Kolumne: Militärmusik in Mönchengladbach

Mönchengladbach ist der wichtigste Standort für Militärmusik im gesamten Rheinland, wenn nicht gar in Deutschland. Das Musikbataillion der Bundeswehr ist hier ansässig. Regelmäßig werden hier nationale und internationale Militärmusikkonzerte gegeben, z. T. mit Welturaufführungen.

"Das kann so nicht weitergehen," findet Felizitas. Die handfeste und tatkräftige Zuwanderin aus der Zentralafrikanischen Republik ist überzeugte Christin und gibt sich überzeugt, "daß wir einen Gegenpunkt setzen müssen."

Was also tun? Genau: Felizitas organisiert ein Gegenfestival. "Ich habe mit der Heilsarmee gesprochen," berichtet sie. "Dort haben sich die Brass-Bands mehrerer Korps zusammengetan und spielen an Markttagen auf dem Alten Markt.

Auch die Vatikanstadt zierte sich nicht lange. "Ich habe mich mit Papst Romulus unterhalten und er hat sofort zugesagt. Er hat unverzüglich seine Schweizer Garde um Musikbataillionen aus mehreren Kontinenten erweitert. Er konnte so verfolgte Christen beispielsweise aus Nordkorea, Libyen und Somalia retten, ihnen mit der Staatsangehörigkeit und dem Paß der Vatikanstadt eine berufliche Zukunft eröffnen und hat extra an der Citykirche von Mönchengladbach eine Außenstelle des Petersdomes aufgemacht. Stellen Sie sich das mal vor - Citykirche, Münster und "Kaserne" der Internationalen Schweizer Garte sind jetzt Staatsgebiet des Vatikans! Deutschland schrumpft und die Vatikanstadt wächst, nur damit ich Vatikanische "Militär"- Musik vorstellen kann."

Etwas schwieriger war es schon mit den Zwerg- und Ministaaten: Andorra, San Marino, Monaco und Liechtenstein in Europa, Singapur in Asien, Sao Tome und Principe, Swasiland, und Lesotho in Afrika, Dominica, St. Vincent und die Grenadinen, Barbados und St. Lucia in der Karibik, Tonga, Fidschi, Mikronesien und West-Samoa in Ozeanien.

"Die sind einfach zu klein und unbedeutend, als daß sie militärisch bedroht werden würden und eine Verteidigungsarmee brauchen würden." Felizitas war aber auch hier erfolgreich. Ihm Rahmen privater auswärtiger Kulturpolitik und Entwicklungshilfe konnte sie Hilfsgelder gewinnen. "Die dortigen Regierungen haben Musiker in Phtantasie-Uniformen gesteckt und zu "Hilfstruppen" von Politik, Kirchen und sonstwem gemacht. Über diesen Feigenblatt-Umweg werden zu sie zu Kämpfern für Gott oder pro forma weltliche Landesverteidiger. Pauken und Trompeten sind ihre Waffen."

Komponisten vor Ort schaffen dann Tonwerke, die die exotischen Künstler dann am Niederrhein vorstellen können.

Geprobt wird allerdings am Niederrhein. Seit ein Teil der britischen Besatzungstruppen abgezogen sind, steht schließlich auch ein Teil deren Kaserne leer. "Die neue Nutzungsmöglichkeit war naheliegend," so Felizitas. Alternative und exotische Militärmusik und deren Präsentation als Wirtschaftsfaktor? "Ich hätte nicht geglaubt, daß das funktionieren würde," betont Felizitas. "Mit Gottes Hilfe ist aber alles möglich.

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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