Zukunft ist keine Schicksalsfrage...

Nur gemeinsam meistern wir unsere Zukunft | Foto: Karin Lessmann
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  • Nur gemeinsam meistern wir unsere Zukunft
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Zukunft geschieht nicht einfach so. Zukunft wird von Menschen gestaltet, die an sie glauben und bereit sind, sie aktiv mit zu gestalten.

Spannende Gedanken zur Region Arnsberg heute und morgen finden Sie auf 16 Seiten in der Sonderausgabe "Visionen und Ausblicke" des Wochenanzeiger in Arnsberg am 16.10.2013. Neben vielen anderen Gesprächspartnern ist auch das Team in der Zukunftagentur/Fachstelle Zukunft Alter der Stadt Arnsberg gebeten worden, Visionen und Gedanken zu formulieren, weche Aufgaben gemeistert werden müssen, um eine Stadt des langen und guten Lebens zu entwickeln. Wie wir das sehen, lesen Sie hier:

Noch nie waren Alter und Altwerden so bunt wie heute. So vielfältig die Biografien der Älteren sind, so individuell fallen ihre Interessen, Bedürfnisse und Potenziale aus. Wir benötigen eine Bandbreite von Angeboten, die dieser Vielfalt gerecht wird. Der Gewinn an Lebenszeit stellt ein hohes Potenzial dar. Die meisten Menschen können die gewonnenen Lebensjahre bei guter Gesundheit selbst gestalten. Der überwiegende Anteil der Älteren ist in der Lage, sich in der nachberuflichen Lebensphase neuen Zielen und Aufgaben zu zuwenden. Die Älteren bringen Lebenserfahrung, Engagement und Zeit ein, Ressourcen, die gerade im gesellschaftlichen Wandel den jungen Menschen nicht verloren gehen dürfen.

Dialog der Generationen

In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Frage nach den Beziehungen zwischen den Generationen neu verhandelt. Die Auseinandersetzung mit dem jeweils anderen stellt eine wichtige Voraussetzung für Verständnis und Respekt dar. Seit Jahren öffnen sich in Arnsberg Seniorenheime, Pflege-Wohngemeinschaften und Tagespflegen, um Kinder und Jugendliche in den Alltag zu integrieren. Gleichzeitig gibt es Kinder- und Jugendzentren, Schulen, Kindergärten und Kitas, in denen die Türen für einen Generationen-Dialog weit offen stehen. Mit einem Gewinn für beide Seiten! Es sind Begegnungen, die emotional berühren und unsere Werte prägen. Durch eine neue Kultur des Miteinanders der Generationen, die mit Mut, Freiheit und Neugierde beginnt, wird es gelingen, die Zukunft zu meistern. Die Projekte „Kinder zaubern Lachfalten, Akademie 6 bis 99, Schwarzlichttheater Swimmy, OPAPAPARTY oder die Initiative `Patenschaften von Mensch zu Mensch` sind gute Beispiele.

Von den Daten zu den Taten

Bis zum Jahr 2030 wird der Anteil der über 65-Jährigen um 23 Prozent in Arnsberg zunehmen. Die Zahl der über 80-Jahrigen steigt von derzeit 4.100 auf 5.800 im Jahr 2030 an. Die sich wandelnde Altersstruktur verändert die Anforderungen an die lokale Infrastruktur. Städte des Langen Lebens entstehen. Es sind Städte, die die neuen und wachsenden Potenziale des Alters zur Entfaltung bringen, die zugleich aber auch mit den wachsenden Grenzsituationen des Alters positiv umgehen. Beides sind spannende innovative Aufgaben, die ineinander greifen. Das Bindeglied zwischen den Themen ist in Arnsberg die Fachstelle Zukunft. Sie koordiniert, initiert, informiert, qualifiziert und bricht das Tabu in der Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist es, die lokalen Rahmenbedingungen sowohl für das aktive, als auch für das unterstützungsbedürftige Alter zu verbessern.

Menschen mit Demenz gehören dazu

Mit dem fortschreitenden demographischen Wandel nimmt die Zahl der demenzkranken Menschen in Arnsberg zu. Immer mehr Familien, Nachbarschaften und Freundeskreise erfahren dies und sind davon betroffen. Durch die Demenz-Diagnose verändert sich das Leben der Betroffenen und dessen Umfeld grundlegend. Werden zunächst irritierende Erinnerungslücken und Orientierungsschwierigkeiten bemerkt, verschwinden im Laufe der fortschreitenden Demenz ganze Lebensphasen aus der Erinnerung. Irgendwann werden selbst Angehörige nicht mehr erkannt, es kann zum Verlust grundlegender geistiger und körperlicher Fähigkeiten kommen. Viele Betroffene zögern zu lange, mit anderen über diese Veränderungen zu sprechen. Stattdessen verdrängen und verstecken sie die Symptome so gut und so lange wie möglich. Das Ergebnis ist oft der Rückzug in die eigenen Häuslichkeit, der Abbruch sozialer Kontakte und eine zunehmende soziale Isolation. Dabei ist wichtig: Während die kognitive Leistungsfähigkeit im Demenzverlauf abnimmt, bleibt die emotionale Ebene bestehen. Menschen mit Demenz spüren daher genau, wie man ihnen begegnet, wie man mit ihnen umgeht. „Achtsamkeit“ ist das Schlüsselwort im Thema Demenz.

Der überwiegende Teil von Demenz Betroffenen, ca. 70 Prozent, wird von Angehörigen unterstützt. Für diese bedeutet die Betreuung eine zunehmende Belastung, da es sich um eine 24-Stunden-Aufgabe handelt. In den frühen Stadien der Demenz geht es häufig gar nicht um Körperpflege, sondern darum, den Alltag zu gestalten, mit Aktivitäten zu füllen und Sicherheit zu gewährleisten. Häufig wird das Thema Demenz, vor allem die Betreuung und Pflege der betroffenen Menschen, als Thema für Profis behandelt. Tatsächlich stellen Menschen mit Demenz neue Anforderungen an Krankenhäuser. Hausarztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Hier muss Bewusstsein geschaffen, sowie Personal qualifiziert werden. Gleichzeitig sind interdisziplinäre lokale Netzwerke aufzubauen. Die Herausforderung Demenz kann nicht allein Thema in Fachgremien und Qualitätszirkeln sein. Demenz ist ein Familienthema, über das in der Öffentlichkeit diskutiert werden muss. Es gilt, neue Formen der gesellschaftlichen Verantwortung zu finden, um ein gutes Leben unter den Bedingungen von Demenz zu ermöglichen. Zu den zentralen Aufgaben zählt der Aufbau eines lokalen „Demenz-Netzwerkes“, das sich aus unterschiedlichen Partnern zusammen setzt sowie unterschiedliche berufliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven integriert. Die Organisation neuer Formen gesellschaftlicher Verantwortung füreinander, die Entwicklung „sorgender Gemeinschaften“ im Sinne einer geteilten Verantwortung zwischen Professionellen, Angehörigen und bürgerschaftlich Engagierten vor Ort, zählt zu den großen Aufgaben, die zu meistern sind. Nur so kann man Städte des langen und guten Lebens schaffen, in denen auch Menschen mit Demenz ihren Platz haben und sich aktiv einbringen können.

Unseren klaren Standpunkt lesen Sie hier:

http://www.deutscher-engagementpreis.de/index.php?id=353

Marita Gerwin/ Martin Polenz/ Manuela Völkel

Stadt Arnsberg/ Zukunftsagentur
Fachstelle Zukunft Alter
Lange Wende 16 a
59755 Arnsberg
Tel. 02932- 201- 2207
e-mail: m.gerwin@arnsberg.de

http://www.arnsberg.de/zukunft-alter/index.php
http://www.arnsberg.de/projekt-demenz/index.php

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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