Wunderfinder e.V.: Menschlichkeit die ankommt - 40.000 Euro TV-Gewinn - Über Pläne und Ehrenamt
"Es war wie in einem Traum"

Die Wunderfinder helfen Wohnungslosen und Senioren und unterstützen Alleinerziehenden um die Runden zu kommen. "Menschlichkeit die ankommt" ist ihr Motto. | Foto: Wunderfinder
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  • Die Wunderfinder helfen Wohnungslosen und Senioren und unterstützen Alleinerziehenden um die Runden zu kommen. "Menschlichkeit die ankommt" ist ihr Motto.
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Die Wunderfinder sind in Dinslaken fast jedem ein Begriff. Seit Januar 2017 helfen die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins Menschen, die Hilfe benötigen. Anfangs waren es vor allem Wohnungslose. Sie bekamen von den Wunderfindern eine warme Mahlzeit, Hygieneartikel und benötigte Kleidung. 

"Wie sich die Hilfe des Vereins in den Jahren verändert hat, ist schon unglaublich", beginnt Vorstand Ludger. "Nach dem Kennenlernen der Menschen ohne feste Unterkunft, war schnell klar; ein offenes Ohr und Gespräche gehören auch zu der Hilfe, die diese Menschen dringend brauchen." Der Verein teilt an zwei Tagen in der Woche am Dinslakener Bahnhof Essen und Getränke an Bedürftige aus.
Von Beginn an hat der Verein viel Unterstützung der ortsansäßigen Gastronomen erhalten. "Auch die Dinslakenerinnen und Dinslakener waren und sind wirklich spendabel", ergänzt Bianka. Auch sie ist seit der Gründung dabei und aktiv. 

Die regelmäßigen Essen-Ausgaben am Dinslakener Bahnhof werden dankend angenommen. | Foto: Wunderfinder
  • Die regelmäßigen Essen-Ausgaben am Dinslakener Bahnhof werden dankend angenommen.
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Lebensmittelausgabe bei den Wunderfindern
"Seit einigen Monaten gibt es eine Mami-WathsApp-Gruppe. Die Anzahl der Alleinerziehenden, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, ist gestiegen", so Bianka weiter. Vor allem im Frühjahr, mit dem Beginn der Corona-Krise, der Schließung der Schule und Kindergärten war es einigen Alleinerziehenden nicht mehr möglich, ihren Jobs nach zu gehen. Die Kinderbetreuung hat eben Priorität. "Nach einigen ehrlichen und leider auch verzweifelten anrufen, haben wir für diese Gruppe eine Lebensmittelausgabe eingerichtet", berichten Bianka und Ludger. Denn auch die Tafel hatte mit Beginn der Pandemie geschlossen. In diesen Wochen hat der Verein mit etwa 17.000 Euro, wöchentlich 175 Menschen versorgt. "Wir wollen keine Konkurrenz oder ähnliches zu diesen Einrichtungen sein, deswegen haben wir die Ausgabe beendet, als die Tafel wieder geöffnet wurde."

Was macht der Verin noch?
"Wellness für Bedürftige" - ein Friseurbesuch mit Fusspflege (zum Beitrag), Kleiderausgabe (zum Beitrag), Tagesausflüge für Alleinerziehende it ihren Kindern, Weihnachtsfeier für Wohnungslose, Wunschbaum-Aktion (zum Beitrag) und Plätzchen backen (zum Beitrag) und und und. Der Verein erhält viel Zuspruch aus der Bevölkerung und ist dafür auch sehr dankbar. "Ohne die wöchentlichen Spenden, wäre die Hilfe in diesem Maß nicht denkbar."

In der Vergangenheit sind auch schon Vermittlungen zu Einrichtungen wie dem Café Komm, zu Ämtern oder der Aufsuchenden Jugendarbeit entstanden. Die Menschen bauen zu den Wunderfindern nach und nach Vertrauen auf, teilen ihre Sorgen mit. "Wir können die Sache dann anschubsen, Termine vereinbaren und manchmal bei den ersten Treffen unterstützend zur Seite stehen. Das hilft vielen über die Scheu hinweg", erklärt Bianka. 

Wunderfinder gewinnen ein Haufen Geld
Und so ist es auch der Bewerbung aus den Reihen der Unterstützer zu verdanken, dass die Wunderfinder vor ein paar Wochen Teilnehmer einer TV-Show wurden. "Ich habe montags einen Anruf von RTL bekommen und freitags waren Kameras und Mirko für die Sendung in unserem Vereinshaus aufgebaut", erinnert sich Bianka. "Das war wie in einem Traum." Und spannend bis zur letzten Minute war das. Viele Dinslakener*innen mußten an diesem Abend vor den Fernsehgeräten gesessen haben, denn als nach der Show die Handys wieder angeschaltet wurden, kamen so viele Glückwünsche.

Das war ein Abend: In der TV-Sendung "denn sie wissen nicht was sie tun" hat Moderator Günther Jauch für den Verein wie eine Klette an der Wand gehangen. Mit Erfolg - 40.000 Euro hat der Verein gewonnen. | Foto: Wunderfinder/RTL
  • Das war ein Abend: In der TV-Sendung "denn sie wissen nicht was sie tun" hat Moderator Günther Jauch für den Verein wie eine Klette an der Wand gehangen. Mit Erfolg - 40.000 Euro hat der Verein gewonnen.
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"40.000 Euro haben wir gewonnen. Das ist ein Haufen Geld mit dem wir einige unserer Ideen umsetzten können", lässt Ludger verlauten. Und obwohl das Geld zur Zeit unseres Gespräches noch nicht auf dem Vereinskonto war, sind die ersten paar Hundert Euro schon ausgegeben. "Wir waren gestern Schuhe einkaufen, denn Männerschuhe in den Größen 43 - 46 kommen nur ganz selten als Spende zu uns, werden aber von unseren Leuten am Bahnhof dringend benötigt", erzählt Bianka.

Auf die Frage, was mit den 40.000 Euro geplant ist, wird es ruhig und die Beiden schmunzeln. "Ideen haben wir sehr viele. In diesem Jahr ist es mit der Umsetzung allerdings etwas schwierig. Wir möchten gerne Urlaub für die Alleinerziehenden ermöglichen. Tagesausflüge mit den Menschen vom Bahnhof machen und Wünsche der Kinder erfüllen." Wobei diese, so wurde im Gespräch erwähnt, an Weihnachten sehr sparsame Wünsche hatten: Glitzer Haargummis, Spielkarten oder eine Barbie.

"dm Spenden-Tag" am 28. September
Am kommenden Montag, 28. September gehen 5% der Einnahmen von dm (Filiale auf der Neustraße) an die Wunderfinder. Der Drogeriemarkt unterstützt mit der Aktion "dm Spenden-Tag" seit einigen Jahren wohltätige Vereine. 

Mehr Informationen im Netz
Wer Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit der Wunderfinder hat, kann sich auf www.wunderfinder-dinslaken.de über die Partner des Vereins informieren, die Bahnhof-Post oder die wöchentliche Bedarfsliste nachlesen. Der Verein steht für Menschlichkeit die ankommt und die spürt man immer wieder.

Autor:

Janutschka Perdighe aus Dinslaken

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