Artenvielfalt erhalten und Insekten schützen
BUND im Kreis Wesel appelliert: Wildblumen im Garten säen – jeder Quadratmeter zählt!

So sehen die Samentüten aus! | Foto: BUND Kreis Wesel
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Insekten sind eine Gruppe der Superlative: Sie stellen drei Viertel aller Tierarten, weisen die größteVielfalt an Formen, Farben und Verhaltensweisen auf und bevölkern Lebensräume an Land, unter der
Erde, im Wasser und in der Luft. Und sie sind bedroht.

Seit die sogenannte Krefelder Studie desEntomologischen Vereins Krefeld im Herbst 2017 einen Rückgang der Biomasse der Fluginsekten von 75 Prozent in Naturschutzgebieten (so auch auf der Bislicher Insel) belegte, war das Entsetzen sowohl in der Fachwelt als auch in der Öffentlichkeit groß.

Wie können wir den Insekten helfen?

„Die Politik tut sich schwer, endlich wirksame Maßnahmen gegen das Insektensterben zu veranlassen.Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unsere heimische Insektenpopulation in unseren Gärten oder auf dem Balkon bei der Nahrungssuche und mit der Schaffung von Nist- und Rückzugsmöglichkeiten
unterstützen,“ so das Anliegen von Angelika Eckel, stellvertretende Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Wesel.

Wildblumen Samenmischung

Dazu hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Mischung heimischerWildpflanzen-Samen zusammengestellt. Heimische Wildpflanzen produzieren in hohem Maße Nektar und ihre Staubblätter - also die Pollen – sind für Insekten gut erreichbar. Während der langen Zeit der

Evolution haben sich Blütenformen und Insekten aneinander angepasst. Pflanzen aus gärtnerischerZucht werden dagegen nach Schönheit und Aussehen der Blüte selektiert und nicht nach Nektarangebot und Pollenverfügbarkeit.

Jeder Quadratmeter zählt

„Wer ein Plätzchen im Garten frei hat und den Insekten helfen möchte, kann sich in der Stadt-Info Wesel ein Wildblumen-Samentütchen – ausreichend für ein bis zwei Quadratmeter Fläche – abholen,“ so Angelika Eckel. Auch eine vorhandene, aus Sicht der Insekten sterile grüne Rasenfläche lässt sich aufwerten: Dazu im Rasen Rasenziegel ausstechen, möglichst viele Wurzeln entfernen, zur Abmagerung des Bodens ein lockeres Sand-Kiesgemisch auftragen und mit dem Untergrund vermengen. Vor der Aussaat (günstig 
Mai/Juni) den Boden ungefähr eine Woche ruhen lassen. Nach der Aussaat feucht halten.

Beobachtungen im eigenen Garten

In einem Garten mit Wildblumen, einigen Stauden sowie einem Insektenhotel in geschützter Lage an der Hauswand (möglichst Südseite) lassen sich viele interessante Beobachtungen machen. Seit Ende März dieses Jahres sind Mauerbienen aktiv, die ihre Brutkammern gern in den Schilfhalmen oder
Bambusröhren der Insektenhotels bauen.
„Ein eher seltener Gast – zum Glück für die Mauerbienen – istdie Gemeine Goldwespe, hier auf dem Dach unseres Insektenhotels. Die Gemeine Goldwespe legt ihre Eier in den Brutkammern der Mauerbienen ab; die geschlüpften Larven der Goldwespe fressen erst das Ei, bzw. die Larve der Mauerbiene, falls diese schon geschlüpft ist und machen sich dann über die Honig- und Pollenvorräte her, die die Mauerbiene für ihren Nachwuchs angelegt hat“, erzählt Angelika Eckel.

„Je mehr unterschiedliche Pflanzen im Garten wachsen und blühen, desto größer ist auch die Anzahl derInsektenarten, die sich beobachten, und mit einigem Geschick auch fotografieren lassen.“ Die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) wurde übrigens zum Insekt des Jahres 2019 gewählt.

Eine Bitte hat Angelika Eckel noch: Die Saatgutmischungen sind für die Aussaat in privaten Gärtengedacht. Wer damit eine öffentliche Grünfläche verschönern möchte – auch das ist möglich - setze sich bitte vorher mit dem ASG in Verbindung.

Mehr Informationen, auch über die Zusammensetzung der Saatgutmischung unter www.bund-wesel.de

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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