Jazz und russische Riesen im Konzerthaus Dortmund

Benedict Stampa Intendant hat für die aktuelle Saison ein vielschichtiges Program zusammengestellt. | Foto: Konzerthaus
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Die russischen Riesen, denen das Konzerthaus mit seinem Programm ins Auge blickt, sind Valery Gergiev und Segej Prokofiew.

Der eine interpretiert als St. Petersburger Stardirigent die Kompositionen des anderen im ersten Zeitinsel-Festival der Saison: Eine Spielzeit mit echten Schwergewichten hat Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa vorgestellt. Seine Dramaturgie mit den thematischen Zeitinsel-Festivals oder den Exklusivkünstler-Konzerten vertieft und mach mit Neuem bekannt.

Die Zeitinsel Nr. 2 rückt zum ersten Mal, nach der Weltmusikerin Anoushka Shankar im letzten Jahr, einen Jazz-Künstler ins Zentrum: Nils Landgren, den Mann mit der roten Posaune.

Exklusivkünstler Yannick Nézet-Séguin bringt im zweiten Jahr der dreijährigen „The Yannick Experience" sein Philadelphia Orchestra, eins der amerikanischen Big Five, für zwei Konzerte erstmalig nach Dortmund. Mit Tschaikowskys Fünfter knüpft Yannick an die sensationelle „Pathétique" der letzten Saison an. Christian Thielemann lädt zur Saisoneröffnung mit den Klängen seiner „Wunderharfe", der Staatskapelle Dresden. Iván Fischer dirigiert Messiaens selten aufgeführte „Turangalîla"-Sinfonie.

Andris Nelsons kommt zum letzten Mal als Music Director des City of Birmingham Symphony Orchestra. Von besonderem Gewicht ist auch das Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly, das gleich zwei Konzerte in die Waagschale wirft. Als konzertante Opern werden Agostino Steffanis „Niobe" mit Philippe Jaroussky als Anfione, Bernsteins „A Quiet Place", dirigiert von Kent Nagano sowie Prokofiews „Die Verlobung im Kloster" mit Gergiev und Solisten und Ensembles des Mariinsky-Theaters gegeben. Brandneu ist das Abo „Musik für Freaks" mit nicht-alltäglicher Kammermusik von Pipa bis Pianola, Bach bis Boulez oder Musik, die nicht frischer aus der Feder des Komponisten stammen könnte.

Für seine herausfordernden Konzerte wirbt das Kozerthaus in Print und Film unter dem Claim „Stell dich der Klassik". Das Nashorn, das sonst so freundliche Wappentier des Konzerthauses blickt grimmig und steht Auge in Auge dem russischen Riesen Gergiev gegenüber.
Anne-Sophie Mutter und Nézet-Séguin gehen mit dem Nashorn je auf ihre Weise um, legen es an die Kette oder zähmen es.

Dabei berührt die augenzwinkernde Kampagne, so Stampa, einen wahrhaftigen Kern: Beim Werben um Ersthörer wird häufig mit zu einfachen Botschaften gelockt: klassische Musik sei leicht. Stampa dagegen steht zu seinem komplexen Produkt Klassik und sagt die Wahrheit: Man muss sich ihr stellen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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