Arbeitsmarkt Juli 2014

„Der saisonal übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit vor der Ferienzeit und ein deutlicher Zuwachs der Arbeitskräftenachfrage sind die Eckpunkte der Arbeitsmarktentwicklung im Juli 2014“, so Ulrich Käser, Chef der Duisburger Arbeitsagentur, zur aktuellen Entwicklungen am Duisburger Arbeitsmarkt.

Arbeitslosenzahl im Juli: + 224 auf 32.745
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 1.211
Arbeitslosenquote im Juli: + 0,1 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent

Mit 32.745 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im Juli 224 oder 0,7 Prozent mehr Menschen als noch im Juni 2014 von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Juli des Vorjahres waren 31.534 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.211 Personen oder 3,8 Prozent weniger als in diesem Juli.

Die Arbeitslosenquote stieg dadurch gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 13,3 Prozent. Im Juli des Vorjahres lag sie mit 12,8 Prozent um 0,5 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

Die Zahl der Personen, die in Qualifizierungen, Aktivierungsseminaren und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt waren und deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden (Unterbeschäftigung im engeren Sinne), lag im Juli 2014 bei 7.292.

Mit 16,0 Prozent ist die Unterbeschäftigungsquote im Juli um 0,2 Prozentpunkte höher als noch im Juni 2014 (15,8 Prozent). Mit 16,4 Prozent lag der Wert im Juli des Vorjahres und um 0,4 Prozentpunkte über dem des aktuellen Monats.

Betrachtet man die Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen, so ist die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im Juli wegen der saisonalen Effekte um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 2,6 Prozent gestiegen. Sie ist damit genauso hoch wie im Juli 2013.
Im Juli 2014 waren im Versicherungsbereich 6.452 Duisburgerinnen und Duisburger arbeitslos gemeldet. Das sind 380 oder 6,3 Prozent arbeitslose Personen mehr als im Juni 2014 (6.072). Vor einen Jahr im Juli 2013 waren im Bereich des Arbeitslosengeld-I-Bezugs 115 oder 1,8 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (6.337).

In der Grundsicherung (SGB II) hat sich die Arbeitslosenquote im Juli gegenüber dem Vormonat nicht verändert und liegt weiterhin bei 10,7 Prozent. Im Juli des Vorjahres war sie um 0,4 Prozentpunkte niedriger und lag bei 10,3 Prozent.
In der Grundsicherung waren im Juli mit 26.293 (- 156 und -0,6 Prozent) weniger Personen als Vormonat arbeitslos gemeldet (Juni 26.449). Im Vergleich zum Juli 2013 (25.197) liegt die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen um 1.096 oder 4,3 Prozent höher.

Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Juli deutlich um 22,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. So ist auch die Zahl der Zugänge von 5.158 im Juni auf jetzt 6.323 gewachsen. Im Juli des Vorjahres verzeichneten wir 5.605 Zugänge in Arbeitslosigkeit (718 oder 12,8 Prozent weniger als diesem Juli).

Von den 6.323 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im Juli 2014 1.664 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit. Gegenüber den 1.369 Zugängen aus Erwerbstätigkeit im Juni 2014 haben sich im Berichtsmonat 295 oder 21,5 Prozent mehr Menschen aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit arbeitslos melden müssen.
Im Vorjahresmonat (1.593 im Juli 2013) lag die Zahl der Zugänge aus vorheriger Erwerbstätigkeit um 71 oder 4,5 Prozent unter dem aktuellen Wert.

„Die hohe Zahl der Zugänge muss im Zusammenhang mit dem frühen Ferienbeginn in diesem Jahr gesehen werden. Im letzten Jahr hatten wir die Hauptlast der Zugänge vor der Ferienzeit erst im August. Es wird sich also erst in der nächsten Monatsstatistik zeigen, wie die aktuellen Zahlen zu bewerten sind“, so Käser.

Im Juli 2014 haben 1.770 Personen und damit 92 oder 5,5 Prozent mehr Personen als im Vormonat die Rückkehr in eine Erwerbstätigkeit geschafft (Juni 2014 1.678 Personen). Im Vorjahresmonat (1.305 im Juli 2013) war dies 465 Personen oder 35,6 Prozent deutlich weniger Menschen gelungen.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im Juli 6.139. Das waren 97 oder 1,6 Prozent mehr als im Juni 2014 (6.042) und 780 oder 14,6 Prozent mehr als vor einem Jahr im Juli 2013 (5.359).

