Gunter Demnig, „Chef“ von über 70 000 „Stolpersteine“ erzählt und diskutiert -
Einen Tag später werden 6 Steine in Lünen für NS-Opfer verlegt

Gunter Demnig kommt am 6. und 7. Februar 2019 nach Lünen zur Diskussion und zum Verlegen weiterer Stolpersteine (Foto: Udo Kath)  | Foto: Foto: Udo Kath
  • Gunter Demnig kommt am 6. und 7. Februar 2019 nach Lünen zur Diskussion und zum Verlegen weiterer Stolpersteine (Foto: Udo Kath)
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Lünen. Dem „Arbeitskreis Lüner Stolpersteine“ ist es gelungen, dass der 71jährige Künstler Gunter Demnig in Lünen für eine Diskussionsrunde anwesend ist. Er stellt sich selbst und seine Projekte vor. Der Eintritt dazu ist frei. Die interessante, öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung findet Mittwoch, den 6. Februar, ab 19.30 Uhr in der Aula der Geschwister-Scholl Gesamtschule statt. Unterstützung erfährt die Veranstaltung von der dortigen Pädagogin Katrin Rieckermann die auch die Diskussionsrunde moderiert.
Einen Tag später werden zum Gedenken an sechs ehemalige Lüner KPD-Mitglieder und ermordete NS-Opfer am Donnerstag den 7. Februar 2019 an ihren letzten Wohnorten von Gunter Demnig „Stolpersteine“ in die Bürgersteige verlegt. Dazu werden u.a. auch noch lebende Familienangehörige von den politisch Verfolgten sowie Schülerinnen und Schüler der Gesamtschulen aus Lünen-Mitte und Lünen-Süd anwesend sein.

Die Verlegeaktionen beginnen um 9 Uhr an der Derner Straße 129 für Jacob Bink, der von 1923 bis 1927 auch Stadtverordneter im Lüner Rathaus war. Nach der Begrüßung durch Udo Kath vom „Arbeitskreis Lüner Stolpersteine“ wird Jens Hebebrand, der für die jährliche Karfreitagsveranstaltung „Gegen Rechts“ im Südpark mitverantwortlich ist, auf die Ermordungen im April 1945 im Dortmunder Rombergpark eingehen. Anschließend finden weitere Verlegungen um 9:30 an der Jägerstraße 46 für Johann Berg, um 10 Uhr an der Wörthstraße 5 für Johann Kriska, um 10:25 an der Saarbrücker Str. 25 für August Dombrowski, um 11:50 an der Sedanstr. 66 für Johann König und um 12:15 an der Gahmener Str. 160 für Bernhard Höltmann statt. Jeweils wird vor Ort auf die einzelnen, persönlichen Schicksale eingegangen.

An der Jägerstraße spricht zusätzlich noch der Rektor der Gesamtschule Reinhold Bauhus. Anwesend ist dann auch der Geschichtskurs des 13ten Jahrgangs. Über Johann König berichtet sein Urenkel Lars Hübchen, der als Fraktionsvorsitzender der SPD in Werne politisch aktiv ist. Urenkel Marco Mayr erzählt seine Eindrücke über Bernhard Höltmann. Die Veranstaltungen werden von folgenden Sponsoren finanziert: Wolfgang Schene (Retro-Art-Hotel Lünen), Käthe-Kollwitz Gesamtschule, Evangelische und Katholische Kirche, Jens Hebebrand, Lars Hübchen, Micro Mayr, SPD-Ortsvereine Lünen-Süd und Lünen-Oberbecker.

Gunter Demnig führt die Aktion „Stolpersteine“ seit 26 Jahren erfolgreich durch; bislang hat er seit 1992 über 70.000 Steine als größtes dezentrales Mahnmal weltweit verlegt. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Zuletzt war er im Januar 2019 für 2 ½ Wochen in Italien und verlegte dort weitere 200 Stolpersteine. Dazu sagt er: „Jetzt kann mich nichts mehr erschüttern“. Am 6. und 7. Februar können Interessierte mehr dazu erfahren und den Künstler persönlich kennenlernen.

Autor:

Udo Kath aus Lünen

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