Das Flüchtlingsbüro Süd beantwortet alle Fragen rund um das Thema Bildung

Florian Küper, Carsten Weber, Lidija Schirnewitsch, Sabine Blobner-Bausch und Yasemin Cinar-Elcicek (v.l.) stehen im Flüchtlingsbüro Süd allen Ratsuchenden zur Seite.
  • Florian Küper, Carsten Weber, Lidija Schirnewitsch, Sabine Blobner-Bausch und Yasemin Cinar-Elcicek (v.l.) stehen im Flüchtlingsbüro Süd allen Ratsuchenden zur Seite.
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Etwas versteckt liegt es im Gebäudekomplex der evangelischen Kirche am Hufelandplatz in der Hustadt in Querenburg, das soeben eröffnete Flüchtlingsbüro Süd. Nach Wattenscheid und Bochum-Mitte ist es die dritte von sechs geplanten Einrichtungen dieser Art im Stadtgebiet.

„Die Hustadt ist ein Wohnquartier mit hoher Verdichtung, in dem auch viele Flüchtlinge leben“, begründet Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf-Inhoff die Wahl des Standortes und fügt hinzu, „durch die gute Verkehrsanbindung können auch Ratsuchende aus Wiemelhausen und Steinkuhl das Büro gut erreichen.“ - Dabei ist die neugeschaffene Institution Anlaufstelle für alle Bürger, wie Ute Bogucki, Leiterin des Amtes für Soziales, betont. Florian Küper, der als Sozialarbeiter zum Team des Flüchtlingsbüros, das von der Stadt Bochum und der Diakonie getragen wird, gehört, verdeutlicht: „Bei der Stadt gibt es zwar eine Koordinierungsstelle für ehrenamtlich Tätige, aber Interessierte können sich natürlich auch an uns wenden.“
Küper steht Ratsuchenden zukünftig gemeinsam mit Yasemin Cinar-Elcicek, Carsten Weber und Sabine Blobner-Bausch zur Seite. Lidija Schirnewitsch vom Flüchtlingsbüro Wattenscheid vertritt Küper, der in Kürze in Elternzeit geht. Carsten Weber hat zuvor als Heimverwalter gearbeitet und hat deshalb schon Erfahrung, was die Arbeit mit Flüchtlingen betrifft. Seine Kollegen, die als Sozialarbeiter und -pädagogen ausgebildet sind, haben ebenfalls schon in diesem Bereich gearbeitet. Ihre Aufgabe wird es sein, Flüchtlinge aus ganz Bochum – nicht nur aus dem Süden des Stadtgebiets – in allen Fragen zu beraten, die mit dem Thema Bildung zu tun haben.

Bildung als Schwerpunkt

Jedes Flüchtlingsbüro soll nämlich einen eigenen Schwerpunkt herausbilden. „In Wattenscheid kümmern wir uns besonders um Geflüchtete mit Behinderung. Wer taub ist, braucht einen entsprechend ausgebildeten Dolmetscher. Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen haben besondere Bedürfnisse – dafür sind wir die Anlaufstelle“, gibt Lidija Schirnewitsch vom Flüchtlingsbüro Wattenscheid Einblick in ihre Arbeit. Das Flüchtlingsbüro Mitte kündigte bei seiner Eröffnung im April an, in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro Patenschaftsstrukturen schaffen zu wollen, um Flüchtlingsfamilien wirksam zu unterstützen.
Welche Fragen Geflüchteten beim Thema Bildung besonders unter den Nägeln brennen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Yasemin Cinar-Elcicek kennt die Situationen, die Flüchtlinge häufig vor Herausforderungen stellen: „Wenn Jugendliche eine Ausbildung beginnen, sind viele Fragen zu klären.“ - „Wenn es um Bildung geht“, weiß ihr Kollege Florian Küper, „sind die Ruhr-Universität, die Fachhochschule, landesgeförderte Stellen, die Stadt Bochum und die Industrie- und Handelskammer mit ins Boot zu holen. Fragen nach dem Passstatus des jeweiligen Flüchtlings und der Finanzierung eines geplanten Studiums müssen geklärt werden.“

Arbeit als Voraussetzung für Integration

„Arbeit unterstützt Integration und Selbständigkeit“, unterstreicht der Sozialarbeiter die Bedeutung dieser Bemühungen, um hinzuzufügen, „unsere Arbeit geht in alle Lebensbereiche, auch in die, die Bildung nicht unmittellbar betreffen, etwa Krankheit und Rente.“ - Seine Kollegin Schirnewitsch ergänzt: „Wir lassen niemanden ohne Information gehen und verweisen gegbenenfalls an entsprechende Beratungsstellen weiter.“
Vergleicht man die derzeitige Situation mit der in der Flüchtlingskrise vor rund zwei Jahren, hat sich einiges verändert. Küper resümiert: „Viele Flüchtlinge leben mittlerweile in Privatwohnungen. Der Zuzug von Geflüchteten hat sich deutlich verringert; allerdings ziehen Familienangehörige nach. Auch Heime für Familien sind deshalb notwendig.“ In der Hustadt sind bereits erste Kontakte geknüpft, natürlich auch zur evangelischen Gemeinde. „Außerdem“, erklärt Küper, „kennen wir die Vermieter in der Hustadt und es gilt nun, alle Menschen miteinander zu vernetzen.“ Pfarrerin Adelheid Neserke von der Evangelischen Gemeinde Querenburg bringt es auf den Punkt: „Miteinander zu sprechen, ist das A und O.“

Infos
Das Flüchtlingsbüro Süd, Auf dem Backenberg 8, steht Ratsuchenden montags und donnerstags vom 9 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr offen. Zu erreichen ist es auch unter Tel.: 95808479 und der E-Mail-Adresse: Fluechtlingsbuero-sued@bochum.de. Terminabsprachen sind außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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