Olympische Spiele London: Die Angst vor dem verpatzten Anlauf bei Weitspringerin Sostene Moguenara

Weitspringerin "Sossi" Moguenara: Halten am Dienstag die Nerven? FOTO: Peter Mohr
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Sie ist mit ihren 22 Jahren das „Küken“ unter den weltbesten Weitspringerinnen. Sosthene Moguenaras Ziel für Olympia in London. Sie will den Sprung unter die Top acht schaffen.

Wenn sie ihre Nerven in den Griff bekommt, dann kann die Wattenscheider Weitspringerin Sosthene („Sossi“) Moguenara in London unter die Top 5 springen. Noch gleicht die Formkurve der 22-jährigen allerdings einer Achterbahnfahrt. Das springerische Potenzial hat sie, aber der Anlauf bereitet ihr oftmals große Probleme. So war es auch im letzten Jahr bei der WM in Korea, als sie nach der Qualifikation schon die Segel streichen musste.

Im letzten Winter wurde akribisch am Anlauf gefeilt. Mit ihrem Trainer André Ernst (Ehemann von Ex-Sprinterin Melanie Paschke) legte sie etliche Sonderschichten ein. Und der Erfolg stellte sich mit Beginn der Freiluftsaison prompt ein. Als erste Wattenscheider Athletin löste sie schon im Mai das Olympia-Ticket – mit einem Satz von 6,76 Meter bei einem Sportfest im niedersächsischen Garbsen.
Nur eine Woche später setzte die im Tschad geborene Weitspringerin noch ein Sahnehäubchen oben drauf: In Wesel landete sie bei 6,88 Meter, das war neue persönliche Bestmarke und eine Bestätigung ihrer stabilen Form. „Ein toller Wettkampf, eine tolle Serie“, jubelte damals Wattenscheids Manager Michael Huke, der in Wesel vor Ort war. Moguenara war mit 6,71 Metern eingestiegen und steigerte sich kontinuierlich auf die neue Bestmarke.
Ausgerechnet bei ihrem „Heimspiel“ im Wattenscheider Lohrheidestadion machten ihr dann die Nerven wieder einen dicken Strich durch die Rechnung. Zwei ungültige Versuche bei der Deutschen Meisterschaft am 16. Juni, dann ein verkorkster Sicherheitssprung auf 6,06 Meter. Das Aus im heimischen Wohnzimmer, „Sossi“ war untröstlich: „Der Anlauf stimmte gar nicht. Es war eine Katastrophe.“
Doch ihr „nervliches Formtief“ hatte sie wenig später bei der Europameisterschaft in Helsinki schon wieder überwunden. Allerdings war auch in der finnischen Hauptstadt Glücksgöttin Fortuna nicht an ihrer Seite. Sie landete bei guten 6,66 Meter, aber damit hatte sie das bronzene Edelmetall um die Winzigkeit eines einzigen Zentimeters verfehlt. Und bei Olympia in London? Wenn die Nerven mitspielen, dann ist für „Sossi“ einiges möglich. Vielleicht hilft kollektives Daumendrücken aus der Heimat. Am Dienstag steht ab 19.15 Uhr die Qualifikation an, der Kampf um die Medaillen geht dann 24 Stunden später weiter.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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