Hamborner Bezirksbürgermeister Uwe Heider schreibt "Offenen Brief" an Ruhbischof Dr. Overbeck

Uwe Heider - Bezirksbürgermeister Hamborn
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Etwas ganz Besonders wird Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck heute in seiner Nikolauspost finden. Der Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Hamborn, Uwe Heider, hat sich nun wg. der geplanten Kirchenschließungen im Duisburger Norden in einem Offenen Brief an den Bischof in Essen gewendet, den ich hier gerne wiedergeben möchte.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Hamborn haben in ihrer letzten Sitzung am 10.11.2011 ebenfalls mit einem einstimmigen Votum entschieden, das Gespräch mit dem Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck wegen der angedachten Kirchenschließungen zu suchen.

Bistum Essen
Seiner Exzellenz
dem Herrn Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck
Zwölfling 16
45127 Essen

06.12.2011

Euer Exzellenz Herr Bischof Dr. Overbeck, diesen "offenen Brief" schreibe ich Ihnen aus persönlicher Sorge wegen der von Auflösung betroffenen Kirchengemeinden im Duisburger Norden mit allen seinen zu erwartenden Folgen; aber auch, weil die Bezirksvertretung Hamborn in der Sitzung am 10. November 2011 - durch alle Fraktionen - mich gebeten hat, auf diesem Wege mit Ihnen über die angedachten Kirchenschließungen ins Gespräch zu kommen.

Nicht nur die Kirchenmitglieder, auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger Hamborns machen sich zunehmend ebenfalls Sorge wegen der tendenziellen Veränderungen von Angeboten vor Ort, die Nachbarschaften beeinträchtigen und gewohnte "Service-Angebote" auch der Kirche, des Bistums, wie Kindergartenangebote, Senioren- und Jugend-Betreuungen und vieles andere mehr gefährden.

Die Hamborner Politk sieht durch Ihr aktuelles Vorgehen die Gefahr der Zerstörung von sozialen Netzwerken, die Aufgabe von ehrenamtlichem Engagement in der Gemeinwohlarbeit und auch ganz persönliche Ängste wegen des Gefühls, alleine gelassen zu werden.

Bereits im Zusammenhang mit den öffentlichen Diskussionen um die Schließungstendenzen des Neumühler St. Barbara Hospitals in Duisburg hatten wir miteinander korrespondiert.

Schon seinerzeit hatte ich versucht – ohne in innerkirchliche Abhängigkeiten eingreifen zu wollen – auf die Gefährdung des sozialen Friedens hinzuweisen und um ein Gespräch mit der Hamborner Politik gebeten.

Diese war schon vor einigen Wochen durch alle Fraktionen von der engagierten Bürgerschaft involviert.

Die am 10. November stattgefundene Kundgebung vor dem Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen-Werden mit vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Duisburg-Hamborn, Eltern und Kinder der Kirchengemeinden St. Barbara und St. Norbert ,hat im wesentlichen gezeigt, dass große Ängste des "Alleingelassen-Werden“ Antrieb für diese Demonstration waren.

Wäre es nicht auch in Ihrem Sinne, wenn wir uns hier in Hamborn, im Hamborner Rathaus, mit den Vertretern der Kirchengemeinden, der Hamborner Politik und der örtlichen Bezirksamtsleitung, gemeinsam mit Ihnen, darüber unterhalten, wie der attraktive Stadtbezirk Hamborn mit seinen vielen engagierten Mitmenschen durch Kirche und Gesellschaft - nach wie vor - behütet, um- und versorgt und begleitet werden könnte?

Sehr geehrter Herr Bischof, alleine finanzielle oder demografische Entwicklungen dürfen nicht soziale Unruhe schaffen und Menschen enttäuschen.

Mit freundlichen Grüßen und einem herzlichen Glückauf

Uwe Heider
Bezirksbürgermeister Hamborn

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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