"Kein Weiterbau der L663n" // Brackeler Grüne starten zuversichtlich in den Kommunalwahlkampf

Beate Preckwinkel (r.), Sprecherin des Grünen-Ortsverbandes Brackel, der den gesamten Stadtbezirk Brackel umfasst stellte die Kommunalwahl-Kandidaten ihrer Partei für Rat und Bezirksvertretung vor (v.l.): Dietmar Plieth, Manfred Brocks, Heide Kröger-Brenner, Dr. Thomas Mitra, Manuela Meyer, Ulrich Begemann, Uli Langhorst und Claudia Plieth (es fehlte beim Termin Martina Stackelbeck). | Foto: Günther Schmitz
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  • Beate Preckwinkel (r.), Sprecherin des Grünen-Ortsverbandes Brackel, der den gesamten Stadtbezirk Brackel umfasst stellte die Kommunalwahl-Kandidaten ihrer Partei für Rat und Bezirksvertretung vor (v.l.): Dietmar Plieth, Manfred Brocks, Heide Kröger-Brenner, Dr. Thomas Mitra, Manuela Meyer, Ulrich Begemann, Uli Langhorst und Claudia Plieth (es fehlte beim Termin Martina Stackelbeck).
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Es sei eben der Punkt, in dem man sich von den „anderen großen Parteien“ im Stadtbezirk unterscheide, findet Beate Preckwinkel, Sprecherin des Grünen-Ortsverbandes Brackel: „Für uns gibt es kein Wenn und Aber, die L 663 n darf nicht weiter gebaut werden.“

Mit einer gehörigen Portion Optimismus und Selbstvertrauen stellten die Grünen im Stadtbezirk Brackel jetzt ihre Kandidatenriege für Rat und Bezirksvertretung (BV) und ihr Programm zur Kommunalwahl am 25. Mai im Fraktionssitzungssaal der Bezirksvertretung im Brackeler Balou vor.

So erhoffe man sich für die neue BV durchaus vier Sitze, möchte in jedem Fall aber die aktuellen drei Sitze im Gremium mit 15 % der Wählerstimmen behalten, verkündeten die beiden BV-Spitzenkandidaten, der stellvertretende Brackeler Bezirksbürgermeister Ulrich Begemann (58 Jahre, Asseln, Listenplatz 1) und Fraktionsvorsitzende Claudia Plieth (50, Brackel, 2), überaus zuversichtlich.

Die schon Mitte Januar auf der Dortmunder Kreisverbands-Mitgliederversammlung gewählte BV-Kandidat(inn)enliste komplettieren Bezirksvertreterin Heide Kröger-Brenner (58, Brackel, 3), Dr. Thomas Mitra (42, Brackel, 4), Ortsverbandssprecher Dietmar Plieth (50, Brackel, 5), Manfred Brocks (59, Brackel, 6), Ortsverbandssprecherin Beate Preckwinkel (62, Brackel, 7) und Ratsfraktionssekretärin Manuela Meyer (53, Wambel, 8).

Personalmangel in Wickede und Neuasseln

Zwar geben die Grünen ihren Personalmangel in den Stadtteilen Wickede und Neuasseln unumwunden zu, doch dürfte zumindest die Panne bei der letzten Wahlwiederholung im Ratswahlkreis Wickede, als die Partei nach einem Umzug plötzlich ganz ohne Kandidaten da stand, diesmal kein Thema sein: Kein Geringerer als der Oststädter Uli Langhorst (46), Fraktionssprecher der Grünen im Rat und Wahlkreis-Büroleiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Markus Kurth wird gegen Platzhirsch Friedhelm Sohn (SPD) und Jendrick Suck (CDU) ins Rennen gehen.
Im Ratswahlkreis Asseln/Neuasseln kandidiert Ulrich Begemann, im Wahlkreis Brackel-Ost Claudia Plieth und im Wahlkreis Wambel/Brackel-West die aktuelle Grünen-Ratsfrau Martina Stackelbeck (54), die an der Vorstellungsrunde allerdings nicht teilnehmen konnte.

Vier inhaltliche Schwerpunkte gesetzt

Zu den Inhalten: Vier Schwerpunkte hinsichtlich ihrer politischen Arbeit für die sechsjährige Wahlperiode von 2014 bis 2020 setzen sich die Brackeler Grünen:
- die Landschaftsräume erhalten und den Freiflächenverbrauch stoppen,
- die alten Dorfkerne beleben und stützen,
- den autofreien Verkehr stärken: Rad-/Fußwegenetz sowie ÖPNV optimieren und ausbauen und
- soziale Verantwortung tragen.

Beispiel L 663 n: So sollte der Weiterbau der Brackeler Straße nach Osten im Sinne des Schutzes von Freiflächen – Naturschutzgebieten wie Agrarflächen –, der Regulierung des Stadtklimas und der Naherholung endgültig zu den Akten gelegt werden, werfen die Grünen den Befürwortern des Straßenbaus, d.h. SPD und CDU, „Schaumschlägerei“ vor.

