Medizinischer Einsatz im Erdbebengebiet

Eine Informationsveranstaltung am Mittwoch, 28. Juni 2023 im St. Antonius-Krankenhaus Kirchhellen
Prof. Dr. Bernhard Planz, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie im St. Barbara-Hospital Gladbeck und Marienhospital Gelsenkirchen, Oberarzt Mustafa Tosun und die Selbsthilfegruppe „Blasentumoren“ des Selbsthilfebundes Deutschland Blasenkrebs e.V. (Blasenkrebsselbsthilfegruppe Gladbeck, Bottrop-Kirchhellen und GE-Horst) laden herzlich ein zu einer Informationsveranstaltung.

Termin: Mittwoch, 28. Juni 2023, von 15 bis 16 Uhr
Ort: Konferenzsaal im St. Antonius-Krankenhaus, Gartenstraße 17, 46244 Bottrop-Kirchhellen

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zum Besuch dieser Veranstaltung eingeladen. Im Anschluss an den Vortrag stehen Oberarzt Mustafa Tosun und Rolf Kickum, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe, den Zuhörerinnen und Zuhörern für Fragen zur Verfügung.

Die Bilder vom Erdbeben in Syrien und in der Türkei am 6. Februar 2023 Jahres haben aufgewühlt und eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Unterstützung vor Ort wurde auch von Deutschland aus geleistet, beispielsweise durch I.S.A.R Germany, THW, Bundeswehr und Deathcare. Auch zahlreiche Ärzte aus Deutschland sind in die Region geflogen, um sofort zu helfen.

Mustafa Tosun, Oberarzt der urologischen Klinik im Marienhospital Gelsenkirchen, war acht Tage lang im Katastrophengebiet und hat dort Erste Hilfe geleistet. In der Provinzhauptstadt Hatay war er als Teil eines Rettungsteams in einer mobilen Klinik, im Suchtrupp einer Mannschaft aus Bulgarien, aber auch in Zeltlazaretten als Allgemeinmediziner im Einsatz und hat viel chirurgische Tätigkeit betrieben. Mehrere hundert Patienten wurden hier pro Tag behandelt. Viele hatten Verletzungen, die nach dem starken Erdbeben zunächst nur notdürftig versorgt wurden. Nach dem zweiten Tag wurde Mustafa Tosun für die Erstversorgung in der chirurgischen Ambulanz in der Universitätsklinik in Kahramanmaraş eingesetzt. „Hier konnte ich mich auch als Urologe einbringen und habe sehr viele Nierenrupturen und Blasenperforationen behandelt. Hier gab es einen sehr hohen urologischen Bedarf. Dies lag auch daran, dass zahlreiche örtliche Urologen selbst unter den Erdbebenopfern waren.“

Weil Mustafa Tosun befürchtet, dass die Katastrophe in Deutschland allmählich aus dem Bewusstsein der Menschen gerät, möchte er im Rahmen dieser Informationsveranstaltung seine Eindrücke vor Ort schildern und über seine Erfahrungen als Ersthelfer in der Erdbebenregion berichten. Die Erinnerungen an seinen Einsatz sind Mustafa Tosun nach wie vor präsent. „Stellen Sie sich vor, Sie fahren 500 Kilometer mit dem Auto und ringsherum ist alles zerstört. Ein solches Ausmaß haben die Zerstörungen in der Türkei“, schildert der Familienvater, der als Urologe und Chirurg acht Tage lang im Erdbebengebiet war. Der in NRW geborene Arzt ist sichtlich bewegt von den Erlebnissen im Heimatland seiner Eltern. Als er zurück nach Deutschland kam, spürte er vor allem eins: eine große Dankbarkeit für sein Leben.

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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