Pfusch am Bau in der Mercatorhalle – ein Blick hinter die Kulissen

IMD Chef Uwe Rohde (mit roter Mappe) mit den Experten des TÜV Rheinland
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In der vergangenen Woche wurde der lokalen und überregionalen Presse die Möglichkeit gegeben, einen Blick hinter die Kulissen der gesperrten Mercatorhalle zu werfen.

Ernüchternder Kommentar eines Beteiligten:

„Die Halle ist eine Murks-Baustelle!“

Der Bereich vor dem Eingang zur Großen Halle ist im in großen Teilen des Deckenbereiches freigelegt. IMD Chef Uwe Rohde versuchte den anwesenden Medienvertretern die auffälligsten Probleme zu schildern.

Da gibt es Rigipsplatten anstatt Brandschutzwänden oder Rauchmelder auf denen noch die Baukappen stecken, Aufhängungen für Zwischendecken an Lüftungsschächten uvm. Die Begehung zeigt das riesige Ausmaß, dass durch anscheinend bewussten Pfusch zustande kam. Wie es dazu kommen konnte soll jetzt eingehend geprüft werden.

Und ganz besonders schlimm sind die fehlenden Brandschutzwände. „F 0“ anstatt „F 90“, also 90 Minuten Schutz gegen Feuer und Rauch in vielen Bereichen. Aufgefallen waren die Mängel bei bei Untersuchungen durch das IMD, bei denen immer mehr Brandschutzmängel festgestellt wurden.

„Das hätte im Brandfall zur Katastrophe führen können!“ so bestätigen es auch die anwesenden Brandschutzsachverständigen Bernhard Kersting und Markus Fuchs vom TÜV Rheinland.

Da war es der einzig richtige Weg, dass OB Sören Link die Halle sofort geschlossen hat.

Die eklatanten Mängel wurden dadurch gefunden, dass man 280 Revisionsklappen erstellt und Verkleidungswände freilgelegt hat.

Und auch in den Bereichen rund um die Große Halle hatte man unter der abgenommen Deckenverkleidung Brandschutzmängel gefunden.

Das Steinwolle einfach nur notdürftig zur Abdichtung zwischen Rohre und Wand gepresst wurde, lag bestimmt nicht an der Finanzierung. „Das Zeug kostet nichts, es kann also keine Geldfrage sein“, so Bernhard Kersting.

Nun werden alle Berichte, Unterlagen und Dokumente auf Herz und Nieren überprüft um festzustellen, ob und gegen wen man evtl. Anzeige erstatten muss.

Erfreulich ist da zumindest die Mitteilung, dass der große Saal selbst keine größeren Brandschutzmängel aufweist. IMD-Chef Uwe Rohde gibt aber auch einen kleinen Lichtblick in das Dilemma. Der kleine Saal sowie die Tagungsräume und Büros könnten in einigen Wochen vielleicht wieder geöffnet werden.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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