Update 8: Nach dem Großbrand in Krefeld - Verzehrempfehlungen aufgehoben

Update 4. Oktober: Laut Pressemitteilung der Bezirksregierung Düsseldorf weisen nach dem Brand bei der Firma Compo in Krefeld die durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) untersuchten Pflanzen- und Bodenproben keine Belastungen auf, die im Zusammenhang zu dem Brandereignis stehen. Gemüse und Obst kann auch aus den von der Brandwolke betroffenen Gebieten wieder ohne Bedenken verzehrt werden.
Unabhängig davon gelten die bereits seit längerem von der Stadt Duisburg ausgesprochenen Verzehrsempfehlungen aufgrund anderer Ursachen natürlich weiterhin.

Die untersuchten Pflanzen- und Bodenproben weisen Gehalte an Cadmium (Cd), Benzo(a)pyren (BaP), polychlorierten Biphenylen (PCB), Dioxinen und Furanen (PCDD/F) auf, wie sie üblicherweise in den betrachteten Gebieten festgestellt werden. Es besteht somit keine Gesundheitsgefährdung beim Verzehr selbstangebauten Gemüses. Auch die Prüfwerte der Bundesbodenschutzverordnung sind in den untersuchten Proben unterschritten. Die detaillierten Untersuchungsergebnisse können auf der Internetseite des LANUV (http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/schadensfaelle/sondereinsatz.htm) abgerufen werden.

Nachdem bereits in der vergangenen Woche durch Messungen nach-gewiesen werden konnte, dass in Wohngebieten, die von der Rauchwolke überzogen wurden, aufgrund der vorhandenen Stoffkonzentrationen keine akute Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung vorlag, können nun auch die vorsorglich ausgesprochenen Verzehrsempfehlungen von in den betroffenen Gebieten angebautem Obst und Gemüse aufgehoben werden.

Update Freitagmorgen: Am Donnerstag, um Mitternacht, konnten die bestehenden Warnungen für Stadtteile Mündelheim und Friemersheim aufgehoben, Fenster und Türen wieder geöffnet werden.
Lediglich die Empfehlung der Bezirksregierung, in den betroffenen Bereichen vorerst auf den Verzehr vom Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu verzichten, hat weiterhin Bestand.
Am frühen Donnerstagabend hatte der Wind von Süd auf westliche Richtungen gedreht, sodass die Messungen auf die Stadtteile Mündelheim, Serm und Ehingen konzentriert wurden. Ab 21 Uhr konnte an keiner der Messpunkte eine Schadstoffkonzentration gemessen werden.
Daher wurden die noch bestehende Warnung aufgehoben. Aufgrund dieser positiven Entwicklung hat die Feuerwehreinsatzleitung in Duisburg ihre Arbeit gegen Mitternacht eingestellt. Am frühen Freitagmorgen erfolgen in den betroffenen Stadtteilen sicherheitshalber noch Kontrollfahrten der Feuerwehr.

Update Donnerstag, 18 Uhr: Die Messleitung der Feuerwehr Duisburg gibt in Abstimmung mit dem LANUV Entwarnung für die Stadtteile Rumeln-Kaldenhausen und Rheinhausen. Türen und Fenster können wieder geöffnet werden.

Update Mittwochabend: Die Untere Bodenschutzbehörde der Stadt Duisburg hat am Mittwoch Kleingartenanlagen in Friemersheim und Mündelheim untersucht. Zusätzlich wurde in Mündelheim eine Bodenprobe von einem Kinderspielplatz genommen. Die Proben werden umgehend durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auf organische Schadstoffe analysiert. Die Untersuchungsergebnisse werden frühestens Ende der Woche vorliegen. Bis dahin empfiehlt die Bezirksregierung Düsseldorf, Obst und Gemüse aus eigenen Gärten nicht zu verzehren.

Update Mittwoch, 14 Uhr: Die massiven Lösch- und Bergungsarbeiten an der Brandstelle in Krefeld, die heute Nachmittag beginnen sollen, und die Wetterlage haben den Krisenstab der Stadt Duisburg veranlasst, am Donnerstag, 27. September, vorsorglich in Mündelheim, Rumeln-Kaldenhausen, Friemersheim und Rheinhausen alle Schulen und Kindertagesstätten zu schließen.

Die Feuerwehr Krefeld will am späten Nachmittag mit schwerem Gerät gegen die Glutnester vorgehen, die unter den Trümmern des Hallendaches lagern. Durch diese Arbeiten kann sich die Rauchentwicklung verstärken und die genannten Stadtteile durch bodennahe Rauchwolken beeinträchtigen. Es ist nicht abzusehen, wann diese Arbeiten abgeschlossen sind. Sie werden aber nach Angaben der Feuerwehr mehrere Stunden bis in die Nacht hinein andauern.

Schon heute Vormittag hat ein Erkundungsflug des Polizeihubschraubers "Hummel" gezeigt, dass sich die 500 Meter breite und dichte Rauchwolke weiterhin von Krefeld in nördliche Richtung über die genannten Duisburger Stadtteile zieht. Die Wettervorhersage für die Nacht und den morgigen Donnerstag sieht keine Veränderung der allgemeinen Wetterlage und damit auch keine gravierende Verschiebung der Rauchwolke voraus. Der Krisenstab hat die Entscheidung zur Schließung der Einrichtungen vorsorglich getroffen.

