Erfahrungen mit dem 9-EURO-Ticket
Traumziel und Traumwetter: Bahnhof Rolandseck

Der "doppelte" Turm. | Foto: ©Margot Klütsch
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Vom Bahnsteig ins Museum...
Großartige Architektur und attraktive Ausstellungen: Was lag also näher, als mit dem 9 €-Ticket einmal wieder nach Rolandseck zu fahren?

Schöner könnte die Lage nicht sein: Der 1858 eröffnete Bahnhof Rolandseck liegt direkt am Rhein: Gegenüber verkehrt die Fähre nach Bad Honnef. Nonnenwerth, Siebengebirge und Drachenfels sind in Sichtweite.

Blick von der Aussichtsplattform des Neubaus auf Bad Honnef und Siebengebirge. | Foto: ©Margot Klütsch
  • Blick von der Aussichtsplattform des Neubaus auf Bad Honnef und Siebengebirge.
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Die Skulptur von Jean Arp "Bewegtes Tanzgeschmeide" (1960/70) vor dem Eingang wurde zum Markenzeichen des Kulturbahnhofs. 1964 machte Johannes Wasmuth aus Rolandseck ein kulturelles Zentrum als "Künstlerbahnhof". 2004 wurde hier das Arp-Museum mit Werken des Künstler-Ehepaars Hans Arp (1886 - 1966) und Sophie Taeuber-Arp (1889 - 1943) gegründet. Nach längeren Kontroversen ist inzwischen die Stiftung Arp Museum des Landes Rheinland-Pfalz Trägerin der Einrichtung.   

 Jean Arps Skulptur "Bewegtes Tanzgeschmeide" (1960/70) vor dem Eingang.  | Foto: ©Margot Klütsch
  • Jean Arps Skulptur "Bewegtes Tanzgeschmeide" (1960/70) vor dem Eingang.
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Der weiße Erweiterungsbau
2007 wurde der spektakuläre Erweiterungsbau des amerikanischen Star-Architekten Richard Meier eröffnet. Unter den Bahngleisen führt ein künstlerisch gestalteter Tunnel vom klassizistischen Bahnhof zu den neuen weißen Ausstellungsgebäuden am Hang.

Am Übergang vom Historischen Bahnhof zum Neubau. | Foto: ©Margot Klütsch
  • Am Übergang vom Historischen Bahnhof zum Neubau.
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Mit dem Aufzug oder über 230 Stufen gelangen die Besucher durch einen Schacht ans Licht zu dem Rundturm. Von hier hat man eine faszinierende Aussicht auf die Rheinlandschaft. Mit dem Turm-Motiv hat Meier die rheinische Burgenromantik in eine zeitgemäße architektonische Formulierung übersetzt.

Turm mit Rheinblick. | Foto: ©Margot Klütsch

Große Glasflächen durchbrechen die geometrisch-skulpturale Architektur. Zahlreiche Fenster lassen Kunst und Natur, drinnen und draußen, in einen spannenden Dialog treten. Die Architektur wirkt wie ein Rahmen, durch den die Ausblicke auf Landschaft und Himmel wie Gemälde erscheinen. Großartige Perspektiven lassen das Fotografenherz höher schlagen. Über mehrere kleine Terrassen kommen die Besucher unmittelbar mit der Natur in Kontakt. 

Tolle Perspektiven am Bau von Richard Meier. | Foto: ©Margot Klütsch
  • Tolle Perspektiven am Bau von Richard Meier.
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Der historische Bahnhof und die Rheinromantik
Königin Victoria von England, Kaiser Wilhelm II., Bismarck, Nietzsche und viele andere Prominente kamen nach Rolandseck, um von dort mit dem Dampfschiff die viel beschworene Rheinromantik live zu erleben. Natürlich wurde auch für das passende Ambiente gesorgt. Über den Wartesälen erster und zweiter Klasse entstand speziell für die damaligen VIPs aus Politik, Kunst und Gesellschaft der aufwändig dekorierte Festsaal. Heute ist hier das Museumsbistro untergebracht. In ihm geht es demokratischer zu. Die Außenterrasse mit schönem Rheinblick steht allen Besuchern offen.

Blick auf die Terrasse des ehemaligen Festsaals, heute Restaurant. | Foto: ©Margot Klütsch
  • Blick auf die Terrasse des ehemaligen Festsaals, heute Restaurant.
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Die Ausstellungen
Neben den Werken der Namensgeber zeigt das  Arp-Museum attraktive Wechselausstellungen (Infos dazu HIER). Zur Zeit ist in der "Kunstkammer Rau"  unter dem Titel "Das sind meine modernen Frauen" eine Ausstellung mit Gemälden von Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907) zu sehen. Hochkarätige Werke verschiedener Epochen aus der Sammlung Rau für UNICEF und der Bremer Sammlung Roselius laden zum Vergleich mit Modersohns Arbeiten ein. Im lichten Neubau schließlich beeindrucken die Skulpturen der belgischen Bildhauerin Berlinde de Bruyckere (*1964).

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich auf der Reise nach Rolandseck begleitet.

PS: Eine Bahnfahrt, die ist lustig, eine Bahnfahrt, die ist schön...
Sie hat aber auch ihre Tücken, ob mit oder ohne 9 € -Ticket.
Der Bahnhof Rolandseck wird einmal stündlich von der RB 26 Köln - Mainz angefahren. Längere Wartezeiten sind also einzukalkulieren. Wenn dann allerdings der Anschlusszug am Kölner HBF mit fast einer Stunde Verspätung eintrifft und auch noch kommentarlos vor dem regulären Zielbahnhof endet, ist es ratsam, das Ganze sportlich zu sehen und sich an den schönen Eindrücken des Tages zu erfreuen.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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