Free Nelson Mandela! - Die Welt trauert um einen großen Revolutionär - dreitägige Staatstrauer in Venezuela und Kuba

Die Tageszeitung junge Welt aus Berlin (Auflage 20.000) erscheint am 07. Dezember 2013 mit einer ganzseitigen Titelseite zu Ehren von Nelson Mandela. | Foto: www.jungewelt.de
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  • Die Tageszeitung junge Welt aus Berlin (Auflage 20.000) erscheint am 07. Dezember 2013 mit einer ganzseitigen Titelseite zu Ehren von Nelson Mandela.
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"Unsere Nation hat einen Koloß verloren, der zugleich hier und anderswo Inbegriff für Bescheidenheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Frieden und die Hoffnung von Millionen war. Madiba liebte Südafrika. Wir erinnern an die Kraft seiner hochgestreckten Faust, als er nach 27 Jahren das Gefängnis verließ, und an seine Standhaftigkeit bei den Verhandlungen um die Freiheit unseres geliebten Landes. Madiba war auch Mitglied der Südafrikanischen Kommunistischen Partei, in deren Zentralkomitee er diente.

Es war seine Entscheidung, nicht nur ein Produkt, sondern ein Gestalter seiner Geschichte und der Geschichte seines Volkes zu sein. Er hat den Stab an die jüngere Generation seiner geliebten Bewegung, des ANC, weitergegeben, um der Vision einer gleichen und gerechten Gesellschaft zu folgen. Der ANC setzt diese Aufgabe fort, für die er und die Angehörigen seiner Generation gelebt haben und gestorben sind – Männer und Frauen wie Nelson Mandela. Sein Leben gibt uns den Mut, weiter für Entwicklung und Fortschritt, für die Überwindung von Hunger und Armut einzutreten.", so die offizielle Erklärung des ANC, der heutigen Regierungspartei, von der viele sagen, dass sie die Revolution verraten habe, da viele Hoffnungen nicht erfüllt wurden. An die Stelle von Rassenschranken sind Klassenschranken getreten. Die Schere zwischen Armen und Reichen ist im neuen Südafrika gigantisch.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, der verstorbene südafrikanische Expräsident sei überzeugt gewesen, dass nicht Hass und Vergeltung die Welt besser machten, sondern Versöhnung und friedlicher Wandel – "Und das hat er gelebt, und deshalb ist er ein Gigant der Geschichte, ein Staatsmann mit einer Botschaft, die in allen Ländern und zu aller Zeit Gültigkeit hat."

Leider entschuldigte sich Merkel nicht für die jahrzehntelange Unterstützung West-Deutschlands für das Apartheidsregime (die DDR unterstütze auch materiell Mandela und den ANC) und dafür, dass 1996 zahlreiche Unionsabgeordnete Mandelas Rede vor dem Bundestag verhindern wollten, da dieser ja ein Terrorist sei. Für die Glückwunschschreiben der Union an die damalige Apartheidsregierung hat sie sich leider auch nicht entschuldigt.

Wir trauern um einen charismatischen Mann

"Mit großer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom Tod Nelson Mandelas aufgenommen. Mit Nelson Mandela verlieren wir den größten Kämpfer gegen die Apartheid, ein Symbol für die Internationale Solidarität und eine Schlüsselfigur des Übergangs zu einem demokratischen und multiethnischen Südafrika.

Wir trauern um einen charismatischen Mann, der mit seinen fortschrittlichen Ideen entscheidende Anstöße beim Aufbau einer Gesellschaft gab. Mit Nelson Mandela verlieren wir einen großen Staatsmann und Menschenfreund, dessen Andenken immer einen Platz in unserer Partei haben wird." erklärten Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie Oppositionsführer Gregor Gysi für die Partei DIE LINKE.

Staatstrauer in Venezuela und Kuba

Venezuela und natürlich das sozialistische Kuba, welches eine besondere Beziehung zu Südafrika dank seines kompromisslosen Beitrags mittels bewaffneter Internationalisten im Anti-Apartheidskampf hat, ordneten drei Tage Staatstrauer an. Thejiwe Mtintso, die Botschafterin Südafrikas in Kuba, bemerkte bereits im Jahr 2005: "Heute hat Südafrika viele neue Freunde. Gestern haben diese Freunde unsere Führer und Kämpfer noch Terroristen genannt und jagten uns von ihren Ländern aus und unterstützten zur gleichen Zeit das Südafrika der Apartheid. Diese gleichen Freunde wollen heute, daß wir Kuba denunzieren und es isolieren. Unsere Antwort ist sehr einfach, es ist das Blut der kubanischen Märtyrer und nicht das dieser Freunde, das tief in der afrikanischen Erde fließt und den Baum der Freiheit nährt." Nelson Mandelas erste Auslandsreise als neuer Präsident führte ihn nämlich 1991 zu seinem alten Freund und Kampfgefährten Fidel Castro, von dem Mandela sagte, dass er der einzige Politiker gewesen sei, der ihn niemals im Stich gelassen habe.

Wir verneigen uns vor einem großen Revolutionär.
Für die nächste Etappe braucht sein Südafrika aber einen neuen Madiba.

Free, free, free Nelson Mandela!

Die beiden alten Freunde und Legenden des weltweiten Befreiungskampfes: Nelson Mandela und Fidel Castro

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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