2 neue Coronavirus-Todesfälle in Dortmund und 11 weitere positive Tests
Klinikum testet 2450 Mitarbeiter und Patienten

Im Klinikum Dortmund wurden jetzt 2450 Mitarbeiter und Patienten auf das Coronavirus getestet, nachdem bei einem Patienten, der 14 Tage zuvor negativ getestet worden war, das Virus nachgewiesen wurde.  | Foto: Klinikum DO
  • Im Klinikum Dortmund wurden jetzt 2450 Mitarbeiter und Patienten auf das Coronavirus getestet, nachdem bei einem Patienten, der 14 Tage zuvor negativ getestet worden war, das Virus nachgewiesen wurde.
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Am heutigen Mittwoch gibt es traurige Nachrichten aus dem Rathaus. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavius in Dortmund. Dazu sind elf weitere positive Testergebnisse hinzu gekommen.
799 positive Tests liegen heute seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund vor. 727 Patienten haben die Erkrankung bereits überstanden und gelten als genesen.  Zurzeit werden in Dortmund 14 Corona-Patienten im Krankenhaus stationär behandelt, fünf von ihnen intensivmedizinisch, darunter zwei beatmete Personen. Es gibt in Dortmund bisher sechs Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.

Fälle steigen wieder spürbar an 

Der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, informiert:„Seit Anfang Juni steigen die gemeldeten COVID-19-Fälle in Dortmund spürbar an. Während es in den zwei Wochen davor nur noch vereinzelte Meldungen gab, wurden vom 1. Juni bis heute 66 positive Fälle gemeldet. Die dazu durchgeführten umfangreichen Umgebungsuntersuchungen des Gesundheitsamtes haben ergeben, dass bis heute 29 Fälle im Zusammenhang mit zwei größeren Infektionssgeschehen stehen.

Bei Familienfest angesteckt

Zum einen handelt es sich um ein Familienfest, bei dem es zur Ansteckung von zwölf Menschen mit Wohnsitz in Dortmund kam. Hier gibt es einen Zusammenhang zum Zuckerfest. Als weiteres Geschehen konnten bis heute 15 Ansteckungsfälle im Klinikum Dortmund gefunden werden. Bei den übrigen 37 Fällen laufen die Ermittlungen, um eventuelle weitere Ausbrüche ebenfalls zu erkennen. Zusammenhänge zu einer gemeinsamen Ansteckungsquelle konnten aber für diese Meldefälle bisher nicht gefunden werden.
Hinsichtlich des Familienfestes wurden Quarantäne-Anordnungen für die Betroffenen und alle engen Kontaktpersonen während des Zusammentreffens ausgesprochen. Weitere Fälle aus dem Umfeld wurden danach nicht mehr bekannt.

Klinikum meldete Infektion

Anfang Juni meldete das Klinikum Dortmund eine Covid-19-Infektion bei einem Patienten mit einer entsprechenden Symptomatik. Der Patient war bei seiner Aufnahme zwei Wochen zuvor noch negativ getestet worden. Durch die zuständigen Mitarbeiterer der Krankenhaushygiene wurden daraufhin in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Untersuchungen von Personal und Patienten mit Kontakt zu dem Fall durchgeführt. Dabei wurden weitere Fälle entdeckt.
Bisher wurden insgesamt rund 2.450 Personen (Personal und Patienten) dazu vom Klinikum untersucht. Dabei konnte bisher bei neun Mitarbeitern und sechs Patienten SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. Ein 82-jähriger Patient, der positiv getestet wurde, ist an den Folgen seiner Covid-Infektion inzwischen verstorben.

Zusammenhängende Infektionen

 "Ich gehe derzeit davon aus, dass wir es mit einem zusammenhängenden Infektionsgeschehen im Klinikum zu tun haben. Es sind aber noch weitere Auswertungen erforderlich, um beurteilen zu können, ob alle gemeldeten Fälle einer Quelle zuzuordnen sind", sagt Dr. Renken, "möglich ist auch, dass wir es mit mehreren unabhängigen Infektionsfällen zu tun haben." 
Bisher gab es in Dortmund weder in den stationären Pflegeeinrichtungen noch in den Krankenhäusern größere Ausbrüche.

49 unter Quarantäne gestellt

Im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen im Klinikum sind bisher 49 Personen unter Quarantäne gestellt worden. Da noch nicht alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann nicht gesagt werden, ob weitere Maßnahmen durch das Gesundheitsamt erforderlich sein werden.
"Besonders tragisch ist, dass wir im Rahmen des ansteigenden Infektionsgeschehens insgesamt zwei weitere Todesfälle infolge der Covid-Pandemie in Dortmund verzeichnen mussten", berichtet der Leiter des Gesundheitsamtes. 

Umgebungsuntersuchung läuft noch

Der zweite Todesfall ereignete sich im St. Josefs-Hospital und betrifft einen 89-Jährigen, der mit multiplen Vorerkrankungen dort stationär aufgenommen worden war. Auch hier wurden entsprechende Umgebungsuntersuchungen eingeleitet und sind noch nicht abgeschlossen.
"Ich bin allerdings nicht überrascht, weil ich mit einem Anstieg der Infektionsraten infolge der seit etwa drei Wochen vollzogenen Lockerungen gerechnet habe. Nun kommt es darauf an, dass wir konsequent reagieren und insbesondere durch Quarantänemaßnahmen die festgestellten Übertragungsketten unterbrechen können", sagt der Mediziner.  
Es bleibe sehr wichtig, dass im öffentlichen Leben das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern eingehalten wird und bei direkten Kontakten mit anderen einen Mund-Nasen-Schutz getragen wird.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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