Beiträge zur Wambeler Lokalgeschichte II: Die Wambeler Bauernfamilien

Bauernhof in 44143 Dortmund-Wambel, Nordansicht
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BEITRÄGE ZUR WAMBELER LOKALGESCHICHTE II:

Die Bewohner des Hellweg-Bauerndorfes Wambel

Neben der ältesten und erhalten gebliebenen Urkunde aus dem Jahr 882 bleibt vieles über die mittelalterliche Zeit in Wambel im Dunkeln. Schriftliches hat sich kaum durch die Jahrhunderte gerettet. Allerdings fanden die Archäologen in den 1980er Jahren nördlich des Nord-Tunnelausgang der B236 drei mittelalterliche Brunnen.
Die Bewohner der im Spätmittelalter zur Grafschaft Mark gehörigen kleinen Ortschaft Wambel mussten auch Steuern zahlen. Aus dem Jahr 1486 ist die Aufstellung erhalten geblieben und nennt uns so Namen der abgabepflichtigen Bauern:

Henrik Schulte
Hermann Kockierde
Hermann Gadert
Jan Oistermann
Renolt Sunthoff
Jan Bovener
Jan Brodeken
Johann Hunolt
Evert Hevermann
Johann Forschpiepe
Wilhelm
Wynken to Everdink
Ailbert Haselhoff
Bernd Boikman
Evert Nederhoff
Jan Scheper
Henrik Heymsait
Henrik Haselhof
Goissekuell
Rosenboem
Arnt Wannemal
Bernd in der Homesode
Jan Lodeken
Alde Lodeke
Else dair Westen
Jan Stypman

Interessant ist, dass eine namentliche Aufstellung aus dem Jahr 1824 ganz viele ähnliche Familiennamen auflistet. Von den genannten 35 Namen sind 27 identisch mit obiger Aufstellung.
Ob dieses allerdings auf eine durchgehende Vererbung nur an die Söhne zurückzuführen ist, oder auf andere „bauernschlaue“ voreheliche Verfahren zurückzuführen ist, bleibt offen. Allerdings belegen Forschungen aus anderen westfälischen Orten, dass oft auch einheiratende Männer den Hofesnamen annahmen (bspw. Friedrich Meier heiratet eine Christine Wilms, dann hieße der Gatte bald Friedrich Meier genannt Wilms)

Viele Hausnamen klingen auch noch im 21. Jahrhundert, da sie uns in den Straßennamen erhalten geblieben ist:

Sunthoffstraße
Am Hemesod
An der Gosekuhle
Am Haselhof
Gosestraße

Heute zeugen bei der nahezu vollständigen Bebauung des Dorfes Wambel keine Bauern und bewirtschafteten Höfe von dieser alten ruralen Tradition. Manche alten Bauerngeschlechter sind aber noch auf den Grabsteinen des ehemaligen Wambeler Totenhofs über dem B236-Tunnel, westlich des Nussbaumwegs zu entdecken.

[Quelle: Alt-Wambeler Geschichte(n) von Bernd Schwingboth in 1100Jahre Wambel, 1982]

Autor:

Christian Barrenbrügge aus Dortmund-Ost

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