Ab dem Juli 2014 werden auch die Arbeitsstellen, die die Kooperationspartner der Agentur für Arbeit selbständig über eine spezielle Schnittstelle in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit eingeben, in der Statistik der Arbeitsstellen ausgewiesen. Zu den Kooperationspartnern, die dieses Angebot nutzen, gehören überwiegend Unternehmen der Arbeitnehmerüberlassung.
„Der Juli hat in Duisburg noch einmal einen kräftigen Zuwachs in der Kräftenachfrage gebracht. Dies lässt, trotz der ungünstigen politischen Rahmenbedingungen mit vielen Krisenherden, auf einen guten Herbst mit weiterhin gute Vermittlungschancen hoffen“, so Käser zur Entwicklung der aktuellen Arbeitsstellensituation.

Mit 1.224 (Vormonat 969) neuen ungeförderten Arbeitsstellen hat sich der Stellenzugang gegenüber dem Juni 2014 deutlich verstärkt (+255 oder +26,3 Prozent). Der Stellenzugang war damit in diesem Juli auch deutlich stärker als im Vorjahresmonat, wo der Arbeitsagentur 937 neue Stellen gemeldet worden sind (+ 287 oder + 30,6 Prozent).

Der Bestand an Stellenangeboten hat gegenüber dem Vormonat ebenfalls deutlich um 213 oder 6,7 Prozent auf jetzt 3.387 Stellenangebote erhöht. Er liegt damit ebenfalls deutlich um 606 Stellen oder 21,8 Prozent über dem Bestand im Vorjahresmonat (2.781 Stellenangebote im Juli 2013).

„Mit dem Schuljahresende und dem Ende der Berufsausbildungen steigt je nach Ferientermin, im Juli und manchmal auch noch im August, regelmäßig die Zahlen der arbeitslos gemeldeten jungen Menschen. Während die Schulabgänger die Zeit bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn überbrücken und damit auch bald nicht mehr in der Statistik ausgewiesen werden, verlangen die Ausbildungsabsolventen mehr Aufmerksamkeit. Diese jungen Leute sind der Fachkräftenachwuchs, den die Wirtschaft immer wieder einfordert. Hier sind deswegen alle Partner am Arbeitsmarkt gefordert, diesen Übergang in die erste Beschäftigung als Facharbeiter zukünftig ohne Brüche zu organisieren“, beschreibt Käser die aktuelle Entwicklung.
Mit 3.243 Personen waren im Juli 290 oder 9,8 Prozent mehr junge Leute von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als noch im Juni 2014 (2.953). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Zahlen damit um 75 oder 2,4 Prozent höher (Juli 2013 3.168).

Bei den über 50 Jahre alten arbeitslosen Personen stieg die Arbeitslosigkeit im Juli gegenüber dem Juni um 31 Personen oder 0,3 Prozent auf jetzt 8.961 (Vormonat 8.930). Im Vorjahresmonat (8.392) waren in dieser Altersgruppe noch 569 Personen oder 6,8 Prozent weniger Personen arbeitslos gemeldet.
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre stieg im Juli im Vergleich zum Juni 2014 ebenfalls geringfügig von 5.032 auf nunmehr 5.093 (+ 61 oder + 1,2 Prozent). Hier waren im Vorjahresmonat 4.626 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind damit 467 Personen oder 10,1 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im Juli 2013.

Im Berichtsmonat waren 9.624 Ausländerinnen und Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies sind 87 oder 0,9 Prozent mehr als im Vormonat (9.537) und 834 oder 9,5 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres (8.790).

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Juli leicht auf jetzt 14.713 Personen gestiegen (+ 5, Vormonat 14.708).
Der aktuelle Wert liegt damit um 805 Personen oder 5,8 Prozent über dem Vorjahresmonat (13.908).

Die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen für den Monat Dezember 2013 lag bei 209 in 22 Betrieben. Für den Monat Februar 2014 zeigt sich im Moment in der Hochrechnung folgende Situation: 24 Betriebe mit 288 betroffenen Personen.

Für Ulrich Käser haben die saisonalen Einflüsse, die in jedem Jahr um diese Zeit für höhere Arbeitslosenzahlen sorgen, haben das im Juni begonnene Absinken der Arbeitslosenzahlen nur unterbrochen. „Die kräftig gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften am Markt bietet Arbeitsagentur und jobcenter Duisburg viele Chancen, durch intensive Vermittlungsarbeit die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen zu reduzieren.“

Die Pressekonferenz, auf der üblicherweise die Arbeitslosenzahlen präsentiert werden, fiel in diesem Monat. Sie sollten wohl in in den Diensträumen, sondern - zusammen mit einem anderen Thema - bei einem örtlichen Einzelhändler mitgeteilt werden. Und dort gab es wohl Terminschwierigkeiten. So sind mir heute keinerlei Rückfragen möglich gewesen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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