Corinne Bastian: Abi und weg!
"Die beste Entscheidung"

Corinne Bastian hat nach dem Abitur ein Gap Year eingelegt. | Foto: Corinne Bastian
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Corinne Bastian hat im letzten Jahr am Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel ihr Abitur gemacht, sich nicht von der Pandemie zurückhalten lassen und ist seitdem viel unterwegs. Aktuell absolviert sie ein Praktikum an einer Privatschule in England und ist sich sicher: „Das war die beste Entscheidung!“
"Abitur - und dann?" Diese Frage stellen sich auch in diesem Jahr viele Schülerinnen und Schüler. Ausbildung? Studium? Und was überhaupt?
Eine Auszeit im Ausland bietet Gelegenheit, die Welt zu entdecken, andere Kulturen kennenzulernen und erste Berufserfahrungen zu sammeln.
Dass Corinne Bastian nach dem Abitur Englisch auf Lehramt studieren möchte, war klar, doch an die Uni soll es erst später gehen. „Ich war mir nicht 100 Prozent sicher mit dem zweiten Studiengang“, sagt sie und „noch nicht bereit für die Uni.“ Irgendwie wäre das auch „zu langweilig gewesen“. Stattdessen: Ein „Gap Year“ (dt.: Lückenjahr) nach dem Abi einlegen, die englische Sprache vertiefen, in andere Länder reisen und Erfahrungen sammeln. Sich selbst erlauben, noch nicht wissen zu müssen, wie es direkt nach der Schule weitergeht.

Very British

In Haslemere, südlich von London, hat Corinne im Januar eine kleine Wohnung in der Privatschule „The Royal School“ bezogen und unterstützt dort die Hausdame bei den täglichen Aufgaben: Sie weckt morgens die Schüler und begleitet sie zum Frühstück, hilft bei den Schulaufgaben, erstellt Lernpläne und koordiniert Termine mit Handwerkern. „Ich lerne hier den Berufsalltag kennen und bekomme einen Einblick ins Schulleben“, sagt sie. Und überhaupt gehe dort alles „Very British“ zu. Nebenbei verbessert sie ihre Sprachkenntnisse „on the job“ und in ihrer Freizeit.
Letztere kommt nicht zu kurz. Über die App „Bumble“ hat die 19-Jährige mittlerweile viele neue Freunde aus aller Welt kennengelernt. Die meisten sind als Au Pair in England. „Wir sind eine Truppe von 25 Mädels, besuchen Theater, Museen und ziehen gemeinsam durch die Clubs“, erzählt sie.

Lange To-Do-List

Bis Juli ist Corinne noch in England. Den Rest des Jahres wird sie voraussichtlich in Deutschland sein und unter anderem als Nachhilfelehrerin arbeiten. Dabei ist sie alles andere als planlos. „Bis ich mit meinem Studium starte, möchte ich noch viele Dinge machen, die für einen Lehrerjob wichtig sind“, betont sie.
Der Plan: „Im Januar 2032 möchte ich mein TEFL-Zertifikat im Ausland machen - vorzugsweise in Indien.“ TELF steht für „Teaching English as a Foreign Language“. Dieses Zertifikat ermöglicht ihr, im Ausland Englisch als Fremdsprache zu unterrichten. In Argentinien möchte sie dann für sechs Monate an einer Sprachschule arbeiten und das Gelernte umsetzen, neue Kulturen kennenlernen und ihre Sprachen „nach vorne bringen“. „Vorher würde ich gerne noch in Australien eine Freundin, die ich in England kennengelernt habe, besuchen“, erzählt Corinne.

Heimweh? Fehlanzeige!

Ob sie hin und wieder Heimweh verspüre? Ganz im Gegenteil: „Ich sehe das alles als große Chance! Meine Eltern haben mich so erzogen. Wir sind schon immer viel gereist“, antwortet sie selbstbewusst.
Ein Gap Year stärkt die Persönlichkeit und „erweitert den Horizont“. Junge Menschen nehmen sich eine Auszeit, um ihre derzeitige Lebenssituation zu überdenken und sammeln Inspiration für ihre Zukunft.
„Ich habe mich im Kopf extrem weiterentwickelt und meine Ansichten verändert“, sagt Corinne rückblickend über sich. Einen Auslandsaufenthalt könne sie daher vor allem denen empfehlen, die sich nach dem Abitur noch nicht zu 100 Prozent sicher sind, wie es weiter geht. „Schaut euch so früh wie möglich um und wenn es nicht sofort klappt, passiert es halt ein paar Monate später“, möchte sie ihnen als Motivation mit auf den Weg geben.
Im Herbst 2023 möchte sie mit ihrem Lehramtstudium beginnen. Eine Lücke in ihrem Lebenslauf sieht sie dadurch nicht. „Ich werde später nicht zurückblicken und denken, 'hätte ich mal…!'“ Bis dahin wird Corinne mehr (Lebens-) Erfahrungen gesammelt haben als manch andere Studenten im fünften Semester.

Autor:

Dunja Vogel aus Voerde (Niederrhein)

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