DRK Kreisverband Wattenscheid e.V.
Blutspende: Neben Spenden fehlen aktuell vor allem ehrenamtliche Helfer!

Foto: DRK - Wattenscheid

Im Körper eines erwachsenen Menschen zirkulieren zwischen fünf und sieben Liter Blut. Vier bis sechsmal im Jahr – je nach Geschlecht – kann ein Erwachsener Blut spenden. Maximal ein halber Liter wird von dem Lebenssaft abgezapft. Die Blutspende ist wichtig. Künstliches Blut gibt es im Film, im realen Leben kann nur der Körper selbst Blut bilden. Blutspender retten also Leben. Doch damit ein Blutspende-Termin zustande kommt, müssen neben den Spendern auch genügend ehrenamtliche Helfer beim Deutschen Roten Kreuz in Wattenscheid zur Verfügung stehen. Und genau da liegt das Problem.

In Wattenscheid finden rund 30 Blutspende-Termine im Jahr statt, meistens im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße, aber auch im Hotelrestaurant Beckmannshof oder der Grillakademie Ruhr in Wattenscheid. Bis zu einhundert Personen, manchmal sogar mehr, kommen dann zu den Entnahmeterminen. In nur wenigen Minuten spenden sie einen halben Liter Blut. Danach dürfen sie sich ausruhen und sich von den DRK-Mitarbeitern verköstigen lassen. Da gibt es dann auch mal Kartoffelsalat mit Würstchen, Frikadellen, frische Waffeln oder auch die klassischen Brötchen, Salatteller oder Leckeres vom Grill. In Wattenscheid hat man gute Erfahrungen gemacht mit abwechslungsreicher Verpflegung. In Zeiten der elektronischen Medien spricht sich schnell herum, was der Markt so hergibt.

Gabi Schmidtmann und Silvia Triebwasser kümmern sich als Blutspende-beauftragte beim DRK um das ehrenamtliche Blutspendeteam und sind vor Ort, wenn das Blut fließt. Vor jeder Blutspende wird in einem Arztgespräch der aktuelle Gesundheitszustand des Spenders geklärt. Das geschieht außerdem über einen Fragebogen, der bei der Anmeldung vor Ort ausgehändigt wird. Schließlich ist es wichtig, die Spendetauglichkeit festzustellen. Ist das geschehen und das Ergebnis gut, steht der Spende nichts mehr im Wege. Welche Blutgruppe der Spender hat, ist dabei übrigens völlig egal.

Bei der Anmeldung sitzen ehrenamtliche Helfer. Andere wiederum schmieren Brötchen oder kümmern sich um die Würstchen, den Kuchen oder andere Leckereien. In der Küche herrscht dann Hochbetrieb – zumindest bei den anstehenden Aufgaben, leider weniger bei den helfenden Händen. Davon gibt es nämlich in der Regel zu wenige. „Wir versuchen alle Blutspende-Termine mit ausreichend Helfern zu besetzen, aber es wird in letzten Zeit personell zunehmend eng“, erklärt DRK-Präsident Thorsten Junker. Viel Auswahl bietet das Team momentan nicht, denn mehr als fünf oder sechs Personen, die helfen, gibt es leider für diese Termine nicht. „Viel zu wenig“, so Gabi Schmidtmann. „Wenn jemand krank wird oder selbst Urlaub hat, wird es besonders eng.“

In Deutschland werden nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt. Doch die Zahl der Spenden ist rückläufig. Nach Erreichen der Altersgrenze kommen viele Menschen als Spender nicht mehr infrage. Noch schneller tickt die Uhr bei den Helfern. „Die Zahl der Blutspender macht uns in Wattenscheid im Moment zwar auch Sorgen. Aber wir können die Blutspende-Termine ohne ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nicht halten“, sagt Thorsten Junker. Neben den Terminen im DRK-Zentrum gibt es übrigens auch noch Termine im Feuerwehrgerätehaus Höntrop / Eppendorf, in der Kletterhalle an der Ottostraße, der Alten Lohnhalle oder dem Klaus-Steilmann-Berufskolleg.

„Blutspende und Helferdienst sind ein Dienst für den Menschen und die Gesellschaft. Blut zu spenden ist ein Akt der Solidarität und bei der Spende zu helfen irgendwie auch“, so Gabi Schmidtmann. Die ehrenamtliche Arbeit als Helfer ist nicht schwer. Je nach Einsatz sitzt man an der Anmeldung, ist als Lotse für Neuspender aktiv, versieht seinen Dienst in der Küche oder kümmert sich um die Blutspender. „Unsere Aktiven schauen nach dem Rechten und informieren notfalls den anwesenden Arzt. Voraussetzungen für eine Tätigkeit im Blutspendeteam gibt es nicht. Allenfalls Motivation. Ein Erste-Hilfe-Kurs schadet natürlich nicht, aber den kann man auch später machen. Für DRK-Mitglieder ist er übrigens kostenlos.“

Warum die Zahl der Helfer so gering ist, darüber macht sich DRK-Präsident Thorsten Junker seine eigenen Gedanken. „Die Abnahme der Teilnehmer im Ehrenamt gibt es in vielen Bereichen. Das ist ein Thema bei allen Hilfsorganisationen, bei vielen Vereinen. Das DRK hat schon mehrfach in der Politik angeregt, sich mit dieser Herausforderung zu beschäftigen und nach Lösungen zu suchen. Ohne ehrenamtlich Aktive kann es keine Blutspende-Termine geben. Aber was soll dann geschehen?“
Finden sich keine Helfer, können zukünftig Blutspende-Termine auch ausfallen. Fallen sie aus, kommt es zu weniger Blutspenden. Weniger Blutspender führen zu Engpässen in der Versorgung der Bevölkerung. Wer ein paar Stunden Zeit erübrigen kann – noch nicht einmal jeden Monat – der kann sich direkt beim DRK Wattenscheid melden unter Telefon 02327/87017 oder via Email an info@drk-wattenscheid.de .

Der nächste Blutspendetermin in Wattenscheid:

Sonntag, 30.10.2022 von 11:00 - 15:00 Uhr Alte Lohnhalle Wattenscheid, Technologie  und.  Gründerzentrum, Lyrenstraße 13 in 44866 Bochum.

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.