5 Prozent weniger Straftaten gezählt
Polizei: Dortmund ist sicherer

Der Gefahr viel zu hoher Geschwindigkeiten, extremer Lärmbelästigung und der Vermüllung des Walls und auch auf Phoenix-West schob die Polizei mit regelmäßigen Großkontrollen einen Riegel vor. In der Woche und jedes Wochenende aufs Neue, gemeinsam mit der Stadt.  | Foto: Polizei Dortmund
  • Der Gefahr viel zu hoher Geschwindigkeiten, extremer Lärmbelästigung und der Vermüllung des Walls und auch auf Phoenix-West schob die Polizei mit regelmäßigen Großkontrollen einen Riegel vor. In der Woche und jedes Wochenende aufs Neue, gemeinsam mit der Stadt.
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Weniger Kriminalität las zuvor stellt die Polizei in den vergangenen sechs Monaten fest. Die Bilanz im ersten Halbjahr 2021 zeigt, dass Dortmund im zweiten Pandemie-Jahr sicherer geworden ist.

Doch trotz des teils monatelangen Stillstands des öffentlichen Lebens ergaben sich für die Polizei immer wieder neue Herausforderungen, die viel Personal und innovative Konzepte erforderten. In der ersten Jahreshälfte gab es in Dortmund insgesamt 26.739 Straftaten, rund fünf Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Auf Gewaltkriminalität entfielen 1.080 Fälle. 201 weniger als im Vergleichszeitraum 2020. Und auch weniger Menschen wurden Opfer von Raubüberfällen. 31 Prozent weniger Raubüberfälle wurden verübt (213).

Einbruch: Prävention macht sich bezahlt

In wichtigen Deliktsbereichen ging in der ersten Jahreshälfte auch in der Nordstadt die Zahl der Straftaten zurück - jedoch nicht bei der Rauschgiftkriminalität. Der hohe Kontrolldruck der Polizei sorgte hier für einen Anstieg um 188 auf 760 Fälle!  Um ganze 23 Prozent sank die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle auf 393. Polizeipräsident Gregor Lange: "Der Einbruchsschutz der Menschen und unsere Beratungen und Präventionshinweise machen sich bezahlt. Auch die Arbeit unserer Ermittlungskommissionen wird intensiv fortgesetzt. Und wir müssen auch weiter dranbleiben."

Raser- und Tuningszene

Dies gilt auch im Einsatz gegen die Raser-, Poser- und illegale Tuning-Szene: Zum Jahreswechsel erklärte der Polizeipräsident dieses Thema zu einem Schwerpunkt. Junge Menschen nutzen den Dortmunder Wall, um dort zu rasen - worüber sich Anwohnerinnen und Anwohner zurecht per Post und beim Polizei-Notruf beschwerten. Der Polizeipräsident ließ ständig kontrollieren, nicht nur an Wochenenden, schaffte Fakten und erweiterte Eingriffsbefugnisse. Mit Erfolg.
124 Kfz- und 47 Führerschein-Sicherstellungen, 1748 Platzverweise sowie die starke Präsenz der Polizei in der ersten Jahreshälfte zeigten der Szene, dass Dortmund kein guter Treffpunkt ist. "Unser entschlossenes Handeln wirkt", so Polizeipräsident Gregor Lange und er füg hinzu, "wir haben es der Raserszene immer gesagt: Wir haben den längeren Atem." Der Verkehr am Wall und an den Hotspots hat abends und nachts um die Hälfte abgenommen. Dazu tragen auch die Wall-Baustellen und Corona-Lockerungen bei. Potenzielle Ausweichstrecken behält die Polizei im Auge.

Videobeobachtung: Kontrolldruck

Wirksam sei die Arbeit laut Polizei auch in der Nordstadt: Nur noch 42 statt zuvor 100 Raubfälle wurden in sechs Monaten verübt. Und auch die Wohnungseinbrüche kamen mit minus 20 Prozent seltener vor. Anders ist es beim Taschendiebstahl, hier stieg die Zahl um ein Fünftel auf 129 Fälle. Bei Drogendelikten will die Polizei weiter sehr wachsam mit hohem Kontroll- und Strafverfolgungsdruck aktiv bleiben. Seit der Videobeobachtung auf der Münsterstraße und dem Mehmet-Kubasik-Platz sei keine Verdrängung des Drogenhandels an andere Bereiche zu erkennen.

