Protest: 2.000 Unterschriften für eine Augenarzt-Praxis in Heiligenhaus

Joanna Ritter übergibt die Unterschriften an Bürgermeister Dr. Jan Heinisch.
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  • hochgeladen von Maren Menke

„Mit solch einer guten Resonanz habe ich nicht gerechnet“, freut sich Joanna Ritter von der Wäscherei Ritter in Heiligenhaus. Der Ärger über eine fehlende Augenarztpraxis in Heiligenhaus veranlasste sie, eine Unterschriften-Aktion zu starten.

„Rund 2.000 Unterschriften von Bürgern kamen innerhalb weniger Tagen zusammen“, freut sich die Heiligenhauserin und übergab die zahlreichen Listen nun an Bürgermeister Dr. Jan Heinisch. Der nahm diese gerne entgegen und versprach, sie an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weiterzuleiten und sich ebenfalls für eine Praxis in der Stadt einzusetzen. „Derzeit sind Heiligenhauser dazu gezwungen, in die Nachbarstädte zu fahren, falls augenärztliche Untersuchungen von Nöten sind.“ So unter anderem auch Wolfgang Ritter, der sich für Untersuchungen unter Umständen einen Tag Urlaub nehmen muss, da mit langen Wartezeiten beim Arzt zu rechnen ist.
Und dabei gibt es sogar eine junge Augenärztin, die gerne eine Praxis in Heiligenhaus eröffnen möchte. Selbst die Räumlichkeiten und Untersuchungsgeräte sind bereits vorhanden. „Ursprünglich hätte sie schon im Januar eröffnen können“, informiert Karin Hamacher, Pressereferentin der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, auf Nachfrage des Stadtanzeigers. „Ihr wurde die Zulassung zur Eröffnung der Fachpraxis in Heiligenhaus erteilt.“ Allerdings verhinderte schließlich der Einspruch einer ihrer Mitbewerber für diese Praxis im Dezember doch noch kurzfristig die Eröffnung.
„Er zweifelt die Entscheidung des Zulassungsausschusses an, denn natürlich ist die Zulassung mit strengen Regeln verbunden“, so Hamacher. „Also kommt nun im Februar der Berufungsausschuss zusammen, um zu überprüfen, ob der Zulassungsausschuss bei seiner Entscheidung vielleicht doch Regeln verletzt hat.“
Werden keine Regelbrüche gefunden, dauert es daraufhin vier Wochen, bis das Urteil des Berufungsausschusses rechtskräftig ist. „Die junge Ärztin kann also, wenn alles reibungslos verläuft, frühestens Mitte März die Praxis eröffnen“, erklärt Karin Hamacher. Zumindest, wenn der Mitbewerber nicht innerhalb dieser vier Wochen wieder Einspruch erhebt. „In diesem Fall handelt es sich dann bereits um eine Klage und die gesamte Sachlage geht vor das Sozialgericht“, weiß die Pressereferentin. Es sei also möglich, dass es zu einer weiteren Aufschiebung kommen kann.
Welche Auswirkungen die zahlreichen Unterschriften der Heiligenhauser nun haben, bleibt abzuwarten. „Ich danke aber schon jetzt allen Bürgern und Firmen, die sich beteiligt haben“, ist Ritter überwältigt. Selbst bei der Vervielfältigung der Listen haben Geschäfte aus der Nachbarschaft keine Kosten gescheut und mit weiteren Kopien ausgeholfen. Einen Einsatz, den auch Bürgermeister Dr. Jan Heinisch lobt.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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