"Blumen Risse darf nicht schließen!"

Am Montag (7. März), dem ersten Tag der Unterschriftenaktion, hatten die Initiatoren Thomas Frauendienst und Angelika Harms (im Bild mit Verkäuferin Stephanie Aubel) 50 Rosen organisiert. Jede Kundin bekam eine. Foto: Möhlmeier
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"Ihr könnt doch nicht schließen! Das lassen wir nicht zu!" Die Botschaft der Kundin, die am Montagmorgen (7. März) ein Sträußchen bei Blumen Risse kauft, ist eindeutig. Und sie steht mit ihrer Meinung längst nicht allein da. Zum Sommer, so hat es das Unternehmen mit Hauptsitz in Schwerte beschlossen, soll das Geschäft am Standort Lange Straße seine Türen schließen. Dagegen setzen sich Habinghorster Bürger jetzt zur Wehr.

"Erst der Hobbyshop Gossert, dann das Café Alt Habinghorst und nun Blumen Risse. Jetzt haben wir zwar eine sanierte Straße, aber mit den Geschäften geht es nicht aufwärts. Wir wollen nicht, dass Habinghorst eine Gespensterstadt wird. Wir brauchen Fachgeschäfte", sagt Thomas Frauendienst. Um sich für den Verbleib von Blumen Risse stark zu machen, hat er zu Wochenbeginn gemeinsam mit Angelika Harms und Ellen Kujrakovic eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Vier bis fünf Wochen soll die Liste bei Blumen Risse ausliegen und anschließend an den Konzern überreicht werden. Die Initiatoren hoffen darauf, dass sich ganz viele Kunden eintragen werden. "1.000 Unterschriften wären eine Hausnummer", erklärt Frauendienst.

Einhellige Meinung

Die Meinung der Kunden, die am Montagmorgen bei Blumen Risse vorbeischauen, ist einhellig. Man brauche das alteingesessene Blumengeschäft auf der Lange Straße. "Wenn Blumen Risse weg geht, weiß man überhaupt nicht mehr, wo man in der Nähe seine Blumen kaufen kann", meint Sonja (40). Brunhilde (87) ist eine Kundin der ersten Stunde. "Ich habe hier immer schon Blumen gekauft." Was sie tun wird, wenn Blumen Risse schließt, weiß sie nicht. "Bis zum nächsten Geschäft wäre es für mich zu weit", erklärt sie und zeigt auf ihren Rollator.
Dass die Kunden-Frequenz nicht mehr so hoch sein soll, kann Annegret (72) nicht nachvollziehen. "Es ist doch immer was los, wenn man hier einkaufen kommt", wundert sie sich.
"Die Kunden sind traurig", fasst Verkäuferin Stephanie Aubel die Stimmung zusammen. Und sie selbst ist es auch. "Im ersten Moment ist etwas in mir gestorben. Habinghorst ist wie eine Familie. Ich wünsche mir, dass wir hierbleiben."

"Man muss die Bürger animieren, sich wieder aktiv in die Habinghorster Geschäfte zu begeben, damit nicht eins nach dem anderen kaputt geht", erklärt Thomas Frauendienst.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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