Warten auf Betuwe

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Alles wird gut, alles geregelt. Das könnte man meinen, wenn man die Ausstellung der Deutschen Bahn zur Betuwe-Linie sieht, die zur Zeit im Technischen Rathaus Sterkrade zu sehen ist. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.
Es gibt nicht nur die Sichtweise der Bahn. Schon als die ersten Pläne bekannt wurden, dass zukünftig der Güterverkehr aus den Niederlanden in Richtung Oberhausen drastisch erhöht werden soll, meldeten sich die ersten Kritiker, allen voran die Bürgerinitiative „Betuwe - so nicht!“ In erster Linie war es die befürchtete Zunahme des Lärms entlang der Gleise.
Denn Lärmschutz sollte es nur geben, wenn es ein drittes Gleis gäbe. Das war lange Zeit nicht klar. Ein Gedanke, der nicht nur bei den allein in Oberhausen 23.000 betroffenen Anwohnern für Unbehagen sorgte.
Das dritte Gleis ist mittlerweile beschlossene Sache, auch der damit einhergehende Lärmschutz. Alles gut? Doch wie soll der ausssehen? Die Bahn muss nur für den Standardlärmschutz sorgen. „Das wären dann 4 Meter hohe Stahlwände“, sagte Manfred Flore, Sprecher der Bürgerinitaitve „Betuwe - so nicht!“. Nicht nur für ihn eine Horrorvorstellung. „Das würde dem Bahnhof Sterkrade den Rest geben“, ist er überzeugt. Als Feuerwehrmann und damit Experte für das Rettungswesen spricht er sich klar dafür aus, den Transport von Gefahrgütern von der Straße auf die Gleise zu verlagern. Und da sieht er gleich weitere Gefahren. Besonders bei den Anwohnern, die besonders nah an den Gleisen wohnen, beispielsweise in Barmingholten.
„Die Güterzüge sollen mit bis zu circa 180 Kilometer pro Stunde auf dieser Strecke fahren, wenn dann bei diesem Tempo ein Unfall passiert, dann liegen die Trümmer nicht nur im Vorgarten, sondern auch auf dem Haus und auf der Straße“, befürchtet Flore.
Eigentlich sollte die Betuwe-Linie 2012 bereits fertig sein. Jetzt sieht es so aus, dass Ende des Jahres, vielleicht aber auch erst Anfang 2012 das Planfeststellungsverfahren beginnt.
2014 könnte es dann so weit sein. „Und dann wird Oberhausen endgültig zu Buddelhausen“, verrät Manfred Flore, „dann starten nämlich die Arbeiten für den großen Emscherumbau.“
Aber selbst an 2014 kann der Sprecher der Bürgerinitiative nicht glauben. Es sei denn das Prestigeobjekt „Stuttgart 21“ wird gekippt, dann könnten schneller Gelder für Betuwe frei werden.

Fotos: Peter Hadasch
Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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