Aus für Gewerbe im Groppenbruch: Lob und Tadel

Mit vielfältigen Aktionen hatten Naturschützer der Grünen und der Groppenbruch-Initiative in den letzten Jahren gegen eine Gewerbeansiedlung vor Ort gekämpft. Ihnen geht die jetzige Entscheidung nicht weit genug. Archivfoto: Schütze
  • Mit vielfältigen Aktionen hatten Naturschützer der Grünen und der Groppenbruch-Initiative in den letzten Jahren gegen eine Gewerbeansiedlung vor Ort gekämpft. Ihnen geht die jetzige Entscheidung nicht weit genug. Archivfoto: Schütze
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Am Aus für ein Gewerbegebiet im Groppenbruch scheiden sich die politischen Geister. Während die Grünen aus ökologischer Sicht einen Grund zum Feiern sehen, beklagt die CDU einen Rückschlag für die wirtschaftliche Entwicklung Dortmunds.

Erst am Dienstag hatte die Verwaltung der Zukunftsdebatte um den Groppenbruch ein vorläufiges Ende gesetzt. Die Stadt war in einer Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis gekommen, dass die Planungs- und Herstellungskosten zu hoch sind, um die Fläche zu marktüblichen Preisen zu veräußern.

Neben den Naturschützern frohlocken vor allem die Grünen nach dem „langen, zähen Ringen um den Erhalt der ökologisch hochwertigen Flächen“. Sie hatten sich über Jahre gegen die Gewerbe-Ansiedlung stark gemacht, was in der Bezirksvertretung Mengede zwischenzeitlich fast zum Bruch zwischen SDP und Grünen geführt hatte.

Jetzt freuen sich die Grünen - und wollen mehr. Im Flächennutzungsplan soll der Groppenbruch auf Wunsch der Wirtschaftsförderung für fünf Jahre weiter als Gewerbegebiet ausgeweisen bleiben - das aber wollen die Grünen nicht akzeptieren. „Angesichts der geballten Expertise ist es unverständlich, dass das Areal weiter als Gewerbefläche dargestellt wird“, klagt Ratsvertreter Axel Kunstmann. „Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren in eine Richtung verändern, die eine Ansiedlung von Gewerbe möglich machen.“

Vielmehr werde weiter „die Chance vertan, endlich die Lücke zwischen den vorhandenen Naturschutzgebieten im Dortmunder Nordwesten zu schließen.“
Das sieht die CDU ganz anders. „Eine Änderung kommt für uns nicht in Betracht. Wir wollen weiterhin, dass diese Fläche als Gewerbefläche ausgewiesen bleibt“, stellt ihr wirtschaftspolitischer Sprecher Uwe Waßmann klar. Man solle vielmehr „die mittelfristigen Marktentwicklungen abwarten, um bei günstigeren Rahmenbedingungen schnell handlungsfähig sein zu können“.

Nach dem „herben Rückschlag für die wirtschaftliche Entwicklung in Dortmund“ fürchtet die CDU einen Flächenengpass für neues Gewerbe und neue Arbeitsplätze. Die Wirtschaftsförderung werde „schon in Kürze in Schwierigkeiten kommen, wenn nicht endlich Erfolge bei der Flächenentwicklung vermeldet werden“, meint Waßmann.

Die Grünen hingegen setzen im Groppenbruch auch auf den Faktor Zeit: „Fünf Jahre sind viel Zeit, in der sich die Natur weiter durchsetzen und vernetzen kann“, so Isabella Knappmann, Sprecherin in der Bezirksvertretung.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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