EU: 2016 kommt das Girokonto für jedermann - 25 Millionen Europäer derzeit ohne

Europäische Union: 2016 kommt das Girokonto für jedermann
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  • hochgeladen von Carsten Klink

Für die meisten Menschen dürfte es eine Selbstverständlichkeit sein. Für über 25 Millionen Menschen in Europa über 15 Jahre ist es das nicht: das eigene Girokonto. Die EU hat sich nun darauf geeinigt, ein Basisgirokonto für jedermann ab 2016 einzuführen. Die Nationalparlamente sowie das EU-Parlament müssen dem zwar noch zustimmen. Dies wird aber als Formalität angesehen.

Allein in Deutschland geht man davon aus, dass über 650.000 Menschen kein eigenes Girokonto haben. Die Banken drücken sich mit verschiedenen Argumenten um die Eröffnung. Das Hauptargument dürfte aber sein, dass man mit dieser Klientel kein Geld verdienen kann. Es handelt sich meist um Menschen ohne festen Wohnsitz oder um Menschen mit finanziellen Problemen. Aber auch gewöhnliche EU-Ausländer haben in den verschiedenen Staaten regelmäßig Schwierigkeiten ein Girokonto zu eröffnen.

650.000 Menschen in Deutschland ohne Girokonto

Dabei zementiert das Fehlen eines Girokontos oft den sozialen Abstieg. Man stelle sich vor, dass man ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch geführt hat und dann irgendwann bei der Aufnahme der relevanten Daten für den Arbeitsvertrag die harmlose Frage nach der Kontoverbindung kommt. Schon ist man in Erklärungsnöten und bekommt im schlechtesten Fall den Job doch nicht.

"Bankkunden keine Melkkühe"

Als Urheber der Idee gilt der französische Binnenmarktkommisar Michel Barnier von der konservativen UMP. Federführend war auch der deutsche EU-Parlamentarier Jürgen Klute (DIE LINKE) beteiligt, der sagte, dass die Bankkunden keine Melkkühe seien, denen nach Gutdünken der Zugang zum Konto verwehrt oder der Wechsel zu besseren Anbietern erschwert werden könne.

Mit der Forderung nach einer Gebührenfreiheit konnten sich die Linken allerdings nicht durchsetzen. Dafür sollen die Gebühren aber überschaubar sein. Das Basiskonto soll Überweisungen, Internetbanking. Lastschriften und Bargeldabhebungen am Geldautomaten ermöglichen. Die einzelnen Mitgliedsstaaten sollen festlegen können, ob Überziehungen grundsätzlich nicht möglich sind oder nur bis zu einem bestimmten Rahmen -natürlich mit Zustimmung der Bank.

Verbraucherschützer fordern ein solches Girokonto schon seit Jahren. Auch weil es etwas dazu beiträgt, dass alle EU-Bürger mehr am gesellschaften Leben teilnehmen können, so Michel Barnier (UMP).

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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