"Man muss sich einfach trauen"
Künstlerin Jutta Warbruck über Ölfarben, Maltechniken und den Spaß an der Arbeit

So sieht dann ein fertiges Ölgemälde aus - im Hintergrund sieht man, was Jutta Warbruck bereits nach Minuten auf die Leinwand bringt.  | Foto: Laura Otten
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Leinwand, Pinsel, Farbe - und es kann losgehen. Davon hat Künstlerin Jutta Warbruck aus Dins-laken auch mehr als genug. Öl-, Tusche- und Aquarellgemälde tapezieren ihre Wände, es stapeln sich die Bleiftift- und Aktzeichnungen. Dem NA hat sie ihre liebste Maltechnik genauer vorgestellt.

"An Ihren Bildern sieht man, dass Sie studiert haben", sagt ein Ausstellungsbesucher über eines von Jutta Warbrucks Ölgemälden. "Ja, aber nur Mathe", gibt sie daraufhin schmunzelnd zurück. Tatsächlich ist sie studierte Diplommathematikerin, hatte jedoch schon immer einen Hang zum Kreativen. Durchgesetzt hat sich die Malerei dann erst vor einigen Jahren, angefangen in einem Kurs der Volkshochschule mit Aquarellfarben. Heutzutage ist Warbrucks Lieblingsmedium allerdings die Ölfarbe - damit bringt sie vorzugsweise Landschaften und Wälder auf die Leinwand. Das geht dann meistens ruckzuck und binnen kürzester Zeit und es soll sogar vorkommen, dass sie an drei bis vier Bildern gleichzeitig arbeitet. Gern nutzt sie auch Websiten wie "Youtube", um sich verschiedene Tipps, Tricks und Techniken anzueignen. Eine davon ist die "Nass-in-Nass-Technik. Diese ermöglicht es ihr, die Farbe in nassem Zustand übereinander zu schichten und miteinander verschmelzen zu lassen. Außerdem spart man dadurch eine Menge Zeit - Ölfarbe braucht nämlich einige Tage, um zu trocknen.

Nicht so viel nachdenken

Und wie genau entsteht dann ein fertiges Landschaftsgemälde? Dafür hat Jutta Warbruck sich Leinwand und Pinsel geschnappt und dem Niederrhein Anzeiger ihre Technik hautnah demonstriert. Wichtig sei es zum Beispiel, mit dem Hintergrund zu beginnen und sich nach und nach in den Vordergrund vorzuarbeiten.

Zuerst der Hintergrund - Das sind in diesem Fall Himmel, Sonne und Wolken. | Foto: Laura Otten
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Dazu gehöre auch eine Menge Mut. "Man muss einfach machen und darf sich nicht so viele Gedanken machen, wie es am Ende aussieht", sagt Warbruck. So scheut sie sich nicht, mit plakativer, schwarzer Farbe auf dem bisher blassen Hintergrund zu arbeiten.

Und jetzt der Vordergrund - diese dunklen Kleckse werden bald zu schönen Baumkronen. | Foto: Laura Otten
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Denn aus zunächst formlosen, schwarzen Farbklecksen werden nach ein wenig Bearbeitungszeit große, detailreiche Bäume. So wird schon nach kurzer Zeit eine Landschaft sichtbar. Wolken, Bäume, Wasser - all das ist bereits nach etwa 20 Minuten zu erkennen. Wenn dann die Grundrisse einmal auf die Leinwand gebracht sind, fehlen nur noch die Feinschliffe und fertig ist das Ölgemälde.

Nach 20 Minuten ist die Landschaft klar zu erkennen. Jetzt fehlen noch die Feinschliffe. | Foto: Laura Otten
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Der Spaß ist das Wichtigste

Für angehende Künstler und Künstlerinnen hat Warbruck auch noch ein paar abschließende Worte: "Man muss einfach anfangen, sich trauen. Es muss ja kein Van Gogh Werk werden. Am Ende macht es ja auch einfach Spaß und das ist das wichtigste." Keine Halbe Stunde hat es gedauert, bis man bereits eine klare Landschaft erkennen konnte. So in etwa kann es aussehen, wenn Jutta Warbruck beginnt, eine Landschaft in Ölfarben zu malen - und das ganz ohne Vorlage.

Vierter Teil der Serie: finden Sie hier zu Gianluca Franco

Dritter Teil der Serie: Finden Sie hier zu Elke Mölleken

Erster Teil der Serie: Finden Sie hier zu Edith Bein

Autor:

Laura Otten aus Voerde (Niederrhein)

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