3300 Lintorfer Unterschriften gegen Schließung
Eigenständiger Realschulstandort in Lintorf könnte erstmals - nach 2021 - wieder Realität werden

Entscheidungen im Hinblick auf die Schulentwicklungsplanungen der weiterführenden Schulen wurden kürzlich in der Sitzung des Ratinger Stadtrates getroffen. | Foto: Symbolfoto / LK-Archiv: Daniel Magalski
  • Entscheidungen im Hinblick auf die Schulentwicklungsplanungen der weiterführenden Schulen wurden kürzlich in der Sitzung des Ratinger Stadtrates getroffen.
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Entscheidungen im Hinblick auf die Schulentwicklungsplanungen der weiterführenden Schulen wurden kürzlich in der Sitzung des Ratinger Stadtrates getroffen. Auf Antrag der Bürger-Union wurde zum einen die dringend notwendige Entlastung des Schulstandortes in Ratingen-West beschlossen. Des Weiteren sollen zukünftig Lintorf und Mitte als Realschulstandorte vorgesehen werden.

Bei der Neugestaltung der Realschullandschaft, so weiter der mehrheitlich gefasste Beschluss, sollen Dependance-Lösungen möglichst vermieden werden. Die nach dem Schulgesetz notwendigen Beteiligungsverfahren können auf der Grundlage dieses Beschlusses eingeleitet werden.

Die Bürger-Union freut sich insbesondere über die angedachte Entwicklung in Lintorf. Wie sich sicher viele Lintorfer erinnern können, wackelte der Realschulstandort in Lintorf im Jahr 2011. Damals hatte die Bezirksregierung Düsseldorf die Verwaltung aufgefordert, die in Lintorf ansässige Werner-Heisenberg-Realschule zu schließen, da nicht genügend Anmeldungen für die zweizügige Realschule vorlagen.

"Aus" nicht kampflos hingenommen

Das von der Bezirksregierung verlangte „Aus“ der Realschule in Lintorf hatte die Bürger-Union nicht kampflos hingenommen. In einer von ihr sofort beantragten Sondersitzung des Schulausschusses
wurde die Verwaltung aufgefordert, alle Rechtsmittel gegen die Schließung der Realschule auszuschöpfen, um das Ende der Realschule in Lintorf zu verhindern.

Politischer Kampf gegen Schließung

Unterstützt wurde der politische Kampf gegen die Schließung mit 3.300 Unterschriften der Lintorfer, die der Bezirksregierung vorgelegt wurden. Die juristische Auseinandersetzung ging bis in die letzte Instanz und die bis heute gültige Dependance-Lösung mit der Käthe-Kollwitz-Realschule in West wurde erstritten.

Die Bürger-Union hat nie ihr eigentliches Ziel, nämlich die erneute Etablierung einer eigenständigen Realschule in Lintorf, aus den Augen verloren. Die erstrittene Dependance-Lösung sollte stets nur eine Zwischen-Lösung sein, um die Kinder aus Lintorf, Breitscheid und auch Hösel, überhaupt in einer Realschule beschulen zu können.

Käthe-Kollwitz-Realschule verlegen

In ihrem Wahlprogramm 2020-2025 hatte die Bürger-Union eine Verlegung der in Ratingen-West gelegenen Käthe-Kollwitz-Realschule nach Lintorf als Option in den Raum gestellt. Hierzu könnte es nun kommen, jedenfalls ist der erste Schritt gemacht.

Der Schuldezernent Patrick Anders hatte in der Beschlussvorlage die Verlegung des Hauptstandortes der Käthe-Kollwitz-Schule an das Schulzentrum Lintorf und in der Folge die Fortführung eines Zuges am Schulzentrum West als Dependance zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorgeschlagen. Nach Auffassung der Bürger-Union ist eine Dependance-Lösung jedoch keine Ideal-Lösung, das damit verbundene dauerhafte Pendeln der Schüler unzumutbar. Für die Bürger-Union ist ein klarer Cut, der mit dem angedachten kompletten Umzug der Käthe-Kollwitz Schule einhergehen würde, der für alle Beteiligten sinnvollere Weg.

Schulstandort in Ratingen-West

Mit dieser Entscheidung wird der Schulstandort in Ratingen-West, der überproportional gewachsen ist und die Grenzen seines Fassungs- und Leistungsvermögens überschreitet, entlastet und die dortige Gesamtschule gestärkt, zumal mit den Planungen zur Reaktivierung der Westbahn und den weiteren Wohnbauvorhaben in Lintorf (Vodafone-Campus) und Breitscheid (Neue Mitte) die Schülerzahl in Lintorf noch deutlich steigen wird. Lintorf braucht ein weiteres Schulangebot.

Eigenständige Realschule in Lintorf

„Die Bürger-Union freut sich sehr über diese Mehrheitsentscheidung des Stadtrats, die dazu führen könnte, dass Lintorf erstmals wieder nach 2011 einen eigenständigen Realschulstandort haben wird“, so die 1. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Angela Diehl, die jahrelang federführend für den Erhalt des Realschulstandortes in Lintorf gekämpft hatte. „Die weitere Entwicklung wird natürlich abzuwarten sein, aber der Bedarf für eine eigenständige Realschule in Lintorf war stets gegeben und sollte die Grundlage für den weiteren Entscheidungsprozess im Beteiligungsverfahren sein. Der erste Schritt ist gemacht“.

„Der Ratinger Norden mit den Stadtteilen Lintorf, Breitscheid und Hösel bekommt nun wieder attraktive Schulangebote und muss nicht in die umliegenden Gemeinden ausweichen“, so der Sprecher der Bürger-Union im Schulausschuss, Christian Koch.

Autor:

Lokalkompass Ratingen aus Ratingen

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