Eine „etwas andere“ Martinsgeschichte begeisterte in der Lutherkirche
Ein kleiner Bär mit ganz viel Herz

Die kleinen Gottesdienstbesucher in der vollbesetzten Lutherkirche waren eifrig bei der Sache.
Fotos: Reiner Terhorst
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Den ganzen Tag über herrschte im Kinder- und Familienzentrum Lutherkirche an der Wittenberger Straße geschäftiges, vor allem aber fröhliches Treiben. Der Martinstag der Ev. Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh war ein mitnehmendes Erlebnis für die ganze Familie.

Um 11 Uhr ging es es los mit dem Martinsmarkt, dessen Verkaufsstände, zum größten Teil von Gemeindemitglieder bestückt, Deko, Kunsthandwerk und Selbstgebasteltes sowie kleine Gaumenschmankerln und Gegrilltes anboten. Je später es wurde, desto aufgeregter aber wurden die Kinder.

Schon lange Wochen vorher hatten sie ihre eignen Laternen gebastelt. Petra Rettkowski, Leiterin des Zentrum, hat mit ihrem Team, den Kindern und den Eltern viele Stunden Hand angelegt. Da sind so manche kleine Laternen-Kunstwerke entstanden.

Gelebtes "Miteinander Füreinander"

Dann war es soweit. Gemeinsam ging es in die Lutherkirche. Kein Platz blieb mehr frei. Kleine Kinder krabbelten auf dem Boden, kreischten vor Spannung und Freude, hörten Geschichten und Lieder. Aus voller Kehle sangen sie mit und unterstützten die „Singing Kids“ der Gemeinde. Die Laternen verdeutlichen das helle Licht, das durch eine „gute Tat“ in die Welt hinein strahlt, und die Mantelteilung symbolisierte ein gelebtes „Miteinander Füreinander“, das heute viel zu selten vorkommt.

Pfarrerin Birgit Brügge, Presbyterin Edelgard Tum und Gemeindepädagogin Martina Herrmann gestalteten mit vielen Helfern einen lebendigen Gottesdienst, in dem Kinder erfuhren, dass das Leben nicht nur aus Nehmen, sondern aus Geben und Teilen besteht.

Ein kleines Mädchen nahm in der andächtig aufgenommenen „etwas anderen“ Martinsgeschichte ihren kleinen Bären mit zu einen Martinsumzug und erlebte mit ihm die Mantelteilung. Der kleine Bär war gerührt und angetan von dem großen Herzen des Ritters Martin, als er dem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab. Und gerührt waren auch alle Gottesdienstteilnehmer, als der kleine Bär seine Laterne dann an einen weinenden Jungen weitergab, der seine eigene verloren hatte.

Nicht nur die Kleinen strahlten

Das Mädchen schließlich ging mit ihrem Bären nach Hause. Gemeinsam hielten der Bär und „sein Mädchen“ ihre Laterne fest und teilten sie somit. Als nach der Geschichte dann in der Lutherkirche Teller mit Gummibärchen verteilt wurden, nahm sich jeder nur soviel, das auch die anderen noch etwas abbekamen. Nicht nur die Kleinen strahlten.

Dann ging es zum Martinsumzug der Gemeinde mit der Siedlergemeinschaft Frauenwiese. Zum dritten Mal führen Gemeinde und die Siedler diesen Zug gemeinsam durch. Karl-Heinz Hofer, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft: „Lange Jahre hatten wir hier Ort zwei unabhängige Züge. Nicht selten ging es aber um dieselben Kinder. So haben wir uns zusammengetan. Und der Erfolg gibt uns Recht.“

Kirche vor Ort und im Ort

Pfarrerin Birgit Brügge, die den Anstoß zur Gemeinsamkeit gab, freut sich ebenfalls, dass man inzwischen an einem Strang zieht. Das hat auch etwas mit dem Einbringen der Gemeinde in das Stadtteilleben zu: „Wir sind eine offene Kirche vor Ort und im Ort.“ Am offenen Feuer gab es abschließend die Obermarxloher Mantelteilung und eine prall gefüllte Tüte für jedes Kind. Wetten, dass auch diese zuhause geteilt wurde!

Die kleinen Gottesdienstbesucher in der vollbesetzten Lutherkirche waren eifrig bei der Sache.
Fotos: Reiner Terhorst
Die Singing Kids der Gemeinde intonierten viele Martinslieder und wurden dabei lautstark von den Gottesdienstbesuchern unterstützt.
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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