„Keine Chance“ gibt Uli Begemann dem Weiterbau, entscheidend sei in dieser Sache die Einschätzung in der Koalition im Lande – und die finanzielle Situation in Unna, Kamen und Dortmund. „Gibt es jemanden, der die allein mit 800.000 Euro veranschlagte Planfeststellung bezahlt?“ Zudem seien im Gebiet zwischen Wickede und Körne vor allem Quell- und Zielverkehre relevant, die meisten fahren über den Hellweg.

Auch hinsichtlich des Flughafens bauten SPD und CDU im Rathaus Zerrbilder auf, ergänzte Uli Langhorst. So sprechen sich die Grünen ebenso für einen Rückbau des Airports und gegen die Ausweitung von Gewerbe- und Wohngebieten auf Freiflächen aus.

"Wickede-Nord nur Verhandlungsmasse"

Den Kopf schüttelt Uli Begemann angesichts öffentlicher Äußerungen von Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka (SPD) pro Wickede-Nord (West) und verweist auf die rot-grüne Vereinbarung im Bezirk, demnach dieses Neubaugebiet nicht weiter forciert werden sollte. „Czierpka baut wohl Verhandlungsmasse für neue Koalitionsgespräche auf“, meint Begemann.

Stärken wollen die Grünen die alten Dorfkerne bzw. Stadtteilzentren, hierdurch „die Lebensqualitität am Hellweg erhöhen“, so Begemann. Visionen nicht ausgeschlossen. So können sich die Grünen sogar einen zweispurigen Rückbau des Hellwegs in Brackel und Wambel vorstellen, mit breiteren Gehwegen und Radwegen, mehr Bänken und Bäumen. Eine Verkehrsberuhigung in Wambel und Brackel sollte kein Tabu sein. Claudia Plieth beklagt zudem das „sehr unansehnliche ,Tor von Brackel‘“ am westlichen Ortseingang mit diversen „recht baufälligen Bauten“.

Amtshaus: Grüne für eine Sanierung im Bestand

Hinsichtlich der Zukunft der Bezirksverwaltungsstelle Brackel sprechen sich die Grünen pro Amtshaus und für eine Sanierung im Bestand aus. Ein zentralerer Ort in Brackel sei nicht vonnöten, wichtig sei, dass die Verwaltungsstelle aus dem gesamten Stadtbezirk leicht erreichbar sei, speziell mit dem ÖPNV, so Dr. Thomas Mitra.

In diesem Sinne begrüßen die Grünen auch die geplante Doppelspurigkeit der Stadtbahn im Brackeler Feld, fordern dazu die stärkere ÖPNV-Anbindung der Neubaugebiete Stadtgärtnerei und Hohenbuschei. Beate Preckwinkel und Claudia Plieth verweisen zudem auf den fehlenden Lückenschluss des Rad- und Fußwegs zwischen Asseln und Kurl. Die Planung des Radwegs parallel zur Brackeler Straße „feiert mittlerweile das Zehn-Jahr-Jubiläum“, ärgert sich Claudia Plieth, fertig gebaut sei der Radweg nur in Kartenwerken und bei Google Maps dargestellt.

Trotz vergleichsweiser entspannter Lage im Bezirk ist für die Grünen im sozialen Bereich vorrangige Aufgabe, fördernde Einrichtungen und Maßnahmen für unterstützungsbedürftige Bevölkerungsgruppen zur Verfügung zu stellen. So sollten U3- und Ü3-Betreuungsplätze ergänzt, die offene Jugendarbeit ausgeweitet und die Schulen in Sachen Ganztagsbetreuung und Inklusion unterstützt werden. Zudem sollten ausreichend alten- und behindertengerechte Einrichtungen möglichst ortskernnah geschaffen werden.

Hinsichtlich weiterer Informationen verweisen die Grünen auf die in Kürze freigeschaltete neue Homepage: www.gruene-dortmund.de/brackel .

Beate Preckwinkel (r.), Sprecherin des Grünen-Ortsverbandes Brackel, der den gesamten Stadtbezirk Brackel umfasst stellte die Kommunalwahl-Kandidaten ihrer Partei für Rat und Bezirksvertretung vor (v.l.): Dietmar Plieth, Manfred Brocks, Heide Kröger-Brenner, Dr. Thomas Mitra, Manuela Meyer, Ulrich Begemann, Uli Langhorst und Claudia Plieth (es fehlte beim Termin Martina Stackelbeck). | Foto: Günther Schmitz
Dem Weiterbau der OW III a über Asseln hinaus räumen die Grünen im Stadtbezirk Brackel keine Chancen ein. | Foto: Günther Schmitz
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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