Weiterhin sind laut Stadt Duisburg die Schadstoffmessungen unbedenklich. Für die Bevölkerung in den Stadtteilen Mündelheim, Friemersheim, Rheinhausen-Mitte und Rumeln-Kaldenhausen gibt es dennoch weiterhin die Empfehlung, Fenster und Türen vorsorglich geschlossen zu halten, auch wenn die in der Luft gemessenen Werte (Nitrosegase, Chlor, Salzsäure, Blausäure, Ammoniak) weiterhin unter den Grenzwerten liegen. Allerdings sind die Geruchsbelästigungen besonders intensiv im Umfeld der Rauchwolke.

Das Schulverwaltungsamt und das Jugendamt der Stadt haben die Einrichtungen bereits informiert.

Update 21.30 Uhr: Laut Informationen der Stadt Duisburg sollen die Löscharbeiten in Krefeld noch etwa zwei Tage dauern.
So sind unter der herabgestürzten Decke des Düngemittellagers weitere Brandherde zu löschen, die weiterhin für Rauchentwicklung sorgen.
Aufgrund der Wetterlage hat der Krisenstab daher beschlossen, dass in den Stadtteilen Mündelheim, Friemersheim, Rheinhausen-Mitte und Rumeln-Kaldenhausen Fenster und Türen vorsorglich über Nacht geschlossen bleiben sollen. Die vorliegenden Messergebnisse sollen aber weiter unbedenklich sein.

Update 16.30 Uhr: Wie die Stadt Duisburg nun mitteilt, hat der städtische Krisenstab nach weiteren unbedenklichen Messergebnissen durch die Landesbehörden beschlossen, dass Fenster und Türen wieder geöffnet, Klimaanlagen eingeschaltet werden können. Durch die andauernden Löscharbeiten in Krefeld-Uerdingen werde möglicherweise weiterhin eine Dampfwolke sichtbar sein, in der auch keine bedenklichen Werte gemessen wurden. Gegebenenfalls kann sich mit der Wolke Brandgeruch verbreiten. Deshalb sollten im Gebiet der Dampfwolke vorsorglich weiterhin Türen und Fenster geschlossen bleiben.

Aufgrund der Messwerte bestehen aus Sicht des Krisenstabes keine Bedenken, dass beispielsweise Spielplätze genutzt werden können. Da es jedoch vereinzelt zu Rußniederschlägen gekommen ist, wird das städtische Umweltamt in Absprache mit der Bezirksregierung vorsorglich Proben nehmen und analysieren.

Update 15.30 Uhr: Wie die Stadt Duisburg mitteilt, haben die aktuellen Schadstoffmessungen im Duisburger Süden und im Westen weiterhin keine kritischen Werte ergeben. Auch Messungen der benachbarten Städte würden die Ergebnisse bestätigen. Der Regen habe nach Angaben von Umweltexperten außerdem Schadstoffe verdünnt und Rußpartikel ausgewaschen. Weitere Messungen folgen.
Die Brände in den Lagerhallen der Düngemittelfirma sind nach Angaben der Krefelder Feuerwehr unter Kontrolle oder gelöscht. Dennoch wird noch für längere Zeit mit Rauchentwicklung gerechnet.

Dienstagmorgen: Eine tief-dunkle Wolke über Duisburg, ein merkwürdiger Geruch in der Luft, Lautsprecherdurchsagen der Polizei, Sirenenalarm: Der Brand einer Düngemittel-Fabrik in Krefeld-Uerdingen versetzte zunächst Anwohner im unmittelbar benachbarten Duisburger Süden, insbesondere in Mündelheim, später im ganzen Stadtgebiet und weit darüber hinaus in Angst und Schrecken.

Die Behörden rieten, alle Fenster und Türen zu schließen, Klimaanlagen abzuschalten, bis das Gefährdungspotential der Schadstoffwolke durch Experten bestimmt worden ist. Auch die Krankenhäuser im Duisburger Süden schalteten ihre Lüftungsanlagen ab.

Aus Sicherheitsgründen beschloss der Krisenstab der Stadt Duisburg zudem, alle Kinder bis 14 Uhr in den Schulen und Kindergärten zu belassen. Die Kinder sollen sich nicht im Freien aufhalten, bleiben in der Pause im Gebäude.

120 Feuerwehrleute, darunter auch Einheiten aus Duisburg, waren im Einsatz, um die 50 mal 120 Meter große Lagerhalle des Düngemittel-Herstellers „Compo“ zu löschen.

Gegen 11 Uhr vorsichtiges Aufatmen. Erste Messergebnisse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Krefeld und Duisburg sollen keine Überschreitungen der Werte für Stickoxyde, Ammoniak, CO2 und Kohlenstoffe im Allgemeinen gezeigt haben. Eine offizielle Entwarnung gibt es aber noch nicht!

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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