Polizeistatistik für 2021
Weniger Verkehrsunfälle auf Bochums Straßen

Im Mai 2021 kam es in Bochum-Wattenscheid zu einem Verkehrsunfall an der Kreuzung Zeppelindamm / Zollstraße. | Foto: Polizei Bochum
  • Im Mai 2021 kam es in Bochum-Wattenscheid zu einem Verkehrsunfall an der Kreuzung Zeppelindamm / Zollstraße.
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Das Risiko, auf Bochums Straßen zu verunglücken, ist 2021 zurückgegangen. Im vergangenen Jahr verunglückten 921 Menschen bei einem Verkehrsunfall in Bochum. In den drei Jahren zuvor waren es jeweils knapp über 1.000 gewesen. Weitere Zahlen und Maßnahmen zur Verkehrsunfallentwicklung stellte das Polizeipräsidium Bochum jetzt vor.

Von Vera Demuth

Im gesamten Gebiet der Kreispolizeibehörde, in Bochum, Herne und Witten, sank die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen um etwa zehn Prozent. Inwieweit dies auch mit der Coronapandemie zusammenhänge, könne man erst in einigen Jahren erkennen, erklärte Polizeidirektor Frank Nows, Leiter der Direktion Verkehr. Kein Zweifel ließ er jedoch daran, dass jeder Verletzte zu viel ist und die Polizei daher weiterhin auf Prävention setzt. Ursachen für die Unfälle sind vor allem überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer sowie die verbotene Handynutzung.

Vier Tote im Jahr 2021

Die Anzahl der verunglückten Kinder in Bochum sank 2021 auf 69. Von 2018 bis 2020 hatte die Zahl jeweils bei über 80 gelegen. Auch die Zahl der verunglückten Senioren lag mit 116 im Jahr 2021 deutlich niedriger als in den Vorjahren (2020: 133, 2019: 120). Die Anzahl der verunglückten Fahrrad- und Pedelecfahrer sank von 313 (2020) auf 222 (2021) Personen, hatte 2016 aber nur bei 149 gelegen. 2021 wurden vier Menschen im Straßenverkehr getötet. 2020 waren es sechs Menschen gewesen, im Jahr 2019 zwei Menschen.
Zu den Unfallhäufungsstellen in Bochum, die in der Verkehrsunfallstatistik aufgeführt werden, zählt seit längerem die Kreuzung Max-Imdahl-Straße / M-Nordstraße. „Hier gab es Schwierigkeiten mit Fahrradfahrern, weil der Radweg für beide Fahrtrichtungen freigegeben ist“, erläuterte Polizeihauptkommissar Michael Ochmann von der Direktion Verkehr. Eine neue Fahrbahnschwelle und eine ergänzende Beschilderung sorgen dafür, dass es seit Mitte 2021 dort keine Unfälle mehr gab. Ebenfalls als Unfallschwerpunkt ist beispielsweise die Kreuzung Marienstraße / Hüller Straße bekannt. Hier soll in diesem Jahr eine neue Ampel für Abhilfe schaffen.
Zu den präventiven Aktionen der Polizei, um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr in Bochum, Herne und Witten zu sorgen, gehört etwa die Aufklärungsarbeit schon bei den Kleinsten. Mit der geplanten Einschränkung der Coronamaßnahmen hofft man im Präsidium, bald wieder mit der Puppenbühne zur Verkehrserziehung in die Kitas kommen zu können. Dem Thema E-Bike- und Pedelecfahrer will die Polizei ebenfalls mehr Aufmerksamkeit schenken. Es müsse mehr dafür getan werden, dass Kfz-Fahrer und Radfahrer im Verkehr besser harmonieren, so Frank Nows. „Die Radfahrer sind immer die schwächeren und müssen geschützt werden.“

Senioren und junge Leute als Zielgruppen

Daneben hat die Polizei die Senioren als wichtige Zielgruppe für ihre Präventionsarbeit ausgemacht. In den kommenden zehn, 20 Jahren werde die Anzahl der Menschen zunehmen, die auch mit über 80 Jahren noch Auto fahren. „Das kann zu Problemen führen. Darauf müssen wir achten“, sagte Nows. Vor allem die Generation der Jungen will die Polizei verstärkt über die sozialen Medien ansprechen, um sie für das Thema Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Wenn es die Coronasituation zulässt, will die Polizei mit weiteren Aktionen und Projekten mehr Präsenz zeigen. Zudem möchte sie das Entdeckungsrisiko von Verkehrsverstößen erhöhen. Die Bürger müssten davon ausgehen, „dass man immer auf Polizei trifft“, so Nows.
Grundsätzlich verwiesen er und Polizeipräsident Jörg Lukat beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr auf geltende Verkehrsregeln. Beliebte Ausreden, wenn Kfz-Fahrer zum Beispiel sagten, dass sie nur fünf Stundenkilometer zu schnell gefahren seien, ließ Lukat nicht gelten: „Ab wann ist ein Verhalten individuell hinnehmbar?“ Nows betonte außerdem, dass es nicht reiche, sich an die Regeln zu halten. Jeder Verkehrsteilnehmer müsse sich zurücknehmen und Verständnis für den anderen haben.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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