Dringende Arzneimittelwarnung
Medikamentenrückruf: Profit forte® sorgt für blutige Entlassungen

Attac setzt sich für ein Gesundheitssystem ein, in dem die Patient*innen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen und nicht die Profite der Klinikkonzerne. | Foto: attac
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  • Attac setzt sich für ein Gesundheitssystem ein, in dem die Patient*innen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen und nicht die Profite der Klinikkonzerne.
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Da sich der verantwortliche Pharmakonzern weigert sein Medikament Profit forte® trotz umstrittener Wirksamkeit und gravierenden Nebenwirkungen vom Markt zu nehmen, hat nun die globalisierungskritische Organisation attac einen bundesweiten Medikamenten-Rückruf gestartet.

"Inhaltsstoffe, Wirkweise, Nebenwirkungen und die Kosten sind nicht hinnehmbar. Davor muss die Bevölkerung gerade auch in Coronazeiten geschützt werden.", erklärt der globalisierungskritische Verein attac, der weltweit rund 90.000 Mitglieder hat.

Die Inhaltsstoffe des äußerst umstrittenen Medikaments Profit forte® sind laut attac Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups (DRG)), Lohndumping, Personalunterbesetzung, fehlende Reserven für den Katastrophenfall und Spezialisierung auf wenige profitable Krankheiten.

Auch die Wirkweise von Profit forte wird von attac in Zweifel gezogen. "Profit forte® wirkt effektiv zur Steigerung privater Gewinne. Durch die Öffnung der Krankenhäuser für renditeorientierte Betreiber und die Einführung der Fallpauschalen ist es möglich Profite mit der Gesundheit zu machen. Mit der Einführung der Fallpauschalen 2003/04 gibt es eine Pauschalsumme pro Krankheit und wer bei Personal und Kosten spart, macht mehr Gewinn. Das senkt die Qualität der Gesundheitsversorgung. Reserven und Vorsorgekosten für Katastrophenfälle sind nicht abgedeckt.", erklären die Gesundheitsexperten von attac.

50.000 Pflegekräfte fehlen

Des Weiteren wird auch vor einer Vielzahl  von Nebenwirkungen gewarnt. Im Rahmen der Fallpauschalen würden wichtige Bereiche der medizinischen Grundversorgung im Krankenhaus wie Geburtshilfe und Kinderheilkunde nicht wirtschaftlich durchführbar. Deshalb müssten insbesondere Grundversorgungskliniken auf dem Land schließen und viele Menschen würden von guter medizinischer Versorgung abgekoppelt. Weil die Kosteneinsparung am besten im Personalbereich funktioniere, sind die Pfleger*innen unterbezahlt und es fehlten mindestens 50.000 Pflegekräfte in Deutschland. Damit der Profit stimmt und fehlende Reservebetten nicht zu Überbelegung führten, komme es häufig zu blutigen Entlassungen.

Krankenkassenbeiträge werden zu Profit

"Profit forte® finanziert sich aus den allgemeinen Krankenkassenbeiträgen, die in private Profite umgewandelt werden. Wer Interesse an einem bedarfsgerechten Gesundheitssystem hat, in dem die Patient*innen im Mittelpunkt stehen, darf Profit forte® nicht anwenden.", erklärt attac und warnt vor dem irratiopharma-Hersteller-Kartell von Profit forte®: die Gesundheitsminister*innen der Bundesregierungen Kohl, Schröder und Merkel gemeinsam mit profitorientierten Krankenhauskonzernen wie Asklepios, Helios, Rhön, und Sana.

Das Rezept von attac für eine gute Gesundheitsvorsorge lautet hingegen:
-Fallpauschalen durch bedarfsgerechte und kostendeckende Finanzierung ersetzen
-Pflegeberuf aufwerten und entlasten: mindestens 50.000 neue Vollzeitstellen und 500 Euro mehr Lohn im Monat
-Privatisierungen umkehren: Krankenhäuser nur in öffentlicher und gemeinnütziger Trägerschaft
-Bedarfsorientierte Klinikplanung: keine Krankenhäuser schließen, nur weil sie unwirtschaftlich sind

Weitere Infos: www.attac.de/gesundheit

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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