angemessen, erschienen im Bastei Lübbe Verlag ISBN 978-3-404-60728-0

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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