Dialogforum zur A46/B7n: Leserbrief

Leserbrief zum Dialogforum A46/B7n: Bürger*innen sind sauer

Offene Bürgerbeteiligung? Von wegen!

Ich bin eine Alibi-Bürgerin. Es ist absurd, was sich seit Monaten hinter den Kulissen der A46/B7n-Planungen Menden/Neheim abspielt. Man versammelt regelmäßig einen Kreis repräsentativ ausgesuchter Bürger*innen, dazu (viel mehr) Wirtschaftslobby und Planungsbeteiligte. Die große Mehrheit der „Bevölkerung“ in diesem Forum argumentiert GEGEN einen Autobahnbau und verlangt kleinere Lösungen, wo auch gleich Fahrradwege und Nahverkehr mitgedacht werden. Aber nein, es MUSS das Gesetz (der Bundesverkehrswegeplan) umgesetzt werden, da drin steht „Autobahn“. Dabei widerspricht dieses Gesetz heute schon anderen Gesetzen, insbesondere Klimaschutzgesetzen und -zielen. Der Naturschutzverband BUND zählt die B7n zu den zwölf unsinnigsten Projekten des gesamten Bundesverkehrswegeplans.

Wir opfern zu viel intakte Landschaft für diese Gigantomanie, zu viel ungestörten Wald, zu viel Heimat. Ich will das nicht, die Mehrheit der Bürger*innen im Forum will das nicht (am letzten Samstag waren es sieben von acht Anwesenden). Wenn man uns schon für eine sogenannte „offene“ Bürgerbeteiligung hernimmt, wollen wir das wenigstens einmal deutlich öffentlich sagen. Das moderierende Institut IFOK tut nämlich alles, um diese bockige Bürgerschaftsmehrheit gegen das Projekt schönzureden und als gar nicht so bockig darzustellen.

Hört endlich auf, Autobahnen neu zu bauen, wenn ihr die alten schon nicht mehr unterhalten könnt! Siehe Sauerlandlinie, wo fast sämtliche Brücken marode sind. Wir wollen unseren Waldfrieden nicht opfern für einen Ventilbau überörtlichen Staugeschehens! Wir brauchen Ortsumgehungen und vernünftige Ausbauten, um dem regionalen Verkehr Raum zu schaffen und die Ortschaften zu entlasten. Keine Autobahn oder autobahnähnliche Zerstörungsschneisen quer durch die schönsten Naturschutzgebiete.

Susanne Ulmke