Künstler Christian Awe gestaltet Gemälde für die Rupprecht-Haus-Fassade in Gevelsberg
Jetzt wird es bunt

Christian Awe (2. v.l.) vor einem seiner Kunstwerke anlässlich der Ausstellung der Sparkasse in Gevelsberg im vergangenen Jahr. Hier heckte er den Plan mit Bürgermeister Claus Jacobi (r.) aus. Auch die Projektleiterin Annette vom Bruch von der Malschule „Maldumal“ war damals schon dabei.  | Foto: Pielorz
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  • Christian Awe (2. v.l.) vor einem seiner Kunstwerke anlässlich der Ausstellung der Sparkasse in Gevelsberg im vergangenen Jahr. Hier heckte er den Plan mit Bürgermeister Claus Jacobi (r.) aus. Auch die Projektleiterin Annette vom Bruch von der Malschule „Maldumal“ war damals schon dabei.
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Vielleicht nicht unbedingt ein Schandfleck, aber eine Sehenswürdigkeit, ist das alte Kaufhausgebäude in Gevelsberg, bekannt als Rupprecht-Haus, sicherlich nicht. Doch das soll sich ändern, dank Künstler Christian Awe, der der Immobilie eine neue Optik verpasst.

von Nina Sikora

Den Gevelsbergern ist der Streetart-Künstler aus Berlin kein Unbekannter. Im vergangenen Jahr zeigte er seine großformatigen Bilder im Sparkassen-EnnepeFinanzCenter. Der Lehrersohn sprühte schon als Teenager in Berlin auf dem Plattenbaudach in Friedrichsfelde sein Werk. Heute sind seine Arbeiten in der ganzen Welt gefragt. Und vielleicht wird das 169 Quadratmeter große Gemälde, welches er für das Rupprecht-Haus in Gevelsberg entwerfen wird, ja auch weltbekannt.

Die Fotomontage verdeutlicht, wie groß das Bild letzendlich werden wird. | Foto: Leipholz
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Dreh- und Angelpunkt in der Innenstadt

Erst seit Anfang des Jahres ist das ehemalige Kaufhaus im Besitz der Stadt. Gegen die Stimmen der Oppositionsparteien stimmte der Rat in Gevelsberg mehrheitlich dem Ankauf der Rupprecht-Immobilie durch die Stadt Ende 2019 zu. Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jaobi erklärte damals aus dem ehemaligen Kaufhaus wieder einen lebendigen Dreh- und Angelpunkt in der Gevelsberger Innenstadt machen zu wollen.

Planung des Umbaus

An diesem Plan hält er fest. Im Herbst beginnt man mit der Planung des Umbaus. Priorität hat dabei die Einbeziehung der späteren Nutzergruppe, "sodass die Bürger auf den Ausgestaltungsprozess Einfluss haben", wie Claus Jacobi der WAP erklärt. "Bis man wirklich zum Umbau kommt, dauert es zwei bis drei Jahre." Zeit, in der der Bürgermeister die eher unschöne Fassade der Immobilie nicht einfach so belassen wollte.

Awes Werke sprühen vor Energie | Foto: Pielorz
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Motivation für die Aktion

"Die Menschen brauchen gerade in diesen Zeiten einen Impuls, Optimismus, das Gefühl, dass es vorangeht und Lebensfreude", beschreibt er die Motivation für die Aktion.
Jacobi selbst war es auch, der mit dem Künstler über ein mögliches Projekt in Gevelsberg nach der Ausstellung in der Sparkasse ins Gespräch kam: "Da habe ich mir den Christian nach der Präsentation einfach mal geschnappt." Gemeinsam sei man sehr schnell auf das Rupprecht-Haus als idealen Ort gekommen.

"Hier wird's bunt"

Unmittelbar macht sich Christian Awe unter dem Arbeitstitel "Hier wird's bunt" nun ans Werk, für den die 169 Quadratmeter Fassade bei weitem nicht das Größte seiner Kunstwerke werden wird. In Berlin hat er immerhin schon bis zu 500 Quadratmeter Fläche künstlerisch bearbeitet. Seine Bilder sind eine Mischung aus Streetart und abstraktem Expressionismus. Eines seiner Kunstwerke steht im Übrigen auch leihweise im Büro des Bürgermeisters. "Ich finde die Bilder echt toll", schwärmt das Stadtoberhaupt. Im August soll das Werk für Gevelsberg fertig sein, das in einer riesigen Halle in Berlin auf einer Art LKW-Plane entstehen und mit Hilfe eines filigranen Gerüsts einen großen Teil der Rupprecht-Fassade verschönern wird.

Kulturell interaktiv

Träger ist der Förderverein der Volkshochschule. "Mit Ausnahme des Gerüsts wurde das Projekt jenseits des städtischen Haushaltes finanziert", erklärt Jacobi. Die Ausgaben für das Gerüst seien von dem Geld finanziert worden, das für die Verschönerung und Pflege der Fassade ohnehin vorgesehen war. Eine große Spende von einem "Kind der Stadt", dem Unternehmer Axel Vollmann, machte die Umsetzung der Idee erst möglich. Die Projektleitung wird Annette vom Bruch von der Malschule „Maldumal“ innehaben. Und schon jetzt ist klar: Kulturell interaktiv soll es werden. "Es soll ein Austausch mit und rund um den Künstler Christian Awe entstehen", so Jacobi. Ansässige Kunstschulen, Organisationen, Vereine, die Volkshochschule und vor allem die Bürger sollen in der Zeit, in der das Kunstwerk die Fassade des Rupprecht-Hauses ziert, an dem Gemälde partizipieren und sich mit Aktionen beteiligen.

Der Künstler Christian Awe (rechts) mit weiteren Projektbeteiligten und Förderern.  | Foto: Leipholz
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Umzug in etwa drei Jahren

Wenn in etwa drei Jahren dann der Umbau der Immobilie startet, wird das Bild innerhalb Gevelsbergs umziehen. Wohin? "Das wird eine Überraschung für die Gevelsberger Bürger. Wir haben da aber schon eine Idee", verrät Claus Jacobi der WAP zum Abschluss.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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