Royaler Glanz in Dortmund-Kurl: England-Fan zelebrieren königliche Hochzeit im Wohnzimmmer

Stadt-Anzeiger-Mitarbeiterin Sabine Schwalbert und ihre Tochter Jana verfolgten daheim in Kurl fasziniert die Royal Wedding im Fernsehen. | Foto: Günther Schmitz
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  • Stadt-Anzeiger-Mitarbeiterin Sabine Schwalbert und ihre Tochter Jana verfolgten daheim in Kurl fasziniert die Royal Wedding im Fernsehen.
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Welcome! Sabine Schwalbert ist seit ihrer Jugend fasziniert vom Königreich. Und so bat die Stadt-Anzeiger-Mitarbeiterin aus Kurl in ihr mit allerlei Souvenirs dekoriertes Wohnzimmer, wo sie gebannt die königliche Hochzeit am Fernsehen verfolgte. Tochter Jana hatte sich richtig in Schale geschmissen und trug den „Union Jack“ als Shirt.

Herr Schmitz hat viel erreicht. Vielleicht hat der Lehrer mit seinem außergewöhnlichen Englisch-Unterricht in den 70-er Jahren erreicht, dass in Sabine Schwalberts Herz „Britannia rules“. Die Dortmunderin verfolgte mehr als amused, dass Prinz William seine Kate zum Traualtar führte.
Die seit Jahren für den Stadt-Anzeiger wirkende Dortmunderin (50) lässt jeden gerne wissen, wie sehr sie das Königreich fasziniert und warum dies so ist. Die Hochzeit gehörte daher zum Pflichtprogramm. Da sie nicht vor der Westminster Abbey stehen konnte, richtete sie ihre Wohnung in Kurl dem Anlass entsprechend ein. Bei englischem Frühstück mit Baked Beans (Gebackene Bohnen) und Sausage (Wurst) verfolgte sie die weltweit Menschen bewegende Zermenonie: „Ganz ehrlich, William ist nicht so mein Typ, aber die Royals sorgen mit ihrem Auftreten dafür, dass sich die Menschen weltweit für das Land und sein Kultur interessieren.“
In Sabine Schwalberts Fall war es weder Königin Elisabeth II. noch Sohn Charles noch Enkel William, die ihr Großbritannien nahebrachte. Herr Schmitz nämlich paukte nicht nur mit seinen Schülern an der Theodor-Heuss-Realschule Vokabeln, sondern brachte seinen Schülern auch das andere England rüber. „Wir haben im Unterricht die Beatles gehört. Das war schon ziemlich cool. Ich habe die Englisch-Stunden gemocht.“
Sabine Schwalbert war also schon auf die Insel gepolt, ehe sie sich nach ihrem Abitur für ein Anglistik-Studium entschied. Bestärkt hatte sie ihr damaliger Freunde, ein Halb-Brite. Fortan ließ sie das Königreich nie aus dem Auge. Im Gegenteil: Sie rückte ihm immer näher: „Meine erste Fahrt hat mir gleich die Unterschiede zwischen Deutschland und England vor Augen geführt. Wir fuhren mit einigen englischen Soldaten im Bus. Als die Reiseleitung noch deutsch war, packte jeder seine Bierdose in die ordentlich bereit gestellten Papierkörbe. Als die Engländer übernahmen, kullerten die Büchsen rauf und runter.“
Auch als Reiseleiterin für ein Dortmunder Unternehmen gab sie ihre Erkenntnisse über die deutlich entspannteren Briten an die Reisenden weiter. London kannte sie da schon aus dem Effeff. „Naja, früher hatte auch London mit seinem abgerissenerem Charme seinen besonderen Reiz. Aber auch die heute herausgeputztere Hauptstadt fasziniert mich.“
Und die Metropole rückte gestern in den Fokus, als weltweit Milliarden vor den Fernsehschirmen saßen. Sabine Schwalbert nippt am Tea und erinnert daran, dass die Deutschen am Königshaus gar nicht so unbeteiligt sind. „Es hat gewisse Wurzeln hier.“
Obwohl die Hochzeit mit einer Bürgerlichen namens Kate aus ihrer Sicht mit einer gewissen Berechnung geschehen könnte, fasziniert sie die Zeremonie und das Königshaus dazu: „Ich blättere beim Frisur zwar nicht durch das Goldene Blatt, weiß aber, was auf der Insel passiert. Und ich wünsche mir, dass William künftiger König wird, weil in der Geschichte Thronfolger, die lange auf ihren Antritt warten mussten, nie so glücklich waren.“
Der Engländer interessiert sich dafür, welche Farbe die Kleider der Königin haben. Interessiert Sabine Schwalbert weniger: „Die Queen ist aber okay, war vielleicht nicht ganz so glücklich mit der Auswahl ihres Partners.“ Der britische Humor ist wie die Vorliebe für das Essen („Längst nicht so schlecht, wie es viele machen. Lammkoteletts mit Minzsauce sind echt lecker!“) zu Sabine Schwalbert übergeschwappt.
Gerade gibt William seiner Kate das Ja-Wort. Draußen jauchzen die Engländer vor Freude. Dann fährt die Kutsche vor, natürlich links. Und plötzlich hält Sabine inne, inmitten von Royal Wedding, Tea, Breakfast und Rule Britannia. „Naja, beim Fahren bin ich dann doch deutsch. Der Engländer hält ja artig an, wenn eine Person oder ein Auto dazwischen kommt. Da geht mir eher die Hutschnur hoch.“ Und die obligatorische Frage nach dem Wembley-Tor beantwortet sie ganz neutral. „Ich weiß nicht, ob der Ball drin war.“ Was sie aber weiß ist, dass ein bisschen von Englands Glory auch weiterhin in Kurl aufrechtzuerhalten ist, selbst wenn das nicht jeder ihrer Nachbarn versteht:. Wie sagte einst der von ihr sehr geschätzte Ex-Premier Winston Churchill: „Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig.“ (Alexander Nähle)

England sind...
- Miss Marple, bekannte Romanfigur.
- Jane Austen, Schrifststellerin.
- Roadmaster, die alten Doppeldeckerbusse mit der offenen Einstiegsplattform.
- Beatles, legendäre Popband aus Liverpool
- Big Ben, die schwerste der fünf Glocken am House of Parliament. In der Regel wird der Uhrturm als Big Ben bezeichnet.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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