Uraufführung des Films über das Lebenswerk von Hannes Bienert: „Die Erinnerung muss das Vergessen besiegen“

Hannes Bienert auf dem Platz vor dem Wattenscheider Rathaus, der durch seine Initiative nun Betti-Hartmann-Platz heißt.
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  • Hannes Bienert auf dem Platz vor dem Wattenscheider Rathaus, der durch seine Initiative nun Betti-Hartmann-Platz heißt.
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Es war ein nachträgliches, besonderes Geschenk zum 86. Geburtstag: Filmemacher Bruno Neurath-Wilson präsentierte am Montag (17.) in der Aula der Liselotte-Rauner-Schule erstmals den Film über das Lebenswerk von Hannes Bienert.

Starke 50 Minuten, gedreht in den Jahren 2012 und 2013, die unter dem Titel „Die Erinnerung muss das Vergessen besiegen“ den unermüdlichen, immer wieder angefeindeten Kampf des Gründers der Antifa Wattenscheid gegen antisemitische, menschenverachtende Ideologien zeigen.
Langjährige Freunde wie Serdar Yüksel, der Wattenscheider SPD-Landtagsabgeordnete, Felix Lipski (Präsident des weißrussischen Verbandes der ehemaligen KZ-Häftlinge) und Felix Oekendorp, Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaf haben die Schirmherrschaft über das geschichtlich wie menschlich sehenswerte Portrait übernommen und kommen ebenso zu Wort wie Richter Dr. Ralf Feldmann, der ein umstrittenes Gerichtsurteil gegenüber Hannes Bienert kommentiert. Der scheinbar Unermüdliche erzählt im Film, wie er zunächst vom allgemeinen Hitler-Jugendwahn erfasst wurde und sich später beim Besuch des Konzentrationslagers (KZ) Buchenwald geschworen hat, sein Leben lang für die Maxime „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ kämpfen wird. Und wie er mit Engagement und Beharrlichkeit zwei Ziele in Wattenscheid verfolgt und im hohen Alter von fast 85 Jahren überglücklich deren Realisierung erlebte.

Zunächst die Gestaltung der drei Stelen in Erinnerung an die 87 von National-Sozialisten getöteten Juden aus Wattenscheid. Darunter berührte ihn besonders das Schicksal von Betti Hartmann, die als 15-Jährige den Aufenthalt im Konzentrationslager Auschwitz nicht überlebte. In Erinnerung an dieses Schicksal wurde der Platz vor dem Rathaus an der Freiheitstraße auf Antrag von Hannes Bienert zum Betti-Hartmann-Platz.

Dieses vorbildliche Engagement bis ins hohe Alter lobt zum Abschluss des einfühlsamen Portraits auch Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz in einem persönlichen Grußwort.

Der Film ist bald als CD erhältlich, das eingenommene Geld fließt in Erhaltung und Pflege der Stelen auf dem Nivellesplatz. Infos unter neurathwilson@googlemail.com

Hannes Bienert auf dem Platz vor dem Wattenscheider Rathaus, der durch seine Initiative nun Betti-Hartmann-Platz heißt.
Ohne öffentliche Mittel, nur mit privaten Spenden hat Hannes Bienert die Stelen auf dem Nivellesplatz realisiert.
Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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