Kunst-Installation in Duisburg
Der Körper, in dem wir wohnen

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  • Eröffnung: Samstag, 12.8.2023, 14 Uhr, mit der Künstlerin Eva Kot'átková.   

Ist es der Körper, der mir Angst macht? Der mir fremd ist? Welches Verhältnis zum eigenen Körper hat derjenige, der den Körper so versehrt, missbraucht, bestraft, zerstört, verstümmelt zeigt?  

Der Eintritt in die Ausstellung My Body Is Not An Island ist der Eintritt in ein Kriegsgebiet. Verstümmelte Arme ragen aus Körper-Transportkisten.

Körper kriechen aus dem Transportkisten-Zuhause, kraken sich über Hocker und Kisten hinweg, verzerrt, Schleimpilzen gleich, manchmal einswerdend mit ihren Hüllen, flauschigen Schlafsäcken und Kissen in Rosa, Hellblau oder Beige.

An den Wänden die Stories von Eva Koťátková (ausgesprochen: "Kotjatkowa"): Geschichten der Angst, der Einsamkeit, der Verlassenheit, der Fremdheit im eigenen Körper, der verzweifelten Suche nach Liebe und Geborgenheit. Also: weniger Geschichten als Aufschreie, Gefühlsausbrüche. An einzelnen Stationen werden diese Geschichten bespielt, jeden Donnerstag (17-19:00) und Samstag (14-17:00)  auch in Performances.

  • Zum Lesen: Einige der "Stories" sind unten in der Foto-Galerie abgebildet. 

"Island", Insel - das ist für Koťátková das Bild für uns als Einzelne, als Vereinzelte. Dagegen stellt sie ihr Konzept vom "Network", vom Netzwerk, von den Verbindungen. 

Aber ist nicht auch das große Zentrum von My Body Is Not An Island eine Insel? Eine zum Ausruhen, zum Kuscheln? Ein Zuhause? 

Ein Rückzugs- und Kuschelraum, aber ein - wenn auch großer und offener - vergitterter. Innerhalb der Installation soll es der "Fischkopf" sein. Der an den biblischen Wal Jonas erinnert, oder? 

My Body Is Not An Island. Eine Installation zum Entdecken: Des Grauens und des Zuhauses.
Und auch des Ortes, mitten in Duisburg: Die Nachkriegsarchitektur dieser Kirche ist außergewöhnlich (und dieses Mal nicht: außergewöhnlich hässlich). "Eine schlichte Schönheit" (Britta Peters).

Eine Installation, die uns auffordert mitzumachen und mitzugestalten: Die Kuschelschlafsäcke im zentralen "Fischkopf" können bekuschelt werden. Die Stories der Besucher, unsere oder eure Geschichten, können in den Briefkasten eingeworfen und zu Themen der Stationen an zukünftigen Ausstellungsorten von My Body Is Not An Island werden.
 

Infos zu My Body Is Not An Island in Duisburg

  • Eröffnung: Samstag, 12.8.2023, 14 Uhr, mit der Künstlerin Eva Kot'átková.
  • Ort: Kulturkirche Liebfrauen Duisburg, König-Heinrich-Platz 3, 47051 Duisburg.
  • Laufzeit "My Body Is Not An Island": 12. August – 23. September 2023.
  • Anfahrt: 5-minütiger Spazierweg vom Hauptbahnhof durch die Fußgängerzone bis zum König-Heinrich-Platz (mit dem – in Duisburg – auffallenden Theaterbau am Kopfende). Die Liebfrauenkirche versteckt sich hinten in der linken Ecke des Platzes, hinter dem Landgericht.
  • Öffnungszeiten: Mittwoch – Sonntag, 12-19 Uhr.
  • Performances immer donnerstags 17-19 Uhr und samstags 14-17 Uhr mit Performer*innen an mehreren Stationen in der Liebfrauenkirche. Teil der Performances ist ein kurzer Spaziergang zum Duisburger Innenhafen.
  • Eintritt: Freier Eintritt!
  • "My Body Is Not An Island" ist Beitrag von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale 2023.

Führungen, Veranstaltungen und Begleitprogramm

  • Workshops: Anmeldung unter kunstvermittlung@urbanekuensteruhr.de.
  • Workshop-Termine (jeweils sonntags):
    20. August 2023, 15-17 Uhr: BLACKOUTS. Workshop von und mit der Dichterin Lütfiye Güzel.
    3. September 2023 und 17. September 2023, jeweils 15-18 Uhr: can you repeat it?  Ein Workshop von und mit der Künstlerin Maria Renée Morales Garcia.
  • Performances immer donnerstags 17-19 Uhr und samstags 14-17 Uhr mit Performer*innen an mehreren Stationen in der Liebfrauenkirche. Teil der Performances ist ein kurzer Spaziergang zum Duisburger Innenhafen.

Infos zu Eva Koťátková

Eva Koťátková (*1982) lebt in Prag. "My Body is not an Island" wurde bereits in Prag und Bordeaux gezeigt. Eva Koťátková gestaltet den tschechischen Länderpavillon für die Kunstbiennale in Venedig 2024. 

  • Interview mit Eva Koťátková (In the Studio, von Michael Wuerges, Florian Langhammer, Collectors Agenda).
  • BTW: Der Nachname Koťátková wird "Kotjatkowa" ausgesprochen.
Autor:

Vera Kriebel aus Dortmund-West

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