ADFC fragt nach dem Fahrradklima in der Stadt
Zufrieden mit Duisburgs Radwegen?

Plötzlich endende Wegeführung stellen Radler in Duisburg vor Probleme. | Foto: Wolfgang Dewald
  • Plötzlich endende Wegeführung stellen Radler in Duisburg vor Probleme.
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Die Schulnote 4,33 gab's für Duisburg beim letzten ADFC-Fahrradklima-Test 2018. Der wird bundesweit alle zwei Jahre durchgeführt. "Ein schwaches ausreichend", so Herbert Fürmann, einer der Vorstandssprecher des ADFC in Duisburg. Zu mehr als einer Vier vor dem Komma habe es auch zuvor nie gelangt. Im Gegenteil: Die Zahlen nach dem Komma nähern sich immer mehr der Note 5, also mangelhaft, an. Bleibt abzuwarten, wie die Stadt 2020 abschneidet.

Deswegen stellt der ADFC jetzt erneut die Frage: Ist Duisburg fahrradfreundlich? Das sollen nicht nur die Alltagsfahrer und Praxis-Experten, die hier regelmäßig unterwegs sind, beurteilen. Auch die Meinung der Gelegenheitsfahrer ist gefragt. Und ausdrücklich die der Nicht-Radler. Welche Gründe sprechen aus ihrer Sicht dagegen, sich in Duisburg aufs Rad zu schwingen?

Die Antwort des verkehrspolitischen Vereins auf die Frage nach der Fahrradfreundlichkeit in der Stadt an Rhein und Ruhr ist indes eindeutig: "Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, schüttelt eher mit dem Kopf. Holprige Fahrradwege, plötzlich endende Wegeführung, Schilderwald: sind häufig. Sichere Schulwege für Kinder und Jugendliche als Planungsstruktur: sind Fehlanzeige. Radschnellwege Richtung Osten und Westen: liegen in sehr in weiter Ferne."
Woran das liegt? Herbert Fürmann meint, Radverkehrsplanung in Duisburg sei "nur Beiwerk" zur Straßenplanung. "Für Radfahrer alleine wird relativ wenig getan in dieser Stadt."

In der Politik Gehör verschaffen

Besonders schlecht schneide Duisburg bei der Radverkehrsführung an Baustellen ab. Doch auch neue Radwege, beispielsweise am Sternbuschweg oder an der Koloniestraße, enden abrupt an einer Bushaltestelle. "Radweg Ende" heißt es unvermittelt. Erst ein paar Meter findet der Weg für die Radler seine Fortsetzung.

Da es schwierig sei, sich als Einzelperson in der Politik Gehör zu verschaffen, veranstaltet der ADFC bundesweit alle zwei Jahre die Abfrage zur Zufriedenheit der Bürger mit den Radwegen und der Verkehrsstruktur vor Ort. „Das ist interessant für uns“, sagt Barbara Aldag, Pressereferentin des Duisburger ADFC. „Wenn wir die Sichtweisen der Duisburger Radfahrer und Radfahrerinnen kennen, können wir der Politik gegenüber besser argumentieren.“

„Bis jetzt haben in Duisburg schon 915 Menschen teilgenommen“, weiß Herbert Fürmann (Stand 6. Oktober). „Da ist aber noch Luft nach oben.“ Bis Ende November wird um Noten gebeten.

ADFC-Fahrradklima-Test 2020
=> Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den Test aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP).
=> Bei der Online-Umfrage werden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt. Der Test hilft, Stärken und Schwächen der Rad­verkehrsförderung zu erkennen. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2021 präsentiert. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben.
=> Bis zum 30. November können Radfahrer wieder ihre Stadt auf Fahrradfreundlichkeit bewerten. Alle Infos und den Fragebogen gibt es unter www.fahrradklima-test.adfc.de.
=> Wer keinen Internetzugang hat, kann sich auch an den ADFC Infoladen an der Mülheimer Straße 91 in Duissern wenden, ehrenamtliche Öffnungszeiten dienstags 17.30 bis 19 Uhr und samstags 10 bis 12 Uhr. Hier werden ausgedruckte Fragebögen bereit gehalten.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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