Kolumne: Förster

Förster sind in leitender Funktion für die Verwaltung und Bewirtschaftung eines Waldes verantwortlich. Zugangsvoraussetzung für die Tätigkeit ist ein Studium der Forstwirtschaft.

Das Städtedreieick Wuppertal - Remscheid - Solingen  liegt am Rande des Bergischen Landes. Es ist der waldreichste Teil von Nordrhein-Westfalen.

"Die ältesten Steinhäuser dort stammen aus dem 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung Einzug hielt," berichtet Leander, Heimatforscher aus Radevormwald. "Vorher lebten die Menschen in hölzernen Hütten, wenn nicht gar in Baumhäusern. Kein Wunder, daß viele eingeborene Einheimische kurze Beine und lange Arme haben."

"Wir sind doch keine Affen," empören sich Frauen wie Juliane Beatrix, Ortsbürgermeisterin von Lennep (heute ein Stadtteil von Remscheid)".

Und dennoch: Das Bergische Städtedreieck bietet auch heute noch eine Baumhausdichte wie kein anderer Teil Deutschlands + Benelux. "Die vermeintlichen Steinhäuser, die Sie zu sehen glauben, sind Potemkinsche Dörfer," berichtet Quentin aus Unterbarmen. "Es gibt diese Steinhäuser in Wirklichkeit überhaupt nicht, sondern nur als Hologramme. Faktisch stehen da Bäume, in denen Baumhäuser angebracht sind."

Und was für schöne Exemplare dabei sind, welche mit elektrischem Strom, fließend Wasser und Heizung  aber auch spartanische Exemplare mit dekorativem Äußerem. "Wir tragen sehr viel zur Verbesserung des regionalen Klimas bei," wie Franz-Adalbert, einer der regionalen Förster, betont.

Die Baumhauswirtschaft - ein Erfolgsmodell auch für andere Regionen? "Für uns leider nicht," bedauert es Sören-Adolf Baron von Fürstenwalde, Bürgermeister in Duisburg. "Wir haben zwar einen umfangreichen Wald im Grenzgebiet zu Mülheim / Ruhr - die Baumstämme sind aber noch nicht alt genug, um dort Baumhäuser bauen zu können. Die Baumstämme würden einfach umkippen."

In Krefeld sieht die Lage dagegen schon deutlich besser aus. "Wir haben in den Außenbereichen - Uerdingen und Linn seien hier als Beispiele genannt - viel Wald," berichtet Adelgunde von Schmitz. Hier etabliert sich derzeit eine Baumhaushochbaubranche.

"Bei uns tun sich wundersame Dinge," schildert Valentin Freiherr von Möbbelchen die Lage im riesigen Wald von Dinslaken - Voerde - Rees. Die unterschiedlichen Baumsorten sind in verschiedenen Formationen angepflanzt, mal geometrisch (kreisförmig, dreieckig, viereckig), mal herzfömig, mal als Moorlandschaft, mal als sogenannte "hängende Gärten". "Hängende Gärten? Hängende Gärten? Das habe ich ja noch nie gehört," werden Sie, liebe Leser, nun fragen. "Die Antwort ist sehr einfach," gibt der Freiherr Möbbelchen dann zur Antwort. "Hier gibt es einige steil aufragende Hügel. Widernatürlich wachsen hier die Bäume nach unten." Unbestätigten Gerüchten zufolge soll aber auch das übermäßige Übergewicht des Landadeligen daran beteiligt gewesen sein, daß ... aber lassen wir das. Die Erklärung würde zu weit führen.

"Bemerkenswert sind die Baum-Schnittmuster," wirbt Förster Abraham für einen Besuch vor Ort. "Ganz egal, ob Hinkelsteine, Haine, Stonehenge, Friedhofskultur oder Thingstätte - vieles sieht nach Germanenkult aus," berichtet Abraham. "Möbbelchen soll neuheidnisch - deutschgläubig sein. Er läßt regelmäßig Teile seines Waldes glaubensmäßig herrichten."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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