Corona-Notbremse, Erkrankungsfälle, Mutationen, Zukunftsaussichten
Über den Stand der Dinge im Kreis Wesel

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Nach der empirisch schwer einzuordnenden Osterzeit und den im Nachgang verdächtig niedrigen Inzidenzwerten ist der Kreis Wesel ganz offiziell zurück im roten Bereich. Unter anderem mit Ansteckungszahlen weit jenseits der viel diskutierten Hunderter-Marke.

So verwundern die Pressemitteilungen, mit denen der Pressestab der Kreisverwaltung sich ins Wochenende verabschiedet, nicht sonderlich.
Ein kleiner Überblick ...

Test-Option gilt weiterhin

Im Kreis Wesel gilt derzeit die Corona-Notbremse. Gleichzeitig hatte die Kreisverwaltung die angebotene Test-Option des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW genutzt und im Einvernehmen eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Diese Allgemeinverfügung wird nun fortgeschrieben und tritt am Montag, 19. April 2021, in Kraft. Damit wird die bisherige Regelung bezüglich der Vorlage von negativen Schnelltests beibehalten.

Durch die Testoption wird weiterhin sichergestellt, dass z.B. der Einzelhandel unter Auflagen für Bürgerinnen und Bürger öffnen kann und nicht gänzlich schließen bzw. auf Click and collect umstellen muss.
Demnach gilt im Kreis Wesel weiterhin ergänzend zur Coronaschutzverordnung des Landes NRW folgende Regelung: Einzelhandel, Baumärkte, Handwerksleistungen, Zoologische Gärten, Bibliotheken und Museen) dürfen mit einem tagesaktuellbestätigten negativen Covid19-Testrrgebnis besucht werden. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis Montag, 26. April 2021.

Erkrankungen, Inzidenz, Mutationen

Die Anzahl der bestätigten Fälle von labordiagnostisch nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus im Kreis Wesel liegt aktuell bei 14.703 (Stand 16.04.2021). Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz im Kreis Wesel liegt damit bei 126,1. Nach Angaben des Kreises sind zurzeit (Stand 15.4.) 109 Corona-Patienten in Krankenhäusern im Kreis Wesel registriert. 20 von diesen liegen in Intensivbetten, wiederum 10 davon müssen künstlich beatmet werden. 
Im Kreis Wesel wurde bisher in 1.805 Fällen eine Infektion mit der Virusvariante B 1.1.7 (Variante aus Großbritannien) nachgewiesen. Dies entspricht 78 Prozent der Gesamtzahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage (Stand: 16.04.2021). Darüber hinaus wurde in 11 Fällen eine Infektion mit der Virusvariante B 1.351 (Variante aus Südafrika) nachgewiesen.

Die Pressestelle des Kreises Wesel veröffentlichte am Freitag, 16. April, letztmalig eine Auswertung der Mutationsvarianten. In der Begründung führt die Pressestelle an, "dass die britische Variante sich mittlerweile durchgesetzt hat. Sollten sich andere Virusmutationen im Kreis Wesel verbreiten, so wird darüber unverzüglich informiert werden. Alle positiv getesteten Covid-19-Proben, die in den Testzentren des Kreises Wesel ermittelt wurden, werden weiterhin auf Mutationen untersucht."

Was jetzt kommen könnte ...

Die Argumente der Betroffenen sind bekannt: Handel, Gastronomie, Kulturveranstalter und weitere Branchen klagen nachdrücklich über die Beschränkungen im Zuge des anhaltenden Lockdowns. Neben der Frage, ob Präsenzunterricht in den Schulen sein darf oder nicht, läuft die Debatte über eine verordnete Testpflicht für Unternehmen auf Hochtouren.
Zusätzlichen Zündstoff dürften die politischen Entscheidungen zu möglichen Ausgangssperren liefern. Der Effekt dieser Maßnahme wird von Experten in Deutschland und den Nachbarländern sehr unterschiedlich bewertet.
Außerdem schwebt über allem ein neues Damoklesschwert: Auf Mallorca, wo sich laut Medienberichten zurzeit rund 100.000 Touristen aufhalten, sind die ersten Fälle der brasilianischen Covid-Mutante aufgetreten. Diese Mutation gilt als hochansteckend und möglicherweise resistent gegen die bekannten Impfstoffe. Bringen Reiserückkehrer die Viren mit nach Deutschland, könnte sich das Infektionsgeschehen also wieder drastisch ändern.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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