Kein bisschen Frieden!

„Schalom“ ist das hebräische Wort für Frieden. Nun sorgt aber gerade das Vorhaben, einen Teil (!) des Walsumer Rathausvorplatzes in Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes in Schalom-Platz umzubenennen, für Unfrieden. Denn was eigentlich bereits beschlossene Sache war, könnte nun daran scheitern, dass sich der örtliche Heimatverein sperrt. Dessen Vorsitzender Helmut Schorsch ist gegen einen Schalom-Platz, gebe es in Walsum doch bereits genug solcher Gedenkstätten. Prompt ruderten CDU und SPD zurück und vertagten die Entscheidung. Eine mehr als peinliche Provinzposse, zeigt sie doch zum einen, wer hier tatsächlich Politik macht, und zum anderen, dass Takt und Anstand in Duisburgs politischer Landschaft spätestens seit dem 24. Juli nicht mehr gefragt sind. Und während sich die Protagonisten aus Politik und Brauchtumspflege noch ganz unfriedlich abwatschen, zeigt sich die jüdische Gemeinde zu Recht befremdet angesichts des unwürdigen Gezerres. Ein Vorschlag zur Güte: Vergesst den Schalom-Platz und lehnt auch – wie vom Heimatverein vorgeschlagen – die Heilige Barbara, Schutzpatronin des Bergbaus, als Namensstifterin ab. Wie wäre es mit einem Schildbürgerplatz? Wie es scheint, gibt es davon in Walsum mehr als genug und somit hohes Identifikationspotenzial. Schalom!

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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