Augenmaß im Westpark

Auf Augenmaß setzt die Polizei bei Einsätzen im Westpark, wo sich abends und nachts an Wochenenden bis zu 1200 Personen treffen, was zu Beschwerden über Ruhestörungen und zu Straftaten, vor allem von Betrunkenen führte. "Wir haben dies früh erkannt und waren Nacht für Nacht mit starken Kräften vor Ort", sag der Polizeipräsident, "es ging dabei nicht darum, das öffentliche Leben zu ersticken, sondern ansprechbar zu sein und mit Augenmaß vorzugehen und gut überlegt für Sicherheit zu sorgen." Ruhestörungen und andere Auffälligkeiten gab es im Westpark und an der Möllerbrücke auch vor der Pandemie schon. Festzuhalten ist, dass es am Westpark
keine kriminelle Szene gibt. Ein Tötungsdelikt vom 12. Juni 2021 konnte von der Polizei schnell aufgeklärt werden. Hier konnte eine Tätergruppe belangt werden, die in der frühen Lockerungsphase den Westpark aufgesucht hatte. Diese Tätergruppe ist dort polizeilich zuvor nicht in Erscheinung getreten. Der  Wachdienst, eine Fahrradstaffel der Polizei, die Ordnungspartnerschaft und unterstützend auch ein Sicherheitsdienst waren im Einsatz, um schnell auf Störungen reagieren zu können. In den meisten Fällen sorgten Gespräche und notfalls auch Platzverweise für Ruhe. Die Polizei wird dort weiterhin präsent sein, wie bereits vor der Pandemie.

Halbjahresbilanz - die Zahlen für Dortmund: Straftaten insgesamt

  • Januar bis Juni 2015 42.898
  • Januar bis Juni 2016 40.077
  • Januar bis Juni 2017 34.393
  • Januar bis Juni 2018 34.215
  • Januar bis Juni 2019 29.717
  • Januar bis Juni 2020 28.201
  • Januar bis Juni 2021 26.739

Gewaltkriminalität

  • Januar bis Juni 2015 1683
  • Januar bis Juni 2016 1572
  • Januar bis Juni 2017 1387
  • Januar bis Juni 2018 1352
  • Januar bis Juni 2019 1180
  • Januar bis Juni 2020 1185
  • Januar bis Juni 2021 984

Straßenkriminalität

  • Januar bis Juni 2015 11.474
  • Januar bis Juni 2016 10.239
  • Januar bis Juni 2017 7831
  • Januar bis Juni 2018 7556
  • Januar bis Juni 2019 6092
  • Januar bis Juni 2020 6468
  • Januar bis Juni 2021 5729

Raub und räuberische Erpressung

  • Januar bis Juni 2015 505
  • Januar bis Juni 2016 483
  • Januar bis Juni 2017 364
  • Januar bis Juni 2018 350
  • Januar bis Juni 2019 284
  • Januar bis Juni 2020 310
  • Januar bis Juni 2021 213

Wohnungseinbruchsdiebstahl

  • Januar bis Juni 2015 1947
  • Januar bis Juni 2016 1846
  • Januar bis Juni 2017 1249
  • Januar bis Juni 2018 904
  • Januar bis Juni 2019 753
  • Januar bis Juni 2020 506
  • Januar bis Juni 2021 393
  • Taschendiebstahl
  • Januar bis Juni 2015 2627
  • Januar bis Juni 2016 2045
  • Januar bis Juni 2017 1431
  • Januar bis Juni 2018 1140
  • Januar bis Juni 2019 856
  • Januar bis Juni 2020 727
  • Januar bis Juni 2021 499

Rauschgiftdelikte

  • Januar bis Juni 2015 1455
  • Januar bis Juni 2016 1486
  • Januar bis Juni 2017 1900
  • Januar bis Juni 2018 2052
  • Januar bis Juni 2019 2033
  • Januar bis Juni 2020 1530
  • Januar bis Juni 2021 1